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Christtag, 25. Dezember: Hl. Messe mit Bischof Marketz im Klagenfurter Dom – Pferdesegnungen am Stefanitag (26. Dezember) in Kärntner Pfarren

Nachweihnachtliche Festtage mit gelebtem Brauchtum

Am Stefanitag finden in vielen Kärntner Pfarren Pferdesegnungen statt. Foto (Pferdesegnung 2018, Glantschach-St. Leonhard): Antonia Posarnig
Am Stefanitag finden in vielen Kärntner Pfarren Pferdesegnungen statt. Foto (Pferdesegnung 2018, Glantschach-St. Leonhard): Antonia Posarnig

Klagenfurt, 23. 12. 21 (pgk). In der sogenannten Weihnachtsoktav, die vom 25. Dezember, dem Hochfest der Geburt des Herrn, bis zum 1. Jänner, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, dauert, ist fast jeder Tag liturgisch besonders geprägt. Dies schlägt sich auch in vielfältigem, christlich beeinflusstem Brauchtum nieder, das auch in Kärnten in besonderer Weise gepflogen wird.
Am Samstag, dem 25. Dezember, dem Hochfest der Geburt des Herrn, feiert Diözesanbischof Dr. Josef Marketz um 10 Uhr das feierliche Hochamt in der Klagenfurter Domkirche. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe von SolistInnen, Chor und Orchester der Dommusik (Ltg.: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller), an der Orgel Domorganist Klaus Kuchling, mit der „Nikolaimesse“ von Franz Joseph Hadyn. Die hl. Messe wird auch via Livestream unter www.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtlive übertragen.

Am Sonntag, dem 26. Dezember, gedenkt die Katholische Kirche des hl. Stephanus, des ersten Märtyrers und ersten Diakons der Kirche. Weil er sich mit missionarischem Eifer zu Jesus bekannte, wurde er zum Tode verurteilt und gesteinigt. Da Stephanus auch als Patron der Pferde, Pferdeknechte und Kutscher verehrt wird, gibt es an diesem Tag traditionell in zahlreichen Kärntner Pfarren (siehe Auswahl) den Brauch des „Stefaniritts“ mit anschließender Pferdesegnung. So findet zum Beispiel in Maria Saal nach der „Stefanimesse“ um 10 Uhr die Pferdesegnung am Domplatz statt. In Gurk werden Reiter und Pferde nach dem Gottesdienst um 10 Uhr am JUFA-Parkplatz gesegnet. Pferdesegnungen finden unter anderem auch nach den Gottesdiensten in Deinsberg in der Pfarre Guttaring (8.30 Uhr), Karnburg (8.30 Uhr), St. Stefan an der Gail (9 Uhr), Treffelsdorf in der Pfarre Obervellach (9 Uhr), Greifenburg (9 Uhr), Dürnfeld in der Pfarre St. Peter bei Taggenbrunn (9.30 Uhr), Tiffen (10 Uhr), St. Donat (10 Uhr), Umberg in der Pfarre Damtschach (10 Uhr), Köstenberg/Kostanje (10 Uhr; Dorfplatz; Anmeldung erbeten), St. Stefan/Lav.(10 Uhr), St. Leonhard/Lav. (10 Uhr), Glantschach-St. Leonhard (10.15 Uhr), St. Georgen/Längsee (10.30 Uhr) und Föderlach (10.30 Uhr) statt. In Weissbriach werden nach der hl. Messe um 10.30 Uhr Pferde und Reiter beim Reiterhof Golz gesegnet. Weitere Pferdesegnungen gibt es beispielsweise auch am „Koglerhof“ in Possau bei St. Michael am Zollfeld (8.30 Uhr), am „Rösslgut in Pirk bei Krumpendorf“ (11 Uhr), am Pferdehof Safron in Keutschach (14 Uhr) und in Saak beim „Steckenpferd“ (14 Uhr).
Eng mit dem Weihnachtsfest verbunden ist das „Fest der Heiligen Familie“, das seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stets am Sonntag nach Weihnachten und somit dieses Jahr ebenfalls am 26. Dezember gefeiert wird. Es verdrängt somit heuer das liturgische Gedächtnis des heiligen Stephanus, das Brauchtum bleibt davon aber unberührt. Das "Fest der Heiligen Familie" erinnert daran, was die Evangelien über die Kindheit Jesu erzählen, über die Geburt im Stall, die Flucht nach Ägypten und in all dem auch über den Schutz, den eine von Liebe getragene Familie bieten kann.

Der 27. Dezember ist der Gedenktag des Apostels und Evangelisten Johannes. In der christlichen Überlieferung gilt er als „Lieblingsjünger“ Jesu und stand mit Maria unter dem Kreuz. Ein alter Brauch ist die Segnung des so genannten Johannesweines, der den Gläubigen nach dem Gottesdienst mit den Begleitworten „Trinket die Liebe des Heiligen Johannes!“ gereicht wird. Er geht auf eine Legende zurück, wonach der Apostel Johannes von Feinden durch vergifteten Wein ermordet werden sollte.

Der Kindermord zu Bethlehem ist der Inhalt des Gedenkens am 28. Dezember, dem „Fest der Unschuldigen Kinder“, der von Matthäus den biblischen Bezug zur Kindheitsgeschichte des Propheten Mose in Ägypten herstellt. Dem Evangelium nach Matthäus zufolge ließ Herodes alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren in Bethlehem töten, damit im dort geborenen Kind, dem „König der Juden“, keine Konkurrenz erwachse. In Kärnten ziehen an diesem Tag traditionell Kinder von Haus zu Haus und wünschen beim so genannten „Pisnen“ oder „Schappen“ Gesundheit und Glück für das Neue Jahr. Dieser Brauch ist eine Mischung von heidnischem Brauchtum, in dem die Rute als „Lebens- und Glücksrute“ gilt, einerseits und Prägung durch christliche Gedanken andererseits.

Der Gedenktag des heiligen Thomas Becket am 29. Dezember erinnert an eine Kirche der Märtyrer. Der frühere Lordkanzler Becket, der sich als Erzbischof von Canterbury jedweder staatlichen Einmischung in kirchliche Angelegenheiten widersetzte, wurde von Rittern in seiner Kathedrale erschlagen.

Am 31. Dezember wird der Gedenktag des Heiligen Silvester begangen. Die Bezeichnung „Silvester“ für den letzten Tag des Jahres geht auf den römischen Papst Silvester I. zurück, der am 31. Dezember 335 starb und dessen Gedenktag darum an jenem Tag gefeiert wird. Kaiser Konstantin, der damals herrschte, war der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekehrte und taufen ließ. Während seiner Regierung endete die Zeit der schweren Christenverfolgungen und für Papst Silvester und alle Christen brach eine Zeit des Friedens an.

Mit dem 1. Jänner, dem Neujahrstag, endet die Weihnachtsoktav. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist der Oktavtag von Weihnachten zugleich das Hochfest der Gottesmutter Maria sowie Weltfriedenstag. Dieser wurde von Papst Paul VI. mit seiner päpstlichen Botschaft vom 8. Dezember 1967 angesichts weltweiter Spannungen proklamiert. Zudem wird an diesem Tag der Beschneidung und Namensgebung Jesu gedacht, die im Judentum traditionell am achten Tag nach der Geburt stattfindet.