Bischof Marketz bei Hemmafest in Gurk: Welt braucht mehr spirituelle, soziale und emotionale Kraft des Weiblichen - Stiftspfarrer Donko emeritiert als Domkapitular
Bürgermeister Wuzella verleiht Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde Gurk an Bischof Marketz

Klagenfurt, 27. 6. 25 (pgk). Der 980. Todestag der hl. Hemma, Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten, stand heute im Mittelpunkt des Hemmafestes in Gurk, dessen feierlichen Auftakt ein Gottesdienst mit Diözesanbischof Dr. Josef Marketz in Konzelebration mit dem Gurker Domkapitel im Dom zu Gurk bildete. Der Kärntner Bischof verwies in seiner Predigt auf die nachhaltige Bedeutung der hl. Hemma von Gurk für Kirche, Land und Gesellschaft, „gerade auch in einer Zeit, in der die spirituelle Not und der Wandel gesellschaftlicher und individueller Werte oft Sorgen bereiten“. Die drei Göttlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung, die am Grab der hl. Hemma als weibliche Figuren dargestellt sind, seien „göttliche Botschafterinnen zeitloser Werte“. Sie würden, so Bischof Marketz, „in einer Welt voller Unsicherheit, sozialer Herausforderungen und globaler Krisen den Menschen Orientierung und Trost geben und dazu einladen, selbst ein Leben in Sinn und Mitgefühl zu führen“. Die Figuren am Grab der hl. Hemma seien mehr als christliche Symbole. „Sie sind zeitlose Begleiterinnen durch unser Leben. Sie zeigen, dass echte Stärke oft unsichtbar, leise, innerlich ist und dass gerade das Weibliche eine spirituelle, soziale und emotionale Kraft darstellt, die unsere Welt auch heute dringend braucht“, sagte Bischof Marketz. Die Darstellungen seien gut gewählt. „Das verschleierte Frauenantlitz als Glaube, das unverschleierte Frauengesicht als Hoffnung und in der Mitte das Marmorrelief mit dem Tod Hemmas als Liebe, die in ihren guten Taten sichtbar wird - das Weibliche wird hier mit einer tiefen inneren Kraft verbunden, mit der Fähigkeit, zu vertrauen, zu lieben und durchzuhalten“, so der Kärntner Bischof. Der Blick auf das Vermächtnis der hl. Hemma von Gurk zeige uns, dass Glaube halt gebe, Liebe verbinde und Hoffnung weitertrage. „Die drei Figuren am Grab der hl. Hemma können zu starken Leitbildern werden, nicht nur für Frauen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Sie sind drei wichtige Orientierungspunkte und zugleich ein unbezahlbares Geschenk für unseren Weg in eine gute Zukunft“, so der Kärntner Bischof.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger Bischof Marketz für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und gratulierte namens des Domkapitels dem Kärntner Bischof zu dessen 70. Geburtstag am 30. Juli. Gleichzeitig gab Dompropst Guggenberger die Emeritierung von Stiftspfarrer Kan. Mag. Josef-Klaus Donko, seit 30 Jahren Mitglied des Gurker Domkapitels, als Domkapitular bekannt, die auf dessen eigenen Wunsch und mit Zustimmung von Bischof Marketz erfolgte.
Am Schluss des Gottesdienstes verlieh der Gurker Bürgermeister RegR Ing. Siegfried Wuzella Bischof Marketz die Ehrenbürgerschaft samt Ehrenring der Marktgemeinde Gurk. Bischof Marketz bezeichnete es als "große Ehre, die Ehrenbürgerschaft in Gurk mit dem Gurker Dom als zentrales und geistliches Zentrum der Diözese" verliehen zu bekommen. Er sehe diese Ehrenbürgerschaft, so der Kärntner Bischof, auch als Zeichen des Vertrauens und der guten Zusammenarbeit zwischen Kirche und Gemeinde. Zusammenhalt und gegenseitiger Respekt seien gerade in Zeiten mehrfacher Herausforderungen von großer Bedeutung. „Diese Ehrenbürgerschaft ist Verpflichtung und Ermutigung zugleich, weiterhin Brücken zu bauen und für das Land und dessen Menschen zu wirken“, sagte Bischof Marketz.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst in Gurk von einem Vokal- und Instrumentalensemble der Dommusik Klagenfurt (Ltg. und Orgel: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit der „Missa sub titulo Sancti Leopoldi“ von Johann Michael Haydn.