Bischof Schwarz würdigt Gräfin Czernin
als "besonders glaubwürdige Botschafterin des Evangeliums"

Klagenfurt, 27. 9. 13 (pgk). Eine der Pionierinnen der Katholischen Frauenbewegung und des katholischen Laienapostolats in der Diözese Gurk, Gräfin Anna Czernin, ist gestern Donnerstag, dem 26. September, im 85. Lebensjahr verstorben. Anna Czernin, langjährige Diözesansekretärin der Katholischen Frauenbewegung und der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen, Mitglied der Diözesansynode 1972 sowie Initiatorin der Klagenfurter Ukraine-Hilfe, war eine der ersten Absolventinnen das Seminars für kirchliche Frauenberufe in Wien und prägte das Frauenbild in der Katholischen Kirche Kärnten und darüber hinaus maßgeblich mit.
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz würdigt „in großer Wertschätzung und Bewunderung“ den „beispielhaften und unermüdlichen missionarischen Einsatz“ von Gräfin Czernin. Sie habe, so der Kärntner Bischof, „weit über Kärnten hinaus eine große Welle der Mitmenschlichkeit und der Barmherzigkeit ausgelöst“. Sie sei eine „überaus glaubwürdige Botschafterin des Evangeliums“ gewesen und habe „christliche Nächstenliebe und Solidarität „in vorbildhafter Weise vorgelebt“. Vor allem in ihrem Einsatz in der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen sowie in der Weiterbildung der Pfarrhaushälterinnen habe Gräfin Czernin „bleibende und nachhaltige Standards“ gesetzt.
Anna Czernin, am 16. Oktober 1928 in Klagenfurt geboren, besuchte von 1947 bis 1951 das Seminar für kirchliche Frauenberufe in Wien und war eine der ersten AbsolventInnen dieses 1945 gegründeten Seminars. Anschließend war Czernin von 1951 bis 1988 hauptberuflich im kirchlichen Dienst der Diözese Gurk tätig. Zunächst wirkte sie als Sekretärin, dann als Leiterin der Katholischen Jugend der Diözese Gurk. Von 1958 bis 1963 leitete sie bundesweit die Katholische Jugend.
Von 1963 bis 1988 war Czernin Diözesansekretärin der Katholischen Frauenbewegung. Ihr Einsatz in der kirchlichen Frauenarbeit und in der Katholischen Aktion wurde seitens der Diözese durch die Verleihung des Goldenen Hemma-Ordens gewürdigt.
Seit ihrer Pensionierung 1988 war Czernin ehrenamtlich als Diözesansekretärin der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen tätig. Ihr besonderes Engagement galt seit ihrer Pensionierung der Ukrainehilfe. 1995 initiierte und gründete sie die „Private Ukrainehilfe in Klagenfurt“, bei der sie gemeinsam mit vielen freiwilligen MitarbeiterInnen jährlich rund 5.000 Kartons mit Kleidern, Geschirr, Medikamenten, haltbaren Lebensmitteln, Kinderspielzeug, Schulartikel etc. sammelte, verpackte und deren Transport nach Kiew organisierte.