Klagenfurt, 30. 9. 19 (pgk). „Theologie ist eine lebendige Form der Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift, mit der Lehre der Kirche und mit den Fragen der Menschen.“ Das hob Apostolischer Administrator Militärbischof Dr. Werner Freistetter bei der hl. Messe anlässlich der Verleihung der Zeugnisse an die Absolventinnen und Absolventen des „Fernkurses für theologische Bildung“, die er gemeinsam mit Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger in der Stiftskirche St. Georgen am Längsee feierte, hervor. Beim Aneignen von theologischem Wissen seien, so Bischof Freistetter, „tatsächlich die Dinge entscheidend, die wir nicht nur mit dem Kopf denken, sondern auch mit dem Herzen spüren“. Theologie lerne man nicht nur für sich selbst, sondern auch für Andere. Bei der Auseinandersetzung mit theologischen Inhalten gehe es in besonderer Weise auch darum, „anderen Menschen Dinge erklären und manche Fragen beantworten zu können“. Er sei dankbar, so der Apostolische Administrator, dass die Theologischen Kurse nicht nur bloßes Wissen, sondern auch Freude und Faszination am theologischen Denken vermitteln würden.
Bei der anschließenden Zeugnisverleihung verwies der Leiter der „Theologischen Kurse“, Mag. Erhard Lesacher, auf die Bedeutung von theologischer Bildung. Christlicher Glaube habe, so der Theologe und gebürtige Spittaler, „eine gesellschaftspolitische Dimension“ und suche stets den Dialog und das kritische Gespräch. Er sei davon überzeugt, dass theologische Bildung den biblischen Glauben mit dem heutigen Weltbild zusammenbringen könne. Die Kirche brauche, so Lesacher, „mehr denn je Menschen, die wissen, was sie glauben, und die ihre Überzeugung Suchenden und kritisch Fragenden verständlich machen können“.

Folgende 16 Kärntnerinnen und Kärntner haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren den „Fernkurs für theologische Bildung“ absolviert: Paul Feimuth (Preitenegg), Oliver Günther (Klagenfurt), Christine Hausharter (Klagenfurt), Sabine Kahle (Klein St. Paul), Wolfgang Kahle (Klein St. Paul), Mag. Michael Kraiger (Moosburg), Franz Lerchbaumer (Velden), Claudia Naschberger, Dipl. Päd. (Mittertrixen), Ing. Mag. Ewald Rome, MA (Wernberg), Mag. Martin Schlosser (Liebenfels), Martha Stornig (Mittertrixen), Peter Strauß (Ebenthal), Gabriele Toplitzer (Keutschach), Mag. Simon Trießnig (Latschach bei Finkenstein), Kurt Georg Unzeitig, MBA, MPA (Klagenfurt) und Claudia Zdolsek, MA Bakk. (Klagenfurt). Weiters nahmen sieben AbsolventInnen aus anderen Diözesen an der Zeugnisfeier in St. Georgen teil, da sie die Studienwochenenden hier besucht haben.
Der nächste Fernkurs mit Studienwochenenden im Stift St. Georgen/Längsee beginnt im November 2019.

Die Theologischen Kurse sind eine Einrichtung der Römisch-Katholischen Kirche in Österreich. Sie umfassen zwei Institutionen mit langer Tradition in der theologischen Erwachsenenbildung, nämlich die „Wiener Theologischen Kurse der Erzdiözese Wien“, die seit 1940 bestehen, und das Institut „Fernkurs für theologische Bildung“, das 1950 gegründet wurde und von der Österreichischen Bischofskonferenz getragen wird. Im Theologischen Fernkurs mit einer Dauer von zweieinhalb Jahren beschäftigen sich die KursteilnehmerInnen in monatlich zugesandten Skripten sowie in einer Studienwoche oder vier Wochenendseminaren pro Jahr mit theologischen Themen. Der Theologische Kurs umfasst die Fachgebiete Altes und Neues Testament, Fundamentaltheologie, Dogmatik, Kirchenrecht, Liturgie, Pastoraltheologie, Moraltheologie, Kirchengeschichte, Spiritualität, Religionswissenschaft und Philosophie.
Österreichweit beginnen rund 200 Personen pro Jahr ein Theologisches Fernstudium und rund 120 Frauen und Männer den Theologischen Kurs in Wien.