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Adventliche Begleiter: Hl. Barbara und hl. Nikolaus

Hl. Barbara (Filialkirche hl. Cäcilia in der Pfarre Althofen, Seitenaltar, um 1510) und hl. Nikolaus (Pfarrkirche hl. Nikolaus in Oberhof im Metnitztal, Fastentuch-Ausschnitt, um 1790) (© Foto: Prof. Ellersdorfer)
Hl. Barbara (Filialkirche hl. Cäcilia in der Pfarre Althofen, Seitenaltar, um 1510) und hl. Nikolaus (Pfarrkirche hl. Nikolaus in Oberhof im Metnitztal, Fastentuch-Ausschnitt, um 1790) (© Foto: Prof. Ellersdorfer)

Klagenfurt, 1. 12. 17 (pgk). Eine besondere Note erhält der Advent durch das vielfältige Brauchtum und vor allem die Gedenktage der Heiligen in dieser Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Jesu. In den kommenden Tagen stehen mit den Heiligen Barbara und Nikolaus, die in ihrem Leben besonders für ihren Glauben eingestanden sind und sich für ihre Mitmenschen eingesetzt haben, zwei Heilige im Mittelpunkt, die sich auch heute großer Beliebtheit erfreuen. „Sich mit der Lebensgeschichte der Heiligen zu beschäf­tigen, kann das eigene Leben verändern. Wir dürfen uns von den Heiligen und ihren vielfältigen Lebensläufen anregen lassen, unsere Weise der Heiligkeit zu wagen“, schreibt Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz im neuen Jahrbuch der Diözese Gurk, das sich dem Schwerpunktthema „Heilige – Vorbilder, Fürsprecher und Reformer“ widmet.

Der 4. Dezember ist der Gedenktag der hl. Barbara, die unter anderem als Schutzpatronin des Bergbaus gilt. In Kärnten sind drei Kirchen und Kapellen der hl. Barbara geweiht, nämlich die Filialkirche Knappenberg in der Pfarre Hüttenberg, die Barbarakapelle in der Pfarre Lölling und die Kapelle im Schloss Rothenthurn bei Spittal/Drau.

Die Legende besagt, dass die hl. Barbara die Tochter eines reichen heidnischen Kaufmanns aus Nikomedien (heute Izmit, östlich von Istanbul) war und von ihm, weil sie sich gegen seinen Willen taufen ließ, in einem Turm gefangen gehalten wurde. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Den stellte Barbara in einen kleinen Krug, und er blühte an dem Tag auf, als sie hingerichtet wurde. Darauf geht der Brauch zurück, am Barbaratag Kirschzweige zu schneiden, die, an einem warmen Ort in eine Vase gestellt, zu Weihnachten erblühen sollen. Die Blüten stehen symbolisch auch für das neue Leben, das die Geburt des Erlösers gebracht hat. Dargestellt wird die Heilige meistens mit einem Turm. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Die hl. Barbara wird auch als Schutzpatronin des Bergbaus verehrt. Ihr Bildnis als Helferin in der Not findet seit Ende des 14. Jahrhunderts in Gruben und Tunneln seinen festen Platz.

Feiern rund um den Barbaratag in Kärntner Pfarren (Auswahl). Im ehemaligen Bergbauort Bad Bleiberg findet am ersten Adventsonntag, dem 3. Dezember, um 10 Uhr in der Perschazeche, 300 Meter im Berginneren, ein ökumenischer Barbara-Gottesdienst mit Provisor David Shankland und der evangelischen Pfarrerin Renate Sauer statt. Am Samstag, dem 2. Dezember, wird in Bad Bleiberg außerdem von 10 bis 17 Uhr zum Barbaramarkt am Barbaraplatz geladen.

Am 6. Dezember gedenkt die Katholische Kirche des hl. Nikolaus, der ebenfalls zu den 14 Nothelfern zählt und Patron unzähliger Kirchen, Bruderschaften, Berufe und Stände ist. In der Diözese Gurk sind 37 Kirchen und Kapellen, darunter zum Beispiel die Stadtpfarrkirche Villach-St. Nikolai, die Pfarrkirche in Radenthein und die Pfarrkirche in Straßburg, dem hl. Nikolaus geweiht.

Der hl. Nikolaus, eine der bekanntesten und vor allem bei Kindern beliebtesten Heiligengestalten der Vorweihnachtszeit, gilt als Patron der Kinder, als Helfer und Gabenbringer. Rund 3.000 Nikoläuse sind jährlich in den Kärntner Pfarren unterwegs, um Kinder zu besuchen und ihnen kleine Gaben mitzubringen. Nikolaus lebte im vierten Jahrhundert und war Bischof in der Stadt Myra in Kleinasien, an der Südwestküste der heutigen Türkei. Seine Reliquien werden in der süditalienischen Stadt Bari aufbewahrt und verehrt. Die Verehrung des hl. Nikolaus war von Beginn an von der Erinnerung an seine Güte bestimmt. Schon im sechsten Jahrhundert wurde der hl. Nikolaus zu einem der berühmtesten und volkstümlichsten Heiligen des griechischen sowie des gesamten byzantinischen Reiches. Rasch verbreitete sich die Verehrung in der ganzen griechischen Kirche und in den slawischen Ländern, ab dem 11. Jahrhundert auch in Mittel- und Westeuropa. Zahlreiche Legenden, die allerdings nachweislich zum Teil auch anderen Persönlichkeiten gleichen Namens aus dem 6. Jahrhundert entlehnt sind, halten das Andenken an den Bischof von Myra als Helfer und Menschenfreund lebendig.

Feiern rund um den Nikolaustag in Kärntner Pfarren (Auswahl). In Klagenfurt besucht der Nikolaus am ersten Adventsonntag, dem 3. Dezember, um 15 Uhr mit seiner Kutsche den Christkindlmarkt am Domplatz in Klagenfurt. Um 14.30 Uhr findet im Rahmen des Kinderadvents des Katholischen Familienwerks im Diözesanhaus in Klagenfurt eine Nikolausfeier statt. Die Villacher Stadtpfarre St. Nikolai feiert ihren Namenspatron am Mittwoch, dem 6. Dezember, von 17 bis 20 Uhr in der Kirche und auf dem Nikolaiplatz mit Lobpreis, der Aufführung eines Teils des Markusevangeliums, Kinderpunsch, Glühwein und Keksen.