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„Forum Junge Theologie“ in Tanzenberg - Bischof Schwarz: Theologie braucht Grenzüberschreitungen

Eröffnung mit Fundamentaltheologin Guanizini und Hohem Repräsentanten Inzko

Bischof Schwarz, Fundamentaltheologin Guanzini und Hoher Repräsentant Inzko eröffneten das „Forum Junge Theologie“ in Tanzenberg. (© Foto: KPHE/Thonhauser)
Bischof Schwarz, Fundamentaltheologin Guanzini und Hoher Repräsentant Inzko eröffneten das „Forum Junge Theologie“ in Tanzenberg. (© Foto: KPHE/Thonhauser)

Klagenfurt, 8. 9. 17 (pgk). Als „prophetisches Vorbild für Grenzüberschreitungen“ hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz gestern Abend Papst Franziskus bei der Eröffnung des siebenten „Forums Junge Theologie“ zum Thema  „Grenzüberschreitungen – Transgressions“ im Marianum Tanzenberg bezeichnet. Papst Franziskus appelliere nicht nur immer wieder dazu, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, sondern lebe „Grenzüberschreitungen in die Lebensschicksale der Menschen hinein“ auch konkret vor. Dabei gehe es Papst Franziskus stets auch um eine „erfahrungssensible und erfahrungsnahe Seelsorge“, sagte Bischof Schwarz. Er sei dankbar, betonte der Kärntner Bischof, dass die Katholische Pädagogische Hochschuleinrichtung Kärnten (kphe) unter der Leitung von Rektor Geistl. Rat P. Prof. Dr. Franjo Vidoviæ OFM das „Forum Junge Theologie“ jährlich in Tanzenberg organisiert und junge Menschen dazu ermutigt, Theologie zu betreiben. „Um in die Theologie hineinzuwachsen, braucht es Grenzüberschreitungen“, sagte Bischof Schwarz und verwies mit Blick auf die Herausforderungen von Gesellschaft und Kirche heute auf die Notwendigkeit, „mit jungen Menschen Theologie wissenschaftlich und grenzüberschreitend zu denken“. Dabei müsse es stets auch darum gehen, „Theologie in die Worte des Lebens zu formulieren“.

Fundamentaltheologin Univ.-Prof. DDr. Isabella Guanzini von der Universität Graz wies in ihrem Eröffnungsvortrag auf den „paradoxen Charakter theologischer Grenzüberschreitungen“ hin. So würden Gebote und Grenzsetzungen überhaupt erst ein zivilisiertes Zusammenleben ermöglichen. Es sei aber vor allem die Kirche dazu herausgefordert, „von einem bloßen Setzen von Geboten und Grenzen Abstand zu nehmen“. An Stelle von Geboten und Grenzen sollte verstärkt, so Guanzini, „gelebte und unbegrenzte Nächstenliebe“ treten.

Dr. Valentin Inzko, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, sprach in seinem Eröffnungsvortrag vor allem von den politischen Grenzüberschreitungen der letzten Jahre, die Europa und die gesamte westliche Welt „zu einem stärkeren Nachdenken über sich selbst und ihre Werte bewegt haben“. Grenzüberschreitungen seien auch, so Inzko, „soziale und gesellschaftliche Prozesse, die Werteverschiebungen mit sich bringen“. Für die Katholische Kirche sei Papst Franziskus auch mit Blick auf Grenzüberschreitungen in ihrer Vielschichtigkeit „ein charismatischer und bemerkenswerter Wegbereiter“.

Bis 9. September beschäftigen sich bei der Internationalen Tagung in Tanzenberg junge TheologInnen sowie Religions- und KulturwissenschaftlerInnen aus der Alpen-Adria-Region mit dem Begriff der Grenze sowie mit Grenzüberschreitungen aus theologischer, kulturwissenschaftlicher, philosophischer, gesellschaftlicher und politischer Sicht und Bedeutung.