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24. September: ORF überträgt österreichweit Radiogottesdienst aus dem Gurker Dom

Klagenfurt, 20. 9. 23 (pgk). Am Sonntag, dem 24. September, überträgt der ORF österreichweit im Programm der Regionalradios von 10 bis 11 Uhr den Gottesdienst aus dem Gurker Dom. Dechant Kan. Msgr. Mag. Gerhard Christoph Kalidz, Stiftspfarrer in Gurk und Provisor von St. Jakob ob Gurk und Zweinitz, wird die hl. Messe gemeinsam mit Diakon Erwin Boff zelebrieren. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe von der Familienmusik Aichern und einem Quartett der Bauernkapelle Isopp (Leitung: Prof. Gottfried Isopp), an der Orgel Mag. Andrej Feinig.
Stiftspfarrer Kalidz freut sich über die Live-Übertragung der hl. Messe „aus dem großen, geschichtsträchtigen Dom zu Gurk, der nicht nur ein über die Grenzen Kärntens bekanntes Schatzhaus christlicher Kunst ist, sondern vor allem auch Wiege der Diözese“. Er hoffe, so der Gurker Dechant und Stiftspfarrer, dass die besondere Atmosphäre dieses „beeindruckenden Sakralbaues“ auch die Mitfeiernden via Radio berühre und sie gemeinsam mit der Pfarrgemeinde in Gurk „eine stimmungsvolle Messfeier im Zeichen der Eucharistie begehen“.

Foto: JUFA
Foto: JUFA

Die heutige Pfarr- und Wallfahrts- sowie ehemalige Stifts- und Domkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Gurk (12. Jh.) ist in mehrfacher Hinsicht ein kunsthistorisches Schatzhaus, das aus verschiedenen Epochen besondere Zeugnisse vorzuweisen hat. Mit dem dreischiffig basilikalen Raum, den drei Apsiden im Osten, dem mächtigen Querhaus und der massiven doppeltürmigen Westfassade zählt der Gurker Dom zu den bedeutendsten romanischen Kirchenbauten Österreichs. Der Bau der monumentalen Bischofskirche wurde durch Bischof Roman I. (1131-1167) begonnen und um 1200 vollendet. Bereits 1174 wurden die Reliquien der hl. Hemma in die 100-säulige Krypta übertragen. Der von mittelalterlichen Kopfplastiken getragene Sarkophag wurde im 18. Jahrhundert versetzt und barock ummantelt. Ihr Grab ist heute Ziel zahlreicher Pilger.

Das Südportal mit dem Tympanonrelief des segnenden Christus und die Figuralplastik an der Mittelapsis des Querhauses stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das Äußere der Kirche hat trotz Veränderungen in der Barockzeit (17. Jahrhundert) weitestgehend sein authentisches Aussehen bewahrt. Durch eine 1988 von Thomas Hoke geschaffene Metalltür im Westen gelangt man in die Vorhalle, die erst im 14. Jahrhundert an der Westseite geschlossen und mit Glasmalereien ausgestattet wurde. Die Nord- und Südwand der Vorhalle erhielt eine äußerst qualitätvolle Freskenausstattung (um 1340) mit einer Szenenfolge aus dem Alten und Neuen Testament. Den Höhepunkt dieses Vorraumes bildet das siebenfach abgestufte, ehemals farbig gefasste, vor 1200 geschaffene Gewändeportal, das reich mit Ornamentbändern ausgestattet ist und die kostbar mit figuralen Reliefs ausgestatteten Holztüren umrahmt. Über der Vorhalle zwischen den Türmen befindet sich die Westempore mit der Bischofskapelle, welche mit einem der umfangreichsten und kunsthistorisch bedeutendsten Wandmalereizyklen Europas am Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik im sogenannten Zackenstil ausgestattet ist.
Im monumentalen und basilikal abgestuften Innenraum wird das Mittelschiff von mächtigen Pfeilern getragen und von einem gotisierenden, erst 1591 eingezogenen Netzrippengewölbe abgeschlossen.
Die Ausstattung des Domes wird vom Barock bestimmt. Beherrschend ist dabei der die volle Höhe des Chorschlusses einnehmende vielfigurige Hochaltar (1625 – 1632) in Goldfassung mit der Hauptskulpturengruppe Himmelfahrt Mariä von Michael Hönel. Eine überragende Sonderstellung hat der vor die Kryptaabstufung gesetzte Kreuzaltar mit der meisterhaft komponierten Engelpietà (1740) aus Bleiguss von Georg Raphael Donner inne.
Als plastische Dokumente der Gotik haben sich die sechs an den Wänden der Oberkirche angebrachten Reliefs aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts erhalten, die Szenen aus der Hemma-Legende schildern.
Aus der Fülle der weiteren kunsthistorisch bedeutsamen Ausstattung des Domes sei exemplarisch auch noch das mit rund 80 m² österreichweit größte Fastentuch aus dem Jahr 1458 erwähnt, das während der Fastenzeit vor dem Hochaltar im Dom hängt, die restliche Zeit über in der Dreifaltigkeitskapelle des ehemaligen Propsteigebäudes in der Schatzkammer Gurk präsentiert wird.