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Gottesdienst mit Bischof Muser aus der Diözese Bozen-Brixen

Traditionelles „Striezelwerfen“ in Stein/Jauntal

Bischof Dr. Ivo Muser (© Foto: Presseamt Diözese Bozen-Brixen)
Bischof Dr. Ivo Muser (© Foto: Presseamt Diözese Bozen-Brixen)

Klagenfurt, 31. 1. 13 (pgk). Hoher Besuch in der Pfarre Stein im Jauntal: Dr. Ivo Muser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen, wird am Sonntag, dem 3. Februar, um 10 Uhr den Festgottesdienst in Konzelebration mit Dechant Geistl. Rat Mag. Slavko Thaler und Ortspfarrer Geistl. Rat Mag. Friedrich Isop zu Ehren der seligen Hildegard von Stein in der Pfarrkirche Stein feiern. Bischof Muser wird dabei u. a. die große Nächstenliebe der Hildegard von Stein in den Mittelpunkt seiner Festpredigt stellen. Die Diözese Bozen-Brixen und die Pfarre Stein im Jauntal sind in besonderer Weise miteinander verbunden, da der Sohn der seligen Hildegard von Stein, der hl. Albuin, in Kärnten geboren und um 975 Bischof von Säben wurde. 991 verlegte er den Bischofssitz nach Brixen. Die Gebeine von Albuin, der schon im 11. Jahrhundert als Heiliger verehrt wurde, befinden sich im Brixener Dom.
Im Anschluss an den Gottesdienst mit Bischof Muser findet das traditionelle „Striezelwerfen“ statt, bei dem die Roggenstriezel, die Frauen und Männer aus der Pfarre backen und spenden, von der ehemaligen Burgmeierei unter die wartenden Menschen geworfen werden. Diese Striezel werden bereits am Samstag, dem 2. Februar, um 17 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes gesegnet.
Der Brauch des „Striezelwerfens“, der alljährlich am ersten Sonntag im Februar ausgeübt wird, geht auf die Armenstiftung der seligen Hildegard von Stein im Jauntal zurück, deren Reliquien sich im Steiner Gotteshaus befinden. Wegen ihrer wohltätigen Gesinnung wurde die Adelige schon zu Lebzeiten sehr verehrt. Noch vor ihrem Tod (5. Februar 985) verfügte die Gräfin, dass an ihrem Todestag jedes Jahr ein großes Fest- und Armenmahl gegeben werde. Der Brauch des Brotverteilens ist bis heute erhalten geblieben. Kirchensänger und Ministranten werfen die so genannten „Agathe-Striezel“ nach dem Gottesdienst von der Veranda der ehemaligen Burgmeierei in die wartende Menschenschar. Die Bezeichnung „Agathe-Striezel“ geht auf den zweiten Namen der seligen Hildegard, Agathe, zurück.
Den Striezeln werden im Volksglauben besondere Kräfte zugeschrieben: So sollen sie vor Krankheit schützen, Krankheit heilen und Unheil von Mensch und Vieh abwenden.

Die weithin sichtbare Pfarrkirche Stein im Jauntal steht auf einem dreiseitig steil abfallenden Felskegel westlich des Klopeiner Sees. Die Pfarrkirche, die dem hl. Laurentius geweiht ist, wird erstmals1238 im Zusammenhang mit einem Wundergeschehen in der Kirche urkundlich erwähnt. Das Äußere der Kirche besteht aus dem schlichten Langhaus, an das im Osten eine große romanische Apsis anschließt, und dem hohen nordseitig angebauten und wehrhaft ausgestatteten gotischen Turm mit spitzem Helm. Um die Kirche haben sich Reste einer mittelalterlichen Wehrmauer und einer Burg, die bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts bestand, erhalten.