Aufnahme von Generalvikar Sedlmaier in das Gurker Domkapitel
Hl. Messe mit Bischof Marketz im Klagenfurter Dom
Klagenfurt, 10. 6. 20 ( (pgk). Neues Mitglied für das Gurker Domkapitel: Nach dem Ableben von em. Univ.-Prof. Kan. Prälat Dr. Karl Heinz Frankl wird nun Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier neu in das Domkapitel aufgenommen. Diözesanbischof Dr. Josef Marketz wird ihn am Samstag, dem 13. Juni, im Rahmen der hl. Messe um 18.15 Uhr im Dom zu Klagenfurt feierlich als Kanonikus ins Domkapitel einführen. Im Rahmen dieser Feier werden Generalvikar Sedlmaier die Insignien eines Domkapitulars, nämlich die violette Mozzetta (Umhang), das violette Birett (Kopfbedeckung), das Kapitelkreuz mit Kette und der Ring überreicht. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe vom MGV Almrausch und dem Viergesang „Dreiländereck“.

Das Gurker Domkapitel.
Das Gurker Domkapitel, dem insgesamt maximal acht Kanoniker, auch Domkapitulare genannt, angehören, ist nach dem Salzburger Domkapitel das zweitälteste Österreichs und besteht seit dem frühen 12. Jahrhundert. Es besteht seit 1124 in ununterbrochener Kontinuität und ist Eigentümer des Gurker Domes. 1787 übersiedelte das Domkapitel von Gurk nach Klagenfurt. Seit der Gründung des Domkapitels haben sich dessen Aufgaben stark gewandelt. Die neben der Feier der Liturgie und der Verehrung der hl. Hemma von Gurk ursprünglich im Vordergrund stehende Seelsorge im Gurktal und in den kapiteleigenen Pfarren trat im Laufe der Zeit in den Hintergrund, und die Domkapitulare nahmen zunehmend an der Leitung der Diözese teil. Mit der flächenmäßigen Ausweitung der Diözese auf den Großteil von Kärnten unter Joseph II. wurden alle Domkapitulare Mitglieder des Bischöflichen Konsistoriums, des höchsten Beratungsgremiums des Bischofs. Bis heute nehmen die Domkapitulare leitende Aufgaben in der Diözesanverwaltung wahr. Sie bilden das sogenannte „Collegium Consultorum“ mit wesentlichen Anhörungs- und Entscheidungsrechten in der Leitung der Diözese.
Zu den Aufgaben der Domkapitulare zählt die regelmäßige gemeinsame Feier des Stundengebetes, der Kapitelmesse und der feierlichen sonntäglichen Liturgie im Klagenfurter Dom, der Kathedralkirche der Diözese Gurk. Überdies feiern die Domkapitulare an Hochfesten und bei besonderen Anlässen mit dem Bischof die Liturgie in der Kathedralkirche in Klagenfurt. Zu ihren Aufgaben zählt die Erhaltung der Dom- und Stiftskirche in Gurk und seit der Übersiedlung nach Klagenfurt auch die finanzielle Mitsorge für die Dom- und Kathedralkirche St. Peter und Paul in Klagenfurt.
Geleitet wird das Domkapitel von Dompropst Bischofsvikar Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, der gleichzeitig auch Sprecher des Domkapitels ist und bei Sitzungen den Vorsitz führt. Als Domdekan ist Prälat Kanonikus Lic. iur. can. Michael Kristof für die liturgischen Belange des Domkapitels verantwortlich. Die weiteren Mitglieder (in der Reihenfolge ihrer Aufnahme in das Domkapitel) sind: Stiftspfarrer Kan. Mag. Josef-Klaus Donko, Stiftspfarrer Msgr. Kan. Mag. Gerhard Christoph Kalidz, Prälat Kan. Mag. Matthias Hribernik, Ordinariatskanzler Offizial Msgr. Kan. Dr. Jakob Ibounig und Dechant Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, MBA.
Generalvikar Dr. Johann Sedlmaier wurde am 18. April 1972 in Klagenfurt geboren. Nach der Bäckerlehre besuchte er das Bundesaufbaugymnasium in Horn/Niederösterreich, wo er 1995 maturierte. Im Oktober 1995 trat er in das Kärntner Priesterseminar in Graz ein, wo er anschließend bis 2002 Fachtheologie und Religionspädagogik studierte. Das Studienjahr 1998/99 verbrachte er zu einem Externjahr in Innsbruck. Vom damaligen Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz wurde Sedlmaier im Dezember 2002 in Stift Griffen zum Diakon und am 29. Juni 2003 im Dom zu Klagenfurt zum Priester geweiht. Die Primizmesse feierte er am 6. Juli 2003 in seiner Heimatpfarre St. Peter am Wallersberg/Št. Peter na Vašinjah. Nach seiner Priesterweihe war Sedlmaier ein Jahr lang als Kaplan im Pfarrverband Völkermarkt/Trixnertal tätig. Von 2004 bis 2008 war er Kaplan in Althofen. 2007 schloss er das Doktoratsstudium der Theologie beim mittlerweile emeritierten Dogmatiker Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit einer Arbeit zum Thema „Berufen! Die Gnadentheologie von John Irvings Owen Meany im Lichte der Dramatischen Theologie“ ab. Von 2008 bis 2020 war Sedlmaier Pfarrprovisor in der Pfarre Arnoldstein, von 2009 bis 2020 war er zudem für die Pfarre Thörl-Maglern verantwortlich. Außerdem war Sedlmaier von 2008 bis 2014 Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung der Diözese Gurk. Von 2008 bis 2018 unterrichtete er überdies die Fächer Persönlichkeitsbildung-Spiritualität und Religionspsychologie an der KPHE Kärnten. Von 2011 bis 2020 war er außerdem Dechant-Stellvertreter des Dekanates Villach-Land. Sedlmaier leitete darüber hinaus von 2013 bis 2020 das Referat für Priester der Diözese Gurk und war von 2013 bis 2018 Geschäftsführender Vorsitzender des Priesterrat-Vorstandes der Diözese Gurk. Von 2014 bis 2020 war Sedlmaier auch Geistlicher Assistent der Direktion des Bischöflichen Seelsorgeamtes der Diözese Gurk sowie von 2015 bis 2020 Referent des Pastoralen Lehrgangs der Diözese Gurk. Im Februar 2020 erfolgte die Ernennung zum Generalvikar. Seit März 2020 ist er außerdem Pfarrer in St. Martin am Techelsberg.
In Anerkennung seiner Leistungen und seines Engagements wurde er 2014 zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt.