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80 Jahre Heiligsprechung der hl. Hemma

Festgottesdienst und Hemmafest in Gurk am 27. Juni - Bischof Schwarz feiert letzten Gottesdienst in Kärnten

Vor 80 Jahren wurde Hemma von Gurk heilig gesprochen. Aufgrund ihres Einsatzes für Bedürftige wurde sie schon zu Lebzeiten besonders verehrt. (Foto: Pressestelle/Eggenberger)
Vor 80 Jahren wurde Hemma von Gurk heilig gesprochen. Aufgrund ihres Einsatzes für Bedürftige wurde sie schon zu Lebzeiten besonders verehrt. (Foto: Pressestelle/Eggenberger)

Klagenfurt, 21. 6. 18 (pgk). Besonderes Jubiläum: Das traditionelle Hemmafest in Gurk am Mittwoch, dem 27. Juni, steht heuer ganz im Zeichen der Heiligsprechung der hl. Hemma, der Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten, vor 80 Jahren. Der scheidende Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, der am 1. Juli als Bischof in die Diözese St. Pölten wechselt, zelebriert den traditionellen Festgottesdienst am Hemmatag mit Beginn um 10 Uhr gemeinsam mit dem Gurker Domkapitel. Die musikalische Gestaltung der hl. Messe übernehmen die „Mödringer Stimmbandln“ und Regine Stromberger. Anlässlich des letzten offiziellen Auftrittes von Bischof Schwarz haben Würdenträger aus Kirche, Politik und Wirtschaft ihre Teilnahme am Gottesdienst zugesagt.

Nach der Festmesse lädt die Stiftspfarre zur Agape mit Stiftspfarrer Msgr. Kan. Mag. Gerhard Christoph Kalidz in den Stiftshof ein. Außerdem steht die Enthüllung einer von Werner Hofmeister gestalteten Skulptur am Programm, die an den Gurkbesuch von Papst Johannes Paul II. vor 30 Jahren erinnern soll.

Um 14.30 Uhr finden die Festlichkeiten mit der Hemma-Vesper in der Krypta des Gurker Doms, gefeiert von Generalvikar Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, ihre Fortsetzung. Anschließend bietet sich die Möglichkeit, den Augensegen zu empfangen, der mit dem Ring der hl. Hemma am Hemmagrab gespendet wird.

Zur Person der hl. Hemma

Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Wilhelm von der Sann, und der Ermordung ihrer Söhne verwendete sie sämtliche Besitze in Kärnten, in der Steiermark und in Krain für verschiedene geistliche Stiftungen, so zum Beispiel für das Nonnenstift Gurk und das Benediktinerstift Admont in der Steiermark. Letzteres wurde erst Jahrzehnte nach ihrem Tod vom Erzbischof von Salzburg eingerichtet. Die Gründung des Frauenklosters in Gurk hat Hemma hingegen selbst betrieben, und sie konnte die Fertigstellung von Kirche und Kloster im Jahr 1043 erleben. Darüber hinaus ließ sie in der Umgebung von Gurk sechs Kirchen bauen. Bekannt waren auch ihr Einsatz und ihre offene Hand für die Bedürftigen, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetzte, die auch nach ihrem Tod, vermutlich am 29. Juni 1045, nicht abbrach. Hemma wurde zunächst in der Klosterkir­che beigesetzt.
1174 wurden ihre sterblichen Überreste aus der alten Klosterkirche in die 100-säulige Krypta des Gurker Domes, einer der bedeutendsten romanischen Kirchenbauten Österreichs, übertragen. Die Verehrung der heiligen Hemma verbreitete sich rasch. Schon aus den Jahren 1227/28 sind die ersten wunderbaren Heilungen, die sich auf Fürsprache Hemmas ereigneten, schriftlich überliefert. Im Spätmittelalter wurde in Rom ein Heiligsprechungsverfahren eingeleitet, um auch die päpstliche Anerkennung der Hemma-Verehrung zu erlangen. Obwohl im Zuge dieses Prozesses Zeugen von 90 Wundern auf Fürbitte Hemmas berichteten und die Untersuchungen einen äußerst lebendigen Kult nachwiesen, kam der Kanonisationsprozess zu keinem Abschluss. Erst am 5. Jänner 1938 erfolgte die offizielle Heiligerklärung Hemmas durch Rom.
Heute ist ihr Grab Ziel zahlreicher Pilger. Die Hemma-Verehrung ist weit über Kärntens Landesgrenzen hinaus, vor allem auch in Slowenien, verbreitet.
Im ehemaligen Klosterkomplex ist heute nach einer wechselvollen Geschichte – u. a. wirkten die Salvatorianer lange Zeit in Gurk – auch das von der Diözese Gurk errichtete JUFA Hotel Stift Gurk untergebracht, das kürzlich eröffnet wurde.
In der Diözese Gurk sind die Stadtpfarrkirche „St. Hemma“ in der Klagenfurter Feldkirchnerstraße sowie die Filial- und Wallfahrtskirche auf dem Hemmaberg in Globasnitz der hl. Hemma geweiht. Hemma-Darstellungen befinden sich in einigen Kirchen Kärntens, wie z. B. in Maria Saal, Kötschach, Klagenfurt-St.Ruprecht, Moosburg, Klagenfurt-Christkönig, Dellach/Wörthersee und Spittal/Drau.

© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion
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