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„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist…”

Aschermittwoch: Beginn der 40-tägigen Fastenzeit – Aschermittwochsliturgie mit Bischof Schwarz im Klagenfurter Dom

Das Aschenkreuz wird am Aschermittwoch in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten ausgeteilt.  (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)
Das Aschenkreuz wird am Aschermittwoch in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten ausgeteilt. (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)

Klagenfurt, 21. 2. 12 (pgk). Am Aschermittwoch, dem 22. Februar, feiert Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz um 19 Uhr im Klagenfurter Dom die traditionelle Aschermittwochsliturgie mit Austeilung des Aschenkreuzes. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe vom Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller mit der „Berliner Messe“ und dem „De profundis“ von Arvo Pärt.
Bereits traditionell bildet die Aschermittwochsliturgie auch heuer wieder den Auftakt zum Projekt „Kunst im Dom“, das 2012 unter dem Motto „Wasser und Wort“ steht und eine Kunstinstallation von der aus Kärnten stammenden und in London lebenden Künstlerin Helma Rud zeigt.
Aschermittwoch.
Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige österliche Bußzeit als Vorbereitung auf das höchste Fest im Kirchenjahr, Ostern. Bereits im vierten Jahrhundert war es fester Brauch, sich 40 Tage auf das Hochfest von Ostern vorzubereiten. Da früher an Sonntagen nicht gefastet wurde, werden die Sonntage auch heute bei der Zählung der 40 Tage nicht berücksichtigt. Dieses bestimmte Zeitmaß leitet sich von der Bibel ab, da die Zahl 40 in der Zahlensymbolik als „heilige Zahl“ gilt. Die Zahl 40 wird in der Heiligen Schrift sehr oft genannt und bezeichnet fast immer eine Zeit der Buße, des Fastens und Betens, der Wanderschaft und des Erwartens. So dauerte zum Beispiel die Sintflut 40 Tage und die Wüstenwanderung Israels 40 Jahre, 40 Tage war Mose auf dem Berg Sinai, ebenso lange wanderte Elija zum Gottesberg. Im Neuen Testament fastete Jesus 40 Tage in der Wüste, ehe er vom Teufel in Versuchung geführt wurde, und am 40. Tag nach Ostern erfolgte seine Himmelfahrt und Rückkehr zum Vater.
Aschenritus.
Am Aschermittwoch wird in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten das Aschenkreuz ausgeteilt, ein Ritus, der seit dem elften Jahrhundert überliefert ist. „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ lauten die Sätze, die der Priester oder Diakon beim Austeilen des Aschenkreuzes spricht. Die Wurzeln des Aschenritus gehen zurück bis in die Antike. In der Antike war Asche nicht nur Zeichen der Vergänglichkeit, sondern auch der Reinigung, wurde doch Asche auch als Waschmittel und als Grundlage zur Seifenherstellung verwendet. Heute ist das Aschenkreuz gleichzeitig ein Hinweis auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Menschen, ein Symbol für Reinigung und auch ein Hinweis auf die Notwendigkeit zur Umkehr.
Violett.
Violett ist die Farbe der Fastenzeit. Altarbilder und Kreuze werden in der Fastenzeit mit violetten Tüchern bedeckt. Violett ist auch die liturgische Farbe der Fastenzeit. Bedingt durch die aufwändige Herstellung der Farbe Violett aus dem Farbstoff der Purpurschnecke war Violett früher auch eine sehr teure und kostbare Farbe.
Fastentücher.
Mit dem Aschermittwoch ist in Kärnten ein besonderer Brauch verbunden: Seit mehr als 1.000 Jahren ist der Brauch überliefert, wonach am Aschermittwoch die Altarbilder mit Fastentüchern verhüllt werden. Die Tücher sollen mit ihrer biblischen Bilderfolge auf Ostern einstimmen. Mehr als die Hälfte der österreichweit erhaltenen Fastentücher befinden sich in Kärnten. Das älteste und zugleich größte der erhalten gebliebenen Fastentücher Kärntens ist das Gurker Fastentuch, das im Rahmen der Aschermittwochsliturgie im Dom zu Gurk feierlich aufgezogen wird. Die liturgische Feier beginnt um 18 Uhr in der Oberkirche, in dessen Mitte das Fastentuch aufgezogen wird, und führt dann mit einer Prozession in die Hauptkirche. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe von den „Gurktaler Streichern“. Das Gurker Fastentuch ist bis Karsamstag von 9 bis 17 Uhr mit und ohne Führung im Dom zu besichtigen.
Kunst im Dom 2012.
Das Projekt „Kunst im Dom 2012“ ist eine ortsspezifische, interaktive Mixed Media Installation. Die Installation von Helma Rud besteht aus einem skulpturellen Objekt, auf welches Bilder projiziert werden, die sich gemäß unterschiedlichen Zuschauerinteraktionen verändern. Eine besondere Ergänzung zur Kunstinstallation sind auch heuer wieder die Dialogpredigten. Dabei sprechen Kärntner AutorInnen (Harald Schwinger, Simone Schönett, Isabella Straub, Ursula Wiegele, Alois Brandstetter) an den Sonntagabenden um 19 Uhr bei der Abendmesse im Dialog mit Dompfarrer Peter Allmaier, der auch das Projekt „Kunst im Dom“ leitet, über das Evangelium. Einen besonderen Akzent setzt auch heuer wieder die musikalische Gestaltung der Veranstaltungen – so zum Beispiel das Passionskonzert der Dommusik Klagenfurt mit Franz Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ am Sonntag, dem 25. März, um 17 Uhr.