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Die „Heiligen Drei Tage“ und Ostern mit Bischof Marketz: Liturgische Feiern mit Livestream-Übertragung im Klagenfurter Dom

Radioübertragung der ökumenischen Karfreitagsfeier mit Bischof Marketz und Superintendent Sauer in Villach

Die Osternachtfeier (Archivfoto Osternachliturgie 2021) bildet den liturgischen Höhepunkt der Hl. Woche. Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger
Die Osternachtfeier (Archivfoto Osternachliturgie 2021) bildet den liturgischen Höhepunkt der Hl. Woche. Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger

Klagenfurt, 3. 4. 23 (pgk). Die Feiern von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi in der Karwoche bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres, da die Botschaft von Tod und Auferstehung Christi die Mitte des christlichen Glaubens bildet. Diözesanbischof Dr. Josef Marketz wird an den „Heiligen Drei Tagen“ und zu Ostern mehrere liturgische Feiern leiten. Die Gottesdienste aus der Klagenfurter Domkirche werden alle via Livestream auf www.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtlive übertragen.
Am Gründonnerstag, dem 6. April, leitet der Kärntner Bischof um 19 Uhr die hl. Messe vom Letzten Abendmahl im Klagenfurter Dom. Die Gründonnerstagsliturgie wird musikalisch von der Choralschola der Dommusik (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit gregorianischen und deutschen Choralgesängen gestaltet.
Am Karfreitag, dem 7. April, feiert der Kärntner Bischof gemeinsam mit Superintendent Mag. Manfred Sauer um 9 Uhr in der evangelischen Pfarrkirche Villach-Nord einen ökumenischen Gottesdienst, der live in Radio Kärnten übertragen wird.
Am Karfreitag-Abend leitet Bischof Marketz um 19 Uhr im Klagenfurter Dom die Feier vom Leiden und Sterben Jesu. Musikalisch gestaltet wird die Karfreitagsliturgie von der Domkantorei (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit der „Johannespassion“ von Rainer Sticht.
Am Karsamstag, dem 8. April, wird der Kärntner Bischof um 12 Uhr die Osterspeisen am Klagenfurter Domplatz (bei Schlechtwetter in der Domkirche) segnen.
Am Abend des Karsamstags feiert Bischof Marketz um 20 Uhr im Klagenfurter Dom die Osternachtsliturgie, die den Höhepunkt der Heiligen Woche bildet. Musikalisch wird die Feier von Kantorenquartett und Instrumentalisten der Dommusik gestaltet.

Was die „Heiligen Drei Tage“ bedeuten.
Mit der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend beginnen die „Heiligen Drei Tage“ („Triduum sacruum“). Ihr Zielpunkt ist die Feier der Osternacht. Das österliche Triduum steht in der alten kirchlichen Tradition, die diese drei Tage des gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Jesus als liturgische Einheit betrachtet.
Am Gründonnerstagabend gedenken Christinnen und Christen des Letzten Abendmahles und der Gefangennahme Jesu im Garten Getsemani. Am Ende der Liturgie wird das eucharistische Brot, die hl. Hostie, als Zeichen der Gegenwart Jesu Christi an einen dafür vorgesehenen Aufbewahrungsort (Seitenaltar oder Sakramentskapelle) getragen, wo es bis zur Osternacht bleibt. Während der Abendmesse verstummen Orgel und Glocke und schweigen bis zur Osternacht. Der Volksmund sagt, dass die „Glocken nach Rom fliegen“. Außerdem wird in Erinnerung an den Beginn des Leidensweges Jesu sämtlicher Altarschmuck entfernt. Der Brauch der Fußwaschung, der im Rahmen der hl. Messe am Gründonnerstag in vielen Pfarren vollzogen wird, erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu, bei dem dieser seinen zwölf Jüngern als Zeichen der Demut und Liebe die Füße wusch.
Der Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung und des Todes Jesu und gilt in der Katholischen Kirche neben dem Aschermittwoch als strenger Fasttag. Bereits die ältesten Karfreitagsliturgien beginnen mit der neunten Stunde, was nach heutiger Zeitrechnung um 15 Uhr ist. Diese Stunde war nach den Evangelien die Todesstunde Jesu. Heute wird daher in vielen Pfarren um 15 Uhr eine Kreuzwegandacht gehalten und abends die Karfreitagsliturgie gefeiert.
Die Katholische Kirche feiert am Karfreitag eine besondere, eigenständige und traditionsreiche Liturgie, die sich von allen anderen Feiern während des Jahres unterscheidet: Der Altar ist abgeräumt, die Glocken schweigen, der Tabernakel ist leer. Im Mittelpunkt der Liturgie stehen die Verkündigung der Johannespassion, die Kreuzverehrung sowie das Fürbittgebet für die Kirche und die ganze Welt. Der Karfreitag und der Karsamstag sind die einzigen Tage, an denen weltweit in der katholischen Kirche keine Eucharistiefeier gehalten wird.
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Am Karsamstag werden während des Tages keine Gottesdienste gefeiert. Zwischen der Feier des Todes Jesu am Karfreitag und der Feier seiner Auferstehung in der Osternacht verweilt die Kirche am Grab des Herrn, betrachtet seinen Abstieg in das Reich des Todes und erwartet seine Auferstehung. Somit deutet der Karsamstag das „Hinabgestiegen in das Reich des Todes“, wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt.
Mit der Feier der Osternacht, meist in den Abendstunden des Karsamstags oder in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags, endet die Karwoche („kar“ = mittelhochdeutsch für „Klage“), die mit dem Palmsonntag begonnen hat. In dieser Osternachtsfeier feiern Christinnen und Christen die Auferstehung Jesu und mit ihr die Zusage, „dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst den Tod siegen wird“, wie es im deutschen Erwachsenen-Katechismus heißt.
Die Osternachtliturgie beginnt traditionell mit einer Lichtfeier, anschließend werden Lesungen aus dem Alten Testament vorgetragen. Das festliche Gloria, das Halleluja, das erstmals nach der Fastenzeit wieder erklingt, und die Tauffeier bzw. das Taufgedächtnis sind weitere Elemente. Höhepunkt ist die Eucharistie – die sakramentale Begegnung mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn.
Der Brauch der Speisensegnung ist vor allem in Kärnten, Südtirol und Bayern weit verbreitet und für viele ein fixer Termin im Kirchenjahr. Speisensegnungen lassen sich bis in die ausgehende Antike zurückverfolgen. Speisen wie Eier und Fleisch, deren Genuss in der strengen mittelalterlichen Fastenordnung verboten war, gewannen durch diese österliche Segnung im Volksglauben besondere Bedeutung und Kräfte. Heute will dieser Brauch vor allem die Brücke schlagen zwischen dem Altar und dem häuslichen Tisch, zwischen dem Sakralen und dem Profanen.