Dechant Burgstaller (Villach-St. Martin) und Rektor Vidović (Pörtschach am Ulrichsberg) ins Gurker Domkapitel aufgenommen
Bischof Marketz: Kirche lebt und erneuert sich nicht durch Mauern, sondern durch Menschen
Klagenfurt, 10. 11. 25 (pgk). Diözesanbischof Dr. Josef Marketz hat gestern Abend, am Fest der Weihe der Lateranbasilika in Rom, im Rahmen einer hl. Messe im Klagenfurter Dom MMag. Herbert Burgstaller, Dechant des Dekanates Villach-Stadt, Stadtpfarrer von Villach-St. Martin, Provisor in Heiligengeist bei Villach und Pfarrmoderator in Villach-St. Josef sowie Vorsitzender der Dechantenkonferenz der Diözese Gurk, als Domherr und HR Prof. Kons. Rat P. Dr. Franjo Vidović OFM, Rektor des Marianums Tanzenberg sowie Pfarrer in Pörtschach am Ulrichsberg, Projern, Hörzendorf und St. Michael am Zollfeld, als Ehrendomherr ins Gurker Domkapitel aufgenommen.
Die Installierung eines neuen Domkapitulars und die Ernennung eines Ehrendomherren mache das Fest der Weihe der Lateranbasilika noch anschaulicher. „Kirche wächst, sie lebt und sie erneuert sich – nicht durch Mauern, sondern durch Menschen“, sagte Bischof Marketz. Kirche sei im Innersten „nicht ein Bauwerk aus Stein, sondern eine lebendige Gemeinschaft von Menschen, in der Gott Wohnung nimmt“. Bischof Marketz: „Vielleicht ist die wichtigste Botschaft dieses Tages: Kirche ist kein Denkmal, sondern ein lebendiger Organismus. Sie wächst, wo Menschen glauben. Sie wird schön, wo Menschen lieben. Und sie bleibt stark, wo Menschen auf Christus vertrauen.“ Die Lateranbasilika, die seit fast 1700 Jahren stehe, habe Erdbeben, Kriege und Brände überdauert, „doch der Tempel, den Christus baut, ist noch beständiger: Er wächst in jedem Menschen, der sich ihm öffnet“, so der Kärntner Bischof. Das Domkapitel der Diözese Gurk, ein Gremium mit einer Geschichte von 900 Jahren, sei ein geistliches Zeichen und stehe für die Verwurzelung der Kirche im Gebet, in der Treue zum Evangelium und in der Einheit mit dem Bischof. „Der neue Domkapitular Burgstaller ist nicht nur ein Würdenträger, sondern ein Zeuge dafür, dass der Glaube nicht aufhört, sich zu erneuern und Verantwortung zu tragen“, so der Kärntner Bischof. Er stehe im Gebet für die Diözese, im Rat für den Bischof und im Dienst für die Menschen, die ihm anvertraut sind. Die Ernennung von Rektor Vidović zum Ehrendomherren sei, so Bischof Marketz, „kein Ehrentitel im weltlichen Sinn, sondern ein Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit“. Sie würdige den Beitrag eines Menschen, „der durch Engagement, Glaubenstreue und persönliches Zeugnis den Bau der Kirche in der Diözese Gurk mitgestaltet“.
Im Rahmen der hl. Messe im Klagenfurter Dom hat der Kärntner Bischof an Dechant Burgstaller die Insignien der Domkapitulare, nämlich die violette Mozzetta (Umhang), das violette Birett (Kopfbedeckung), das Kapitelkreuz mit Kette und den Ring, sowie an Rektor Vidović die Insignien eines Ehrendomherrens, nämlich die violette Mozzetta (Umhang), das violette Birett (Kopfbedeckung), den Ring und das Kapitelzeichen am Band, überreicht.
Die Ernennung des neuen Domherren erfolgte in Abstimmung mit dem Gurker Domkapitel, weil Stiftspfarrer Kan. Mag. Josef-Klaus Donko im Juni dieses Jahres nach 30 Jahren auf eigenen Wunsch auf das Kanonikat verzichtet hat und dem Domkapitel seither als emeritierter Domherr angehört. Die Ernennung des neuen Ehrendomherren erfolgte in Nachfolge des im Oktober des Vorjahres verstorbenen Ehrendomherren Geistl. Rat Leopold Zunder.
Mitglieder des Gurker Domkapitels.
Das Gurker Domkapitel, nach dem Salzburger Domkapitel das zweitälteste Österreichs, besteht mit den neu Ernannten nun insgesamt wieder aus acht Kanonikern, auch Domkapitulare genannt, vier Ehrendomherren und drei emeritierten Kanonikern.
Geleitet wird das Domkapitel von Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, der gleichzeitig auch Sprecher des Domkapitels ist und bei Sitzungen den Vorsitz führt. Als Domdekan ist Dechant Dompfarrer Dr. Peter Allmaier für die liturgischen Belange des Domkapitels zuständig und Stellvertreter des Dompropstes. Ordinariatskanzler Offizial Msgr. Dr. Jakob Ibounig ist „Pönitentiar“ (Bußkanooniker). Für die wirtschaftlichen Belange des Domkapitels verantwortlich ist Kapitelökonom Dechant Stiftspfarrer Msgr. Mag. Gerhard Christoph Kalidz. Die weiteren Domkapitulare (in der Reihenfolge ihrer Aufnahme in das Domkapitel) sind Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier, Kons. Rat Mag. Johann Alois Krištof, Dr. Sylvère Buzingo und MMag. Herbert Burgstaller.
Ehrendomherren sind OStR. Alfons Wedenig, Geistl. Rat Mag. Andreas Stronski, Geistl. Rat Joseph Thamby Mula und HR Prof. Kons. Rat P. Dr. Franjo Vidović OFM.
Emeritierte Domherren sind Prälat Mag. Horst-Michael Rauter, Prälat Mag. Matthias Hribernik und Stiftspfarrer Mag. Josef-Klaus Donko.
Das Gurker Domkapitel.
Das Gurker Domkapitel besteht seit dem frühen 12. Jahrhundert. Seit der Gründung des Domkapitels haben sich die Aufgaben des Kapitels stark verändert. Die neben der Feier der Liturgie und der Verehrung der hl. Hemma von Gurk ursprünglich im Vordergrund stehende Seelsorge im Gurktal und in den kapiteleigenen Pfarren trat im Laufe der Zeit in den Hintergrund, und die Domkapitulare nahmen zunehmend an der Leitung der Diözese teil. Mit der flächenmäßigen Ausweitung der Diözese auf den Großteil Kärntens unter Joseph II. wurden alle Domkapitulare Mitglieder des Bischöflichen Konsistoriums, des höchsten Beratungsgremiums des Bischofs. Bis heute nehmen die Domkapitulare leitende Aufgaben in der Diözesanverwaltung wahr und bilden das sogenannte „Collegium Consultorum“ mit wesentlichen Anhörungs- und Entscheidungsrechten in der Leitung der Diözese, vor allem in den wirtschaftlichen Angelegenheiten. Zu den Aufgaben der Domkapitulare zählt die regelmäßige gemeinsame Feier des Stundengebetes, der Kapitelmesse und der Liturgien im Klagenfurter Dom, der Kathedralkirche der Diözese Gurk. Zu ihren weiteren Aufgaben zählt die Erhaltung der Dom- und Stiftskirche in Gurk und seit der Übersiedlung nach Klagenfurt auch die finanzielle Mitsorge für die Dom- und Kathedralkirche St. Peter und Paul in Klagenfurt und des Domherrenhauses. Aus den Erträgnissen des Stiftungsgutes werden weiters die Forstverwaltung des Domkapitels sowie die Besoldung der Domkapitulare, die dem diözesanen Lohnschema entspricht, finanziert. Auch die Unterstützung der 17 sogenannten Patronatspfarren aus dem Stiftungsgut zählt zu den Aufgaben des Domkapitels.