Bischof Marketz bei Marienschiffsprozession: Als pilgernde Gemeinschaft unterwegs sein und zu Hoffnungsträgern für andere werden

Klagenfurt, 16. 8. 25 (pgk). Das Motto des Heiligen Jahres 2025 "PilgerInnen der Hoffnung" stand gestern im Mittelpunkt der Ansprachen von Diözesanbischof Dr. Josef Marketz im Rahmen der 71. Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee. Bei der Marienschiffsprozession seien die Menschen gemeinsam mit der Gottesmutter Maria als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung unterwegs, und zwar mit einer klaren Botschaft: "Hoffnung ist kein billiger Trost, sondern eine tiefe Haltung: Wir glauben, dass unser Lebensweg ein Ziel hat – auch wenn wir es oft noch nicht sehen", so der Kärntner Bischof. "Wenn wir heute in die Nacht aufbrechen, dann tun wir das nicht nur mit unseren Schiffen – wir brechen auch innerlich auf. In der Dunkelheit ist vieles unsicher, verborgen, undeutlich. So ist es oft auch im Leben. Doch genau da beginnt das Pilgern", sagte Bischof Marketz. Pilger seien keine Einzelkämpfer, sondern Weggefährtinnen und Weggefährten, die einander tragen würden - im Gespräch, im Schweigen, im gemeinsamen Gebet. So sei auch die Kirche gleichsam "eine pilgernde Gemeinschaft, offen für alle, die mitgehen wollen". Christinnen und Christen seien gefordert, "Hoffnungsträger und -trägerinnen in dieser Welt zu sein" und zum Ausdruck zu bringen, "dass diese Welt eine Zukunft verdient". In einer Welt, "die oft laut und unübersichtlich ist, sehnen wir uns nach Hoffnung - nach Lichtblicken, die uns Kraft geben, weiterzugehen", so der Kärntner Bischof. Dabei sei Hoffnung "nichts Abstraktes", sondern zeige sich "ganz konkret - mitten im Alltag in kleinen, kraftvollen Zeichen".
Die Marienschiffsprozession sei ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und gleichsam eine Einladung, selbst zu Hoffnungsträgern für andere zu werden - "durch ein gutes Wort, ein offenes Ohr, ein Herz, das vertraut". Denn Hoffnung beginne, so Bischof Marketz, "genau dort, wo Menschen einander sehen, begleiten und lieben".
Die Schiffe wurden von Bischof Marketz, Domdekan Dompfarrer Dr. Peter Allmaier (Klagenfurt-Dom) und Pfarrer Kons. Rat Mag. Josef Allmaier (Berg im Drautal) begleitet. Musikalisch umrahmt wurde die Marienschiffsprozession, die live in Radio Maria Österreich übertragen wurde, vom Vokalensemble und der Bläsergruppe der Dommusik Klagenfurt (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) sowie dem Quartett der „Kärntner aus Maria Wörth“.
Die Marienschiffsprozession wurde auch heuer wieder von einem vielfältigen Programm an den Anlegestellen umrahmt. In Maria Wörth, wo die Prozession mit der Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter ihren Abschluss fand, gab es heuer erstmals anstelle des von der Gemeinde bisher ausgerichteten Feuerwerks eine inszenierte Lichtprojektion unter dem Motto „Lichtvolle Gedanken“.
Tradition der Schiffsprozession. 1954 kam aus dem bekannten Wallfahrtsort Fatima in Portugal eine Marienstatue für die St. Josef-Kirche nach Klagenfurt-Siebenhügel. Um diese Statue festlich in die Kirche einzuführen, kam man auf die Idee, sie mit einem Schiff von Velden zum Klagenfurter Ufer zu bringen. Vom Ufer trug man sie in einer Lichterprozession zur Kirche. Die Teilnahme an dieser ersten abendlichen Marienfahrt war so groß, dass man sich entschloss, jedes Jahr zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel diese Statue in einer nächtlichen Schiffsprozession über den Wörthersee zu führen.