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Filialkirche Großbuch in der Pfarre St. Martin am Ponfeld: Hl. Messe und Orgelsegnung mit Dompropst Guggenberger

Die restaurierte Orgel in der Filialkirche Großbuch wird am kommenden Sonntag, dem 24. November, gesegnet. Foto: Pressestelle/Benedikt
Die restaurierte Orgel in der Filialkirche Großbuch wird am kommenden Sonntag, dem 24. November, gesegnet. Foto: Pressestelle/Benedikt

Klagenfurt, 22. 11. 19 (pgk). Festtag für die Pfarre St. Martin am Ponfeld: Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger wird übermogen, am Christkönigssonntag um 10.30 Uhr in der Filialkirche Großbuch eine hl. Messe feiern und die restaurierte Orgel segnen. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe von Petra Schabernig (Gesang) und Jürgen Hofstätter (Trompete) u. a. mit „Maestoso“ von Hubert Steppan, Gründungsmitglied des Lavanttaler Festivals „St. Pauler Kultursommer“, „Ave Maria“ von Franz Schubert und „Panis angelicus“ von Cesar Franck. An der Orgel spielen Johann Felix Joham, Begleiter des Orgelprojektes seitens der Pfarre, und Mirco Bruson.
220 Pfeifen. „Die Brüstungsorgel in der Filialkirche Großbuch ist ein musikhistorisch seltenes Instrument und stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“, beschreibt Joham die Besonderheiten der restaurierten Orgel. Das Instrument wurde 1864 von der Pfarre Mellweg/Melviče (Gailtal) angekauft und vergrößert. Die heutige Orgel mit mechanischer Spiel- und Registertraktur hat sechs Register sowie 220 Pfeifen, ein Manual mit einer kurzen tiefen Oktave und ein Pedal. Von der historischen Orgel sind das Gehäuse, die Balganlage und ein Register erhalten. Die Orgel war ursprünglich hinterspielig, d. h., der Spieltisch befand sich an der Rückseite der Orgel. „1885 wurde die Orgel von Franz Colarič umgebaut. Dadurch wurde eine so genannte Seitenspieligkeit realisiert, die durch ein waagrechtes, hinter der Brüstungsorgel liegendes Wellenbrett erreicht wird“, erklärt Dr. Wolfgang Benedikt, Vorsitzender der Orgel- und Glockenkommission der Diözese Gurk, der das Projekt begleitete.
Baumaßnahmen. Die Orgel, die u. a. stark vom Holzwurm befallen war, wurde von der slowenischen Orgelbaufirma Tomaž Močnik restauriert. Nach Gesprächen mit dem Bundesdenkmalamt sei auch die Restaurierung der historischen Balganlage, die bei vergangenen Arbeiten nicht berücksichtigt worden war, beschlossen worden, so Joham. Um die Kosten der Restaurierung von rund 35.000 Euro zu decken, organisierte das Orgelkomitée der Pfarre u. a. eine Bausteinaktion. So wurden mit dem Verkauf von symbolischen Holzpfeifen Spenden gesammelt. Förderungen gab es seitens des Bundesdenkmalamtes, der Stadt Klagenfurt sowie des Landes Kärnten.

Die Filialkirche Großbuch, in einem Streudorf nördlich von Wölfnitz gelegen, gehört zur Pfarre St. Martin am Ponfeld im Dekanat Klagenfurt-Land. Die Chorturmkirche ist dem hl. Lorenz geweiht und von einer Friedhofsmauer umgeben. Die Kirche stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert und hat einen spätgotischen Chor. Sie wurde im Barock umgestaltet, der Turm 1772 erhöht. Das spitzbogige Eingangsportal der Kirche zeigt eine bemerkenswerte gotische eisenbeschlagene Tür. Außen auf der Nordfassade der Kirche befindet sich ein Kruzifix aus der Zeit um 1700. Südlich sind eine römerzeitliche Grabinschrift für den ehemaligen Bürgermeister C. Bottius Mercator sowie ein Friesfragment mit vegetabilem Relief zu sehen.
Bei der Innenrestaurierung 1984 wurde der linke Seitenaltar an die Stelle des Hochaltares versetzt. Der ursprüngliche Hochaltar mit einem großformatigen Gemälde des hl. Antonius mit Engeln, wahrscheinlich aus der Fromiller-Schule, wurde 1876 aus der Schlosskapelle Töltschach überstellt und 1984 zurückgegeben. Beim Abtragen wurden in der Mensa römerzeitliche Inschriftenfragmente, Reliefs sowie ein Reliquiar des Kärntner Bischofs Adalbert Lidmansky (1842-1858) entdeckt. Sie wurden in die neue Mensa übertragen. Der nunmehrige Hochaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, links und rechts befinden sich Figuren der Heiligen Sebastian und Rochus. In der Mitte ist die Statue des Kirchenpatrons, des hl. Laurentius, platziert.