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Bischof Marketz würdigt verstorbenen Papst em. Benedikt XVI. als „einen der größten Theologen unserer Zeit“

Klagenfurt, 31. 12. 22. (pgk). Als „einen der größten Theologen unserer Zeit sowie charismatischen Papst mit Tiefgang und Souveränität“ hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz den heute verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. gewürdigt. Benedikt XVI. habe als Lehrender, als Kardinal und als Papst durch seinen hohen Intellekt und seine brillante Formulierungskunst, stets geprägt durch Sachlichkeit, beeindruckt. Gleichzeitig sei dessen Wesen geprägt gewesen durch Herzlichkeit, Wärme und tiefsinnigen Humor.
Er selbst habe Papst Benedikt 2007 als Leiter der pastoralen Vorbereitungsgruppe und Mitglied der zentralen Koordination für den Papstbesuch in Mariazell auch persönlich kennenlernen dürfen und „aus nächster Nähe dessen charismatische Ausstrahlung erfahren“. Benedikt XVI. habe die Kirche mit „aufopfernder Hingabe, spiritueller und theologischer Weitsicht und intellektueller Kraft“ geführt und mit dessen bewusstem Schritt des Rücktrittes ein zukunftsweisendes Zeichen gesetzt, „das großen Respekt verdient“. Die Lebensleistung von Papst Benedikt für die Katholische Kirche und für die Zivilgesellschaft seien außerordentlich gewesen. Dessen drei Enzykliken – der Titel einer davon, nämlich „Deus caritas est“, ist auch der Bischöfliche Wahlspruch von Bischof Marketz – , die Befassung Benedikts mit der Gestalt Jesu Christi, dessen Reisen sowie dessen besonderes Engagement für die Weltjugendtreffen würden, so der Kärntner Bischof, in besonderer Erinnerung bleiben und in der Katholischen Kirche noch lange nachklingen.
Bei all dem verdienstvollen Wirken von em. Papst Benedikt werfe aber, so Bischof Marketz, dessen Umgang mit Vorwürfen zu behauptetem Fehlverhalten gegenüber Missbrauchstätern und -opfern auch einen Schatten auf dessen Lebenswerk.
Papst em. Benedikt XVI. war als Kardinal Joseph Ratzinger mehrmals in Kärnten zu Gast. 1985 referierte er bei den „St. Georgener Gesprächen“ zum Thema „Gottes Handeln in Welt und Geschichte“, 1990 hielt er die Predigt zum Hochfest am 15. August im Klagenfurter Dom sowie die Kurzansprachen bei der 37. Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee. Im Jahr 2000 traf Kardinal Ratzinger den damaligen Kärntner Bischof Egon Kapellari im Forsthaus der Gurker Bischöfe auf der Flattnitz zu einem ausführlichen Gespräch und besuchte anschließend die Ausstellung „ICH gegenüber“ auf Schloss Straßburg sowie die Wallfahrtskirche St. Wolfgang ob Grades.