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1. Adventsonntag, Beginn des neuen Kirchenjahres

Advent als Vorbereitungszeit auf Weihnachten und bewusstes Hingehen auf die Geburt Jesu

Die vier Kerzen des Adventkranzes verweisen auf das Licht, das der Welt zu Weihnachten durch die Geburt Jesu geschenkt wird.<br />
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Die vier Kerzen des Adventkranzes verweisen auf das Licht, das der Welt zu Weihnachten durch die Geburt Jesu geschenkt wird.
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Klagenfurt, 23. 11. 21 (pgk). Mit dem ersten Adventsonntag am 28. November beginnt nicht nur die vierwöchige Vorbereitungszeit auf Weihnachten, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Das Wort „Advent“ kommt vom lateinischen „adventus“ und bedeutet „Ankunft“. Christinnen und Christen verbinden mit dem Advent das bewusste Hingehen auf das Fest der Geburt Jesu in Bethlehem und das Erwarten seiner Wiederkunft am Ende der Zeit.

Die Länge der Adventzeit hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Während man im 5. Jahrhundert in Jerusalem nur einen einzigen Adventsonntag feierte, hat Papst Gregor der Große (590-604) im 7. Jahrhundert die Zahl der Adventsonntage auf vier festgelegt. Die sich über vier Sonntage erstreckende Adventzeit wurde erst 1570 durch Papst Pius V. allgemein verbindlich. In der Erzdiözese Mailand werden auch heute noch sechs Adventsonntage gefeiert.
Nach dem ursprünglichen christlichen Verständnis gilt die Adventzeit wie die Fastenzeit als Bußzeit. Der Charakter der Buße und Umkehr drückt sich in den adventlichen Messfeiern u. a. in den violetten Messgewändern sowie im Entfall des „Gloria“ aus. Eine Ausnahme bildet der dritte Adventsonntag, der so genannte „Gaudete-Sonntag“ (lat. „gaudete“ = freut euch!), der nach dem Eröffnungsvers „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4) benannt ist. Der Aufruf zur Freude wird liturgisch in der Farbe rosa ausgedrückt. Vor diesem Hintergrund sind traditionell auch die Kerzen am Adventkranz violett, nur die dritte Kerze ist rosafarben.
Der Erwartungscharakter vor Weihnachten findet in den Lesungen bei den adventlichen Gottesdiensten seinen Ausdruck: Häufig werden an den vier Adventsonntagen Texte aus dem Alten Testament verwendet, die die Ankunft des Erlösers prophezeien.
Die vier Sonntage im Advent haben eine je eigene Bedeutung. Am 1. Advent wird der Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag gedacht. Der zweite Adventsonntag dient der Vorbereitung auf den kommenden Erlöser. Die Gestalt Johannes des Täufers steht am dritten Adventsonntag im Mittelpunkt. Der letzte Sonntag vor Weihnachten ist der Gottesmutter Maria gewidmet

„Tauet, Himmel, den Gerechten...“ – Rorate-Messen im Advent

„Rorate“ ist das Anfangswort des Eröffnungsverses der Messe vom vierten Adventsonntag „Rorate caeli desuper…“ / „Tauet, Himmel, den Gerechten...“ (Jes 45,8). Die besonderen Advent-Gottesdienste früh am Morgen, bei denen der Kirchenraum meist nur durch das Kerzenlicht erhellt wird, waren bis zur liturgischen Erneuerung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Votivmessen zu Ehren der Gottesmutter Maria. Seit der liturgischen Erneuerung stehen die Gottesmutter Maria und verstärkt auch die Erwartung des Herrn im Mittelpunkt der Rorate-Messen.

Adventkranz, Symbol für Christus als „Licht der Welt“

Der Adventkranz, das bekannteste Symbol des Advents, ist ein Brauch aus dem 19. Jh. Sein Ursprung war ein Lichterkranz mit 24 Kerzen, mit dem der deutsche evangelische Theologe und Pädagoge Johann Heinrich Wichern Waisenhauskindern die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen wollte. Die vier Kerzen des Adventkranzes sind ein Hinweis auf das Licht, das zu Weihnachten durch die Geburt Jesu der Welt geschenkt wird. Der Adventkranz ist ein Zeichen der Hoffnung, dass nicht Dunkel und Tod, sondern Licht und Leben siegen werden. Er wird aus Tannen- oder Fichtenzweigen geflochten. Das Tannengrün soll Symbol für Leben, Hoffnung und Gemeinschaft sein.