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Bischöfliches Konsistorium gibt grünes Licht für Start eines Kirchenentwicklungsprozesses für die Diözese Gurk

Bischof Marketz: Größer werden im Dienen und Bedürfnisse der Menschen zum zentralen Deutungsmuster christlichen Handelns machen

Grünes Licht für den Kirchenentwicklungsprozess (Foto: Canva.com)
Grünes Licht für den Kirchenentwicklungsprozess (Foto: Canva.com)

Klagenfurt, 23. 2. 22 (pgk). Das Bischöfliche Konsistorium hat in der heutigen Sitzung, die online als Videokonferenz abgehalten wurde, die Einleitung eines Kirchenentwicklungsprozesses für die Diözese Gurk beschlossen. Der erweiterte Vorstand dieses Gremiums soll bis Herbst dieses Jahres die Rahmenbedingungen des Prozesses klären und einen Projektauftrag erarbeiten, damit der Kirchenentwicklungsprozess im ersten Quartal 2023 starten kann.
In diesem Kirchenentwicklungsprozess sollten, so Diözesanbischof Dr. Josef Marketz, in Anlehnung an seinen Bischöflichen Wahlspruch „Deus Caritas est „/ „Gott ist die Liebe“ das Evangelium, die Bedürfnisse der Menschen und deren individuelle Fähigkeiten, die sie in die Kirche einbringen können, „zentrales Deutungsmuster christlichen Handelns“ sein. Ziel des Kirchenentwicklungsprozesses sei es, „größer zu werden im Dienen, das heißt, diakonisches Handeln soll alle Grundvollzüge der Kirche prägen“, sagte der Kärntner Bischof. Ebenso sollte die vielgestaltige Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität in der Kirche verstärkt Resonanz erfahren und ein gemeinsames Suchen nach Gott ermöglichen. Als zentrale Optionen für sein Wirken als Bischof nannte Bischof Marketz die Weitergabe des Glaubens in kleinen Einheiten wie Pfarren bei gleichzeitiger Nutzung von Synergien in größeren Seelsorgeräumen, die Erfahrbarkeit des Schatzes des Evangeliums in seiner Vielgestaltigkeit bei gleichzeitiger Ermöglichung von Räumen der Gotteserfahrung sowie die Bewahrung der Schöpfung. Letzteres präge als eines der großen Zukunftsthemen der Gesellschaft das Bewusstsein der Gläubigen und solle auch bei wirtschaftlichen Maßnahmen im Sinne einer regionalen und globalen Verantwortung maßgeblich sein. Der Prozess werde auf die bisherigen Entwicklungsschritte aufbauen, die er als Bischof in den vergangenen zwei Jahren gesetzt habe. Als Beispiele nannte Bischof Marketz die Initiierung der Neuausrichtung des Bistums und verschiedener kirchlicher Gremien, zahlreiche Arbeitskreise zu Entwicklungsthemen wie Pfarrzukunft, Berufungspastoral und Qualität der Seelsorge sowie den synodalen Prozess. Ziel des geplanten Kirchenentwicklungsprozesses sei es, „viele kleine Bäche zu einem großen Strom zusammenzufassen, damit sie nicht versickern“, sagte der Kärntner Bischof.
Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier nannte fünf zentrale Inhalte der Kirchenentwicklung, nämlich eine inhaltlich-pastorale Neuorientierung, die Ausrichtung kirchlichen Handelns auf die Menschen, die Stärkung von Verantwortung und Teilhabe aller Getauften am kirchlichen Handeln, die Weiterentwicklung kirchlicher Organisation und Verwaltung sowie die Sicherung des finanziellen Handlungsspielraumes. Dafür brauche es, so Generalvikar Sedlmaier, viel missionarische und visionäre Kraft. „Dieser Prozess der Kirchenentwicklung ist als fachlicher, geistlicher und kommunikativer Prozess angelegt, dessen Dimensionen ineinander verwoben sind“, so Generalvikar Sedlmaier.
Für Seelsorgeamtsdirektorin Mag. Elisabeth Schneider-Brandauer stehe die Kirche in zweifacher Weise vor einem grundlegenden Kulturwandel, der einen „qualitativen Sprung“ darstelle. Kirche müsse, so Schneider-Brandauer, „größer und weiter werden im Dienen und gleichzeitig auch Verantwortung, Leitung und Beteiligung weiter denken“. Die Gesellschaft befinde sich in einem Umbruch, der sich durch die Pandemie noch beschleunigt habe. „Kirche kann ihrem Sendungsauftrag folgen, wenn sie diese Dynamik aufnimmt und ihre Mission und ihr Kirche-Sein auf die Menschen hin ausrichtet“, so die Seelsorgeamtsdirektorin.