23. Mai: „Lange Nacht der Kirchen“ im Heiligen Jahr an mehr als 100 Standorten in Kärnten
Speisen wie im Himmel, Ritterorden, Klänge der Hoffnung u.v.m.

Klagenfurt, 15. 5. 25 (pgk). Am Freitag, dem 23. Mai, findet bereits zum 17. Mal die österreichweite ökumenische Aktion „Lange Nacht der Kirchen“ auch wieder in Kärnten statt. An mehr als 100 Standorten bieten katholische, evangelische und altkatholische Kirche ein vielfältiges Programm, das ein buntes Bild von Kirche zeigt. Rund um das diesjährige Motto „Wir können #offen“ laden in Kärnten ca. 300 Veranstaltungen zum gemeinschaftlichen Erleben von Spiritualität, Kunst, Kultur und Kulinarik ein, gewähren Einblicke hinter (oft) verschlossene Türen und rücken vermeintlich Altbekanntes in neues Licht (siehe Auswahl).
Pilger der Hoffnung
Entsprechend dem Motto des Heiligen Jahres 2025 finden auch im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ mehrere Pilgerwanderungen statt. So lädt die Pfarre Gmünd zum „Vier-Kirchen-Pilgern“ ein. Der Weg führt von der Evangelischen Kirche Gmünd (19 Uhr) weiter über die Kirche Kreuzbichl (ca. 19.45 Uhr) zur Kalvarienberg-Kirche (ca. 20.15 Uhr) und zur Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, wo ein ökumenischer Segen den Abschluss bildet. „Wandern von Kirche zu Kirche“ lautet das Motto in der Pfarre Berg im Drautal. Die 16 Kilometer lange Wanderung (Ein- und Ausstieg ist jederzeit möglich) führt von der Pfarrkirche Berg (17 Uhr) zu den Kirchen auf dem Emberg (ca. 18.15 Uhr), dem Oberberg (ca. 20.15 Uhr), dem Goppelsberg (ca. 20.45 Uhr) und in Oberfrallach (ca. 21.30 Uhr), weiter über den Bahnhof Berg (ca. 22 Uhr) zu den Kirchen in Feistritz (ca. 23 Uhr) und zur Kirche St. Athanas (ca. 24 Uhr), die eine der 21 Jubiläumskirchen im Heiligen Jahr ist. Die Pfarre St. Sebastian und Launsdorf lädt unter dem Motto „Kochen, Essen und Trinken in der Bibel“ zur Wanderung von der Marienkirche Launsdorf (18 Uhr) nach Gösseling St. Michael (ca. 19.30 Uhr), weiter nach St. Martin (ca. 20.45 Uhr) und schließlich nach St. Sebastian (ca. 22 Uhr). In den einzelnen Kirchen gibt es Informationen zu Lebensmitteln und Getränken, von denen das Alte und das Neue Testament berichten.
Nicht alltägliche Einblicke
Das Domkapitelhaus in der Pernhartgasse in Klagenfurt öffnet auch heuer wieder im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ seine Türen. Dompropst Dr. Engelbert Guggenberger stellt um 18 Uhr im Kapitelzimmer sein neues Buch „Rom. Streifzüge durch Stadt und Geschichte“ vor. Außerdem bringt Dompropst Guggenberger gemeinsam mit den Musikern Lorenz und Peter Pichler originale Oberkrainer-Musik von Slavko Avsenik zur Aufführung. Der Konvent der Elisabethinen öffnet von 19 bis 22.30 Uhr nicht nur Kirche und Krypta, sondern auch das Kunsthaus „Marianna“ mit dem Nachlass der Erzherzogin Maria Anna von Habsburg. Im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ öffnen u. a. auch die Schlosskapellen in Moosburg, Rottenstein und Grades ihre Türen.
Engel-Schwerpunkt im Klagenfurter Dom
Die Klagenfurter Dompfarre gestaltet die „Lange Nacht der Kirchen“ heuer zum Schwerpunkt „Engel“. Von 15.30 bis 17 Uhr gibt es ein Kinderprogramm mit einer Engel-Suche im Dom und mehreren Stationen rund um das Thema Engel im Domgarten. „Zum Paradies mögen Engel dich begleiten“ lautet der Titel einer Führung mit Dompfarrer Dr. Peter Allmaier um 21.15 Uhr durch den an den Dom angrenzenden Bio-Urnen-Friedhof „Paradies am Dom“, begleitet von Texten zum Nachdenken, Gebeten und Saxophon-Musik. Weiters stehen u. a. „Speisen wie im Himmel“ (19.30 bis 21 Uhr, Dompfarrhof), ein Vortrag des diözesanen Weltanschauungsreferent Mag. Lambert Jaschke über Engel im Spannungsfeld zwischen biblisch-christlicher Tradition und moderner Esoterik (20.30 Uhr, 1. Stock, Dompfarrhof) und „Musik zum Träumen“ mit der Dommusik Klagenfurt (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) und verbindenden Worten von Dompfarrer Allmaier (22 Uhr, Domkirche) am Programm.
Schaubacken, Late-Night-Shopping und Disco im Diözesanhaus
Ein buntes Programm wird im Klagenfurter Diözesanhaus (Tarviser Straße 30) geboten: Von 19 bis 21 Uhr lädt „Bruder und Schwester in Not“ zum Schaubacken und Verkosten von Tansanischen Mandaazi (frittierte Teigbällchen) und einem Basar mit afrikanischen Artikeln. Der Behelfsdienst „Mein Kirchenshop“ lädt zum „Late-Night-Shopping“ mit besonderen Angeboten ein. Von 22 bis 24 Uhr verwandelt sich der Festsaal des Diözesanhauses unter dem Motto „One God, one world, one groove – dance the night away“ zur Disco.
Kinomuseum und alte Tramway
Erstmals bei der „Langen Nacht der Kirchen“ mit dabei ist das Klagenfurter Kinomuseum (Wilsonstraße 37), das von 18 bis 21 Uhr Vorschaufilme auf Klassiker mit Kirchenbezug zeigt. Interessante Einblicke in Kärntner Kinogeschichte gibt der Klagenfurter Historiker und Autor Johannes Lebitsch. Fahrten mit der Lendcanaltramway sind in der „Langen Nacht der Kirchen“ kostenlos.
Päpstlicher Ritterorden in Klagenfurt und Villach
Einblicke in den „Päpstlichen Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“, auch „Grabesritter“ genannt, und deren Hilfsaktionen für das Heilige Land bekommen Interessierte im Innenhof der Klagenfurter Marienkirche am Benediktinerplatz (19 bis 21 Uhr) und im Pfarrsaal Villach-St. Martin (19 bis 20.30 Uhr).
„Maria – die neue Eva – die neue Frau“ in Maria Saal
Anlässlich des Jubiläums „600 Jahre Gnadenstatue ´Maria mit dem Kind´“ am Hochaltar des Maria Saaler Doms findet in Maria Saal im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ eine moderne und in dieser Form wohl einzigartige Marienprozession statt, bei der verschiedene Künstlerinnen in einer musikalisch-choreographischen Performance die Bedeutung Marias für uns im Hier und Jetzt übersetzen. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr bei der Mariensäule des Hauptplatzes in Maria Saal. Die Prozession führt dann zum Domplatz und in die Domkirche, wo es auch die Möglichkeit zur Turmbesteigung mit Besichtigung der „Maria Saalerin“ gibt.
Jugendparlament und kindgerechte Schöpfungsverantwortung in Villach
Unter dem Motto „Kirche ist (nicht) cringe!“ findet im Jugendzentrum Villach-St. Jakob von 16 bis 18 Uhr das 1. Jugendparlament in Villach statt, bei dem es um Fragen, Wünsche und Anliegen der Jugendlichen geht. Als Diskussionspartner stehen der Villacher Dechant MMag. Herbert Burgstaller, Religionslehrerin Mag. Anja Six, Diakon und Religionslehrer Prof. Mag. Gerhard Gfreiner und Jugendzentrum-Leiterin Eva Wutte, BA zur Verfügung (Moderation: Dekanatsassistentin Mag. Heidi Wassermann-Dullnig). Ein besonderes Kinderprogramm bietet die Pfarre Villach-St. Josef unter dem Motto „Baum des Lebens. Natur und Schöpfung mit den Sinnen erfassen“ von 16 bis 19 Uhr für Kinder an. Am Programm stehen kindgerecht aufbereitete Informationen über Bäume und deren Rolle im Kreislauf der Natur, das Pflanzen eines Lindenbaumes und das gemeinsame Kochen mit Obst- und Gemüsesorten aus der Region.
Mag. Iris Binder, Projektkoordinatorin der „Langen Nacht der Kirchen“ in Kärnten, freut sich über die große Beliebtheit der „Langen Nacht der Kirchen“, die sich auch in der Zahl der teilnehmenden Orte widerspiegelt. Mit dem diesjährigen Motto „wir können #offen“ solle, so Binder, einerseits das Leitmotiv des Heiligen Jahres betont werden, „andererseits zeigen die vielen teilnehmenden Orte, dass sie eine Kirche leben wollen, die sich zeigt und öffnet“.
Diözesanbischof Dr. Josef Marketz verweist ebenso unter Bezugnahmen auf das Motto der diesjährigen „Langen Nacht der Kirchen“ auf das Heilige Jahr 2025. Es sei, so Bischof Marketz, „sozusagen das Vermächtnis von Papst Franziskus, dass wir in dieser weltweit so angespannten Situation die Hoffnung, die uns trägt, weitergeben“. Im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ würden die teilnehmenden Kirchen „spezielle Zeichen der Hoffnung setzen“, sagte der Kärntner Bischof und lädt dazu ein, „sich in der ´Langen Nacht der Kirchen´ gemeinsam auf den Weg zu machen und die Vielfalt und Schönheit unserer Kirchen und kirchlichen Räume zu entdecken“.
Für Superintendent Mag. Manfred Sauer ist die „Lange Nacht der Kirchen“ ein „besonderes Angebot für Austausch, kritischen Diskurs und Dialog“. Außerdem biete sie „die Chance, aufeinander zuzugehen und Gemeinschaft neu zu erleben“. Wir alle hätten Hoffnung dringend nötig „als Widerstandskraft gegen alle Resignation und als göttliche Kraft, die uns hilft, konstruktive Wege und Lösungen für die großen Fragen unserer Zeit zu finden“, so Sauer mit Verweis auf das diesjährige Motto.
Landesdirektor Mag. Ferdinand Bucher von der Wiener Städtischen Versicherung Kärnten/Osttirol bezeichnet Kirchen als „Orte der Begegnung, des Glaubens und der kulturellen Vielfalt, die dazu einladen, innezuhalten und Gemeinschaft zu erleben“. Die „Lange Nacht der Kirchen“ mache diese besondere Dimension auf vielfältige Weise sichtbar.
Für Vorstandsdirektor Michael Koren von der Kärntner Sparkasse ist die „Lange Nacht der Kirchen“ eine „einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt und Offenheit der Kirchen zu erleben“.
Als „besonderes Ereignis, das Raum für Begegnung, Besinnung und Inspiration schafft“, bezeichnet STW-Vorstand DI Erwin Smole die „Lange Nacht der Kirchen“. Er hoffe, dass diese für alle Besucherinnen und Besuchern „eine Quelle der Kraft, des Friedens und der positiven Energie sein wird“.