Bischof Marketz bei Allerseelenrequiem im Klagenfurter Dom: Zeichen gegen Antisemitismus, Terror, Hass und Gewalt setzen

Klagenfurt, 3. 11. 23 (pgk). Den Aufruf, „in dieser friedlosen Zeit für alle Opfer von Krieg, Terror, Hass und Gewalt zu beten“, hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz gestern an den Beginn des Allerseelenrequiems im Klagenfurter Dom gestellt. Ein Lichtermeer habe dieser Tage, so Bischof Marketz, „die Friedhöfe erleuchtet als sichtbares Zeichen unseres christlichen Glaubens an die Auferstehung der Toten und die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit unseren Lieben“. Eine andere Art von Lichtermeer erleuchte während dieser Hl. Messe den Heldenlatz in Wien als Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Faschismus – „Zeichen der Zeit, denen auch wir Widerstand leisten sollten“, sagte der Kärntner Bischof unter Bezugnahme auf die Rede von Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser bei der militärischen Allerseelenfeier gestern Vormittag am Friedhof in Annabichl.
In seiner Predigt verwies Bischof Marketz auf die Bedeutung des Allerseelentages für die Hinterbliebenen „als Tag der Erinnerung und der Dankbarkeit, aber auch als Tag der tiefgehenden Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod“. Die Rituale um Allerheiligen und Allerseelen seien, so der Kärntner Bischof, wichtige Bestandteile der Trauerarbeit, die den Menschen dabei helfen würden, den Verlust von geliebten Menschen zu überwinden. Mit Blick auf den Wandel in der Bestattungskultur und den sich verändernden Lebensrealitäten der Menschen betonte der Kärntner Bischof, dass die Kirche gefordert sei, „auch Riten neu zu suchen und den Menschen alternative Angebote für ihre Trauer anzubieten“. Als Beispiel für eine solche Alternative nannte Bischof Marketz das Angebot des Klagenfurter Stadtpfarrers Geistl. Rat Mag. Gerhard Simonitti am Friedhof Annabichl „für Menschen, die ihrer Trauer eine Form geben wollen, aber dafür ein individuelles Ritual suchen“.
Video mit der Allerseelenpredigt von Bischof Josef Marketz
Musikalisch mitgestaltet wurde das Allerseelenrequiem, das auch via Livestream auf www.kath-kirche-kaernten.at/domklagenfurtlive übertragen wurde, von SolistInnen, Chor und Orchester der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller mit dem „Requiem in d-moll“ von Wolfgang Amadeus Mozart.