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Diözesanbischof

Unsere Hoffnung ist, dass der Tod nicht das letzte Wort hat

Osterinterview mit Bischof Josef Marketz über Krieg und Frieden, Schwerpunkte des Synodalen Prozesses und die österliche Freude am Leben

https://youtu.be/REejjQhw6GU

In der Woche vor dem Palmsonntag hat Karl-Heinz Kronawetter mit Diözesanbischof Josef Marketz ein langes Gespräch geführt, das hier als Video abrufbar ist. Dabei ging es im ersten Teil um den Krieg und das Leid der Menschen in der Ukraine. Bischof Marketz ruft auf, für den Frieden zu beten, wobei neben den Psalmen auch das Rosenkranzgebet vielen Menschen in dieser schwierigen Zeit eine große Hilfe ist. Die konkrete Unterstützung der Flüchtenden hier in Kärnten (durch Geld- oder Sachspenden oder durch freiwillige Mitarbeit) werde kirchlicherseits durch die Kärntner Caritas koordiniert. Angesprochen auf den Friedensdienst der christlichen Kirchen betonte Bischof Marketz: „Die Vision des Pazifismus dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“ Mit Blick auf die kriegerischen Auseinandersetzungen sagte der Bischof auch, dass es ein Recht auf Selbstverteidigung gebe und Friede erst durch Gerechtigkeit auf eine tragfähige Basis gestellt werden könne. Es sei eine wichtige Aufgabe auch für die Kirchen und Religionen, Impulse für Friedensdialoge zu setzen.

„Die Vision des Pazifismus
dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“
(Bischof Josef Marketz)

Im Blick auf den Synodalen Prozess, der im Oktober gestartet wurde, erzählt der Bischof von erstaunlich viel Interesse auch von jungen Menschen. Sie wollen vor allem eine Kirche, die ihre persönliche Spiritualität stärkt. Obwohl die diözesanen Ergebnisse der Umfragen erst in der Woche vor Pfingsten veröffentlicht werden, nennt der Bischof schon vorrangige und zukunftsweisende Fragen und Themen, die im Rahmen eines Kirchenentwicklungsprozesses in den kommenden Jahren bearbeitet und beantwortet werden müssen. Wie könne die Kirche gerade für Jugendliche einladender und auch mutiger werden? Was sind die Kernbotschaften des christlichen Glaubens für die Menschen heute? Wie kann Kirche authentischer werden und ein Ort des Vertrauens und der Wertschätzung? Weitere immer wieder angesprochene Themen, so Bischof Marketz, seien die Gleichbehandlung von Mann und Frau, die Freistellung des Zölibats und die Forderung von Weiheämtern für Frauen. Es dürfe keine Denkverbote geben. Und gestärkt durch die Kraft des Heiligen Geistes gebe es in den nächsten Jahr „viel zu tun“. Bischof Marketz bedankt sich im Gespräch auch bei den vielen ehrenamtlichen Frauen und Männern, die die nächsten fünf Jahre als Pfarrgemeinderät*innen die Kärntner Pfarren mit ihrem Engagement lebendig mitgestalten werden.

Bischof Josef Marketz (Foto: Internetredaktion)
Bischof Josef Marketz (Foto: Internetredaktion)

Bischof Marketz verbindet mit Ostern Leichtigkeit und Freude. Gerade auch die vielen Osterbräuche zeugen davon. Und diese Freude soll an alle Menschen weiter gegeben werden trotz der schwierigen politischen und gesellschaftlichen Lage. „Zu Ostern, da ist das Leben wichtig“, betont der Bischof und spricht von der Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort haben möge. Wir werden hineingehen in ein neues Leben, und die Schwere wird abfallen. In diesem Sinne wünscht Bischof Marketz am Ende des Gespräches den Zuseher*innen - auch in slowenischer Sprache - ein FROHES Osterfest.