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Bischof Marketz bei Vesper zum Jahresschluss: Mit Zuversicht und Dankbarkeit ins neue Jahr

Bischof Josef Marketz bei seiner Predigt bei der Vesper zum Jahresschluss im Dom zu Klagenfurt am 31. Dezember 2020 (Videostill: Livestream der Dompfarre Klagenfurt)
Bischof Josef Marketz bei seiner Predigt bei der Vesper zum Jahresschluss im Dom zu Klagenfurt am 31. Dezember 2020 (Videostill: Livestream der Dompfarre Klagenfurt)

Klagenfurt, 31. 12. 20 (pgk). Klimagerechtigkeit, Friede, Migration und menschenwürdige Lebensbedingungen für alle, nachbarschaftliche Solidarität sowie Aufmerksamkeit für jene, die am Leben zu verzweifeln drohen und sich den Tod wünschen, seien die „großen Themen unserer Welt“, sagte Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute in der Vesper zum Jahresschluss im Klagenfurter Dom. 2020 sei kein einfaches Jahr gewesen und werde als „besonders herausfordernd“ in Erinnerung bleiben. „Dieses Jahr war geprägt von der Corona-Pandemie, die wir zuerst aus einer Beobachterposition heraus betrachtet haben wie viele andere Katastrophen, an die wir uns allzu schnell gewöhnen und davon ausgehen, dass es schon andere richten werden“, sagte Bischof Marketz und erinnerte in diesem Zusammenhang u. a. an die Situation der Flüchtlinge in den griechischen Lagern Moria und Kara tepe, an den Aufstand in Weißrussland, den Krieg in Berg Karabach, den wieder zunehmenden Hunger in der Welt und das Erdbeben in Kroatien. Die Pandemie habe uns 2020 mit „voller Wucht getroffen“ und es gebe „so etwas wie einen Riss in unserem Sicherheitsgefühl, das Aufblitzen einer Ahnung, dass unsere Selbstverständlichkeiten keine Selbstverständlichkeiten sind“. Dieses Gefühl mache ihn „demütig, bescheiden und nachdenklich“. Er hoffe, so Bischof Marketz, dass „diese Nachdenklichkeit uns ins neue Jahr begleitet und uns beim Nachschärfen der christlichen Haltungen und Tugenden behilflich ist“. Die einzigen angemessenen Reaktionen auf all die genannten Herausforderungen seien nämlich, sagte der Kärntner Bischof, spontane Solidarität und Hilfsbereitschaft.
Trotz der vielen Herausforderungen blicke er, so Bischof Marketz, in großer Dankbarkeit auf das Jahr 2020 zurück. „Ich bin dankbar, dass wir in unserer Diözese Menschen haben, die sich mit viel Feingefühl, Ausdauer und Kreativität darum mühen, die Gesellschaft gerade in Krisenzeiten mitzugestalten und Menschen als wichtiges Angebot in solchen Krisen einen Zugang zu Jesus Christus und seiner Botschaft zu ermöglichen“, so der Kärntner Bischof. Glaubwürdigkeit erlange diese Botschaft „vor allem durch das eigene Handeln, in Werken der Nächstenliebe, in der Hinwendung zum leidenden Menschen sowie in der Rücksichtnahme auf Menschen, die in Angst um das eigene Leben und das Leben anderer besonderer Zuwendung bedürfen“.
Solche Menschen gebe es in Kärnten in allen Bereichen, in sozialen Organisationen und Initiativen, in Vereinen und Verbänden, in der Kultur und auch in der Politik“, betonte der Kärntner Bischof und dankte in besonderer Weise allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Diözese Gurk. Bezugnehmend auf die Situation der Kirche in Kärnten wies Bischof Marketz darauf hin, dass noch Manches aufzuarbeiten sei, das durch die Pandemie und andere Katastrophen in den Hintergrund gedrängt worden sei. „Ich habe deswegen in den letzten Monaten manche Kritik erfahren und sie als Stachel im Fleisch verstanden, der mich mahnt, mit der Erneuerung unserer Diözese aus dem Geist des Evangeliums nicht nachzulassen“, sagte der Kärntner Bischof.
Der Jahreswechsel sei, so Bischof Marketz, Anlass für einen persönlichen Rückblick, vor allem aber auch für eine Ermutigung für den Weg, der vor uns steht. „Gehen wir ihn im Glauben an Jesus, in der Hoffnung, zu der wir berufen sind, und mit offenen und liebenden Augen für die Welt rund um uns", apellierte der Kärntner Bischof. Am Ende dieses „denkwürdigen Jahres 2020“ seien für ihn, so Bischof Marketz abschließend, „das Vertrauen, die Zuversicht und die Dankbarkeit für viel Gutes im Land, in unserer Kirche und im persönlichen Alltag stärker als alles andere“.

Die Vesper zum Jahresschluss wurde musikalisch von Robert und Stefan Hofer (Trompeten), Günther Steurer (Pauken), Domorganist Klaus Kuchling und Domkapellmeister Thomas Wasserfaller (Kantor) mitgestaltet.
Die Vesper zum Jahresschluss zum Nachsehen: www.kath-kirche-kaernten.at/dom-klagenfurt-live