800 Jahre Pfarre Deutsch-Griffen
Hl. Messe und Segnung der renovierten Pfarrkirche mit Ordinariatskanzler Ibounig

Klagenfurt, 7. 9. 18 (pgk). Mehrfacher Grund zum Feiern in der Pfarre Deutsch-Griffen: Anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Pfarre und des Abschlusses der Innenrenovierung in der Pfarrkirche feiert Ordinariatskanzler Offizial Msgr. Kan. Dr. Jakob Ibounig, Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators, am Sonntag, dem 16. September, um 10 Uhr gemeinsam mit Provisor Mag. Robert Jamróz eine hl. Messe mit Segnung der renovierten Pfarrkirche in Deutsch-Griffen. Musikalisch mitgestaltet wird der Festgottesdienst, mit dem die Pfarre auch das Erntedankfest feiert, von der Sängerrunde Deutsch-Griffen (Leitung: Seppi Laßnig), an der Orgel spielt Armin Egger.
Das 800-jährige Bestehen einer Pfarre sei, so Ordinariatskanzler Ibounig, „ein besonderes Jubiläum“, da die Pfarre „fast so alt ist wie das Bistum Gurk selbst“. Ein solches Jubiläum mache deutlich, „wie tief die Wurzeln von Glaube und Kirche in unserem Land reichen und wie sie über Generationen hinweg bis heute Früchte tragen“.
Für Provisor Jamróz ist das Pfarr-Jubiläum „Privileg und auch Anlass dafür, in großer Dankbarkeit an die in der Pfarre wirkenden Geistlichen, Wohltäter und die vielen christlich geprägten Ahnen zu denken“. Diese hätten, so Jamróz, „in guten wie in schlechten Zeiten den christlichen Glauben in unerschütterlicher Treue als Fundament des Lebens weitergegeben“, was gleichsam auch Zukunftsvision und Auftrag für die Pfarrgemeinde heute sei. Es gelte, „den nächsten Generationen nicht nur eine schöne Kirche, sondern auch eine schöne Gemeinschaft zu vererben“, sagte der Pfarrprovisor und dankte in diesem Zusammenhang allen in der Pfarrgemeinde engagierten Frauen und Männern sowie allen, die die Renovierungsarbeiten unterstützt haben.
Im Rahmen der Innenrenovierung der Pfarrkirche wurden u. a. die Fenster renoviert bzw. restauriert, die Elektroleitungen und der Holzboden auf der Orgelempore erneuert sowie die Innenwände neu gefärbelt. Für das nächste Jahr ist eine teilweise Außenrenovierung geplant.
Die heutige Pfarrkirche „Hl. Jakobus d. Ä.“ steht gemeinsam mit dem achteckigen Karner, wehrhaft von einer Mauer umgeben, weithin sichtbar auf einem Hügel und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Die Anlage ist im Kern romanisch. Urkundlich erstmals erwähnt wurde hier als Vorgängerbau im Jahr 1157 eine Kapelle, die von der hl. Hemma gestiftet wurde und von ihrer Errichtung 1043 bis 1045 Privatkapelle der hl. Hemma war. 1157 ging die Kapelle als Schenkung an das Gurker Domkapitel. Bevor die Kirche in Deutsch-Griffen 1218 zur eigenständigen Pfarre ernannt worden ist, war sie eine Filiale der Pfarre Altenmarkt. Der gotische Westturm mit offener Vorhalle wurde 1638 erneuert, das Langhaus 1697 nach Süden verbreitert. Im Inneren befindet sich eine Flachdecke, sechs gotische Rundpfeiler stützen die Empore. Seit 1755 verbindet ein langer Steg die Kirche mit dem Pfarrhof. Im Inneren der Kirche findet man an der Chornordwand Wandmalereien (um oder nach 1452) von Friedrich von Villach bzw. aus der Villacher Werkstatt. Der barocke Hochaltar stammt aus der Zeit um 1640. Erwähnenswert ist der reich geschmückte Rosenkranzaltar (um 1700) mit Madonna und fürbittenden Heiligen, gerahmt von bemalten Medaillons in Blattranken. Im Besitz der Pfarre Deutsch-Griffen befindet sich außerdem ein wertvolles, einszeniges Fastentuch, das Ende des 18. Jahrhunderts entstanden ist und die Beweinung Christi zeigt.