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Bischof Schwarz bei Hemmafest in Gurk: Dankbar für Kärntner Herzlichkeit und Volksfrömmigkeit – LH Kaiser: Bischof Schwarz hat viel Positives bewirkt

Segnung der Skulptur „Begegnung“ des Künstlers Hofmeister im Stiftshof

Foto: Pressestelle/Höher
Foto: Pressestelle/Höher

Klagenfurt, 27. 6. 18 (pgk). Bei seinem letzten Gottesdienst als Bischof in Kärnten hat Bischof Dr. Alois Schwarz  heute Abschied von der Diözese Gurk genommen. In seiner Predigt bei der hl. Messe im Rahmen des traditionellen Hemmafestes in Gurk hat der scheidende Kärntner Bischof mit Blick auf die Person der hl. Hemma auch Rückblick auf 17 Jahre seines Bischöflichen Wirkens in Kärnten gezogen und auf die Einzigartigkeit Kärntens hingewiesen, neben dem Landespatron, dem hl. Josef, mit der hl. Hemma auch eine Landesmutter zu besitzen. Beim diesjährigen Hemmafest wurde heuer auch in besonderer Weise an die Heiligsprechung der hl. Hemma vor 80 Jahren sowie den Besuch von Papst Johannes Paul II. in Gurk vor 30 Jahren erinnert. Bischof Schwarz verwies in seiner Predigt auf das „große geistliche Erbe“, das die Landesmutter der Kirche in Kärnten hinterlassen habe. „Mit dem Hemmafest kehren wir gleichsam jährlich an den Ursprung der Diözese zurück“, sagte Bischof Schwarz. Er sei dankbar, dass es in der Diözese Gurk in der Zeit seines Bischöflichen Wirkens mit Blick auf die hl. Hemma gelungen sei, „die spirituelle Tradition des Landes zu bewahren, zu erhalten und zu pflegen“. Auch heute noch habe die Landesmutter eine wichtige Vorbildfunktion, besonders auch wenn es darum gehe, „als Kirche gemeinsam mit den Menschen die Heimat in großer Schöpfungsverantwortung zu erhalten“. Die hl. Hemma habe Kärnten mit „ihrem vielfältigen Wirken, ihrem sozialen Herzen und ihrer großen Aufmerksamkeit für die Nöte der Menschen“ sehr viel gegeben. Nach ihrem Vorbild sei es auch ein Anliegen der Katholischen Kirche in Kärnten, dafür Sorge zu tragen, dass Menschen Arbeitsplätze haben und an diesen auch „geistige und geistliche Kraft leben können“. Er habe, als er vor 17 Jahren als Bischof nach Kärnten gekommen sei, „mit großem Erstaunen“ festgestellt, dass es an Kärntner Berufsschulen keinen Religionsunterricht gab und in Folge mit Verantwortungsträgern Gespräche geführt, um den Lehrlingen an den Berufsschulen den Religionsunterricht zu ermöglichen. Mit Blick auf die Landesmutter von Kärnten hob Bischof Schwarz auch die Bedeutung der Pilgerwege, insbesondere des Hemma-Pilgerweges mit dem Grab der hl. Hemma in Gurk als Ziel, hervor. „Die Pilgerwege bieten Menschen, die betend das Land durchschreiten, Orientierung“, so Bischof Schwarz. Er danke allen Menschen, die sich gleichsam „mit den Füßen betend auf den Weg machen“, um am Grab der hl. Hemma Stärkung und Lebenszusage zu erfahren. Er selbst werde, so der zukünftige St. Pöltener Bischof, „mit Gurk und mit dem Land Kärnten in besonderer Verbundenheit bleiben“. Dem Kärntner Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser brachte Bischof Schwarz seine Wertschätzung für dessen „umsichtige Sorge für das Land“ zum Ausdruck. Dem Gurker Stifspfarrer Msgr. Kan. Mag. Gerhard Christoph Kalidz dankte Bischof Schwarz für dessen vielseitiges Wirken, welches Gurk zu einem „Ort der Gastfreundschaft“ mache. Er werde viele Erinnerungen an das „gemeinsame Unterwegssein und das gemeinsam Geschaffene und Entwickelte“ mit in seine neue Diözese nehmen, zum Beispiel die Kärntner Herzlichkeit oder die in der Kärntner Bevölkerung tief verwurzelte Volksfrömmigkeit. Den Priestern dankte Bischof Schwarz dafür, dass sie in den Pfarren als Nahversorger vor allem auch in ländlichen Gegenden gleichsam Beheimatung für die Menschen schaffen.

Dankesreden im Anschluss an die hl. Messe

Generalvikar Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger betonte in seiner Dankesrede im Anschluss an die hl. Messe den „besonderen Akzent“ dieses Hemmafestes im Jubiläumsjahr, sei es doch das letzte, das das Gurker Domkapitel gemeinsam mit Bischof Schwarz feiere. Generalvikar Guggenberger brachte Bischof Schwarz „tiefste Wertschätzung und Dankbarkeit“ entgegen und würdigte ihn ein weiteres Mal als „Meister des gesprochenen Wortes und originellen Steuermann der Diözese“. Bischof Schwarz sei selbst, so der Generalvikar, ein „exzellenter Seelsorger“ und habe „eine perfekte Performance in der Seelsorge abgeliefert“. Gleichzeitig dankte der Generalvikar im Namen der Priester Bischof Schwarz dafür, „nicht nur Vorgesetzter, sondern stets auch ein Kamerad gewesen zu sein, der den Weg mitgegangen ist und ein offenes Ohr und Verständnis für Nöte und Sorgen der Priester gehabt hat“.

Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser würdigte Bischof Schwarz für die gute Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträgern im Land sowie für dessen Eintreten für die Belange der Kärntner Bevölkerung. Bischof Schwarz habe für das Land viel Positives bewirkt und insbesondere in Fragen, bei denen es um Menschlichkeit, sozialen Ausgleich und Gerechtigkeit gegangen sei, stets gemeinsam mit den Verantwortlichen aus der Politik im Sinne und für das Wohl der Menschen gehandelt. Besonders dankbar sei er auch, so der Landeshauptmann, für das von Bischof Schwarz stets geförderte Miteinander der Katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche sowie der Islamischen  Glaubensgemeinschaft in Kärnten mit der Politik. Bischof Schwarz habe in den vergangenen 17 Jahren stets im Sinne der hl. Hemma gewirkt und „in diesem Wirken gezeigt, dass in diesem Land Großartiges steckt“. Dabei zeichne ihn in besonderer Weise die Fähigkeit aus, „seinen Enthusiasmus an andere weiter zu geben“. Mit Verweis auf das Gedicht „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang Goethe sagte Landeshauptmann Kaiser zum Abschied von Bischof Schwarz: „Es tut mir leid für Kärnten, dass es den Teil des Abschieds einnehmen muss. Ich freue mich aber für Niederösterreich, dass es den Teil des Willkommens bekommt“.

LH Kaiser: Bischof Schwarz hat viel Positives für Kärnten bewirkt.
LH Kaiser: "Bischof Schwarz hat viel Positives für Kärnten bewirkt." Foto: Pressestelle/Höher

Der Gurker Bürgermeister BGM Siegfried Kampl hob das gute Miteinander der Marktgemeinde Gurk mit der Diözese hervor und dankte Bischof Schwarz, der Ehrenbürger der Marktgemeinde Gurk ist, für die „stets wohlwollende Zusammenarbeit“.

Der Geschäftsführer des Bistums Gurk, Mag. Andreas Maier, sagte, dass die hl. Hemma „sicher froh gewesen wäre, dass Alois Schwarz 2001 in das Bistum kam“. Bischof Schwarz habe wesentlich dazu beigetragen, dass das Bistum mit dessen wirtschaftlichem Umfeld zu einem verlässlichen Partner und Wertschöpfungsbringer in der Region“ geworden sei. Die „Tore des Bistums“ würden, so Maier, „für Bischof Schwarz stets offen stehen“.

Als Vertreter der zweisprachigen Priester dankte Dechant Geistl. Rat Mag. Janko Kristof  Bischof Schwarz dafür, „die slowenische Volksgruppe immer wieder mit dem Blick von außen ermutigt zu haben, ihre Identität selbstbewusst und verbindend zu leben“. So habe Bischof Schwarz auch mehrfach deutlich betont, dass die sprachliche Vielfalt in Kärnten eine kulturelle Bereicherung sei. Die hl. Messe, die von den „Mödringer Stimmbandln“ (Leitung: Regine Stromberger) musikalisch mitgestaltet wurde, wurde von Radio Maria live übertragen.

Segnung der Skulptur „Begegnung“ im Stiftshof

&nbsp;Bischof Schwarz, Künstler Hofmeister (3. v. l.) und Internet-Chefredakteur Kronawetter (1. v. l.) vor der Skulptur “Begegnung“ im Gurker Stiftshof (im Bild mit Bischöflichem Zeremoniär Kelich)&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br />
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 Bischof Schwarz, Künstler Hofmeister (3. v. l.) und Internet-Chefredakteur Kronawetter (1. v. l.) vor der Skulptur "Begegnung" im Gurker Stiftshof (im Bild mit Bischöflichem Zeremoniär Kelich)   
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Nach den Dankesreden im Dom hat Bischof Schwarz  im Stiftshof eine vom Kärntner Künstler Werner Hofmeister gestaltete Skulptur feierlich enthüllt und gesegnet. Der Metallschnitt mit dem Titel „Begegnung“ soll in besonderer Weise an den Besuch von Papst Johannes Paul II. am 25. Juni 1988 in Gurk erinnern. Präsentiert wurde die Skulptur von Dr. Karl-Heinz Kronawetter, Chefredakteur der Internetredaktion der Diözese Gurk, der Werner Hofmeister als „ständigen Quellensucher und beharrlichen Schriftgelehrten mit einem umfangreichen künstlerischen Werk“ bezeichnete. Besonders im Zeitalter der Digitalisierung werde „oft von Schnittstellen gesprochen, an denen Systeme miteinander verbunden werden können und wo Daten-Austausch und Kommunikation möglich wird, sofern man sich auf ein gemeinsames Protokoll verständigt hat“. Wallfahrtsorte wie Gurk seien, so der Internet-Chefredakteur, „auch eine Art von Schnittstelle zwischen dem Irdischen und dem Transzendenten, zwischen Himmel und Erde“.