Organisation

Diözesanbischof

Das Wappen von Bischof Josef Marketz

Bischöfliche Wappen gehen auf eine Tradition aus dem Mittelalter zurück. Als äußeres Zeichen des Bischofs zeigt das Wappen in Bild und Wort, worauf der Bischof baut und wofür er steht. Jeder Bischof hat ein eigenes Wappen, das meist Bezüge zur Geschichte und Geografie der Diözese sowie zu biografischen Daten des Bischofs aufweist. Typisch für geistliche Wappen ist der so genannte „Prälatenhut“ – oft auch als Pilgerhut bezeichnet – in unterschiedlicher Farbe über dem Wappenschild. Die Farbe des Hutes kennzeichnet in Verbindung mit der abgestuften Zahl der vom Hut herabfallenden Quasten den Rang des Wappenträgers. Das Wappen eines Bischofs ist am grünen Prälatenhut und den beidseitig vom Hut in drei Reihen an einer Kordel herabhängenden, insgesamt zwölf grünen Quasten erkennbar. Ebenso wie der Prälatenhut zählt das Vortragekreuz hinter dem Wappenschild zu den Insignien der Bischofswürde.

Das Wappen von Bischof Marketz

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
© Foto: Diözese Gurk

Das Bistumswappen im vom Betrachter aus gesehen linken oberen Feld, d. h. heraldisch im vorderen Feld rechts oben, weist auf den Bischof als Oberhirten der Diözese Gurk hin. Es zeigt – heraldisch gesehen – einen linksgewendeten goldenen und silbern bewehrten Löwen auf schwarzem Hintergrund, im Feld daneben die Farben des Bistums Rot und Silber bzw. Weiß. Das rote Lindenblatt im linken unteren Feld, d. h. heraldisch unten vorne rechts, findet sich auch am Vollwappen des Landes Kärntens wieder und symbolisiert die slowenische Linde. Gleichzeitig erinnert die Form an ein Herz, das wiederum als Symbol der Liebe (lat. „Caritas“) gilt. Im vom Betrachter aus gesehen rechten unteren Feld, d. h. heraldisch im hinteren Feld unten links, ist ein goldener und silbern bewehrter Kranich mit einer silbernen Kugel in der rechten gehobenen Klaue abgebildet. Der Kranich symbolisiert Wachsamkeit, Ordnung und Gemeinschaftssinn. Antike Naturgeschichten berichten, der Kranich nähme bei seiner nächtlichen Wache einen Stein auf, um wachsam zu bleiben. Bei Ermüdung würde ihm der Stein aus den Krallen fallen, wovon er wieder erwache. Auch auf dem Hemmaberg wurden im Fußboden-Mosaik einer Kirche Abbildungen von Kranichen gefunden. Schon um 500 n. Chr. wurden dort Menschen durch Taufe und Firmung in die Kirche aufgenommen. Das Vortragekreuz, das hinter dem Wappenschild steht, zeigt das kleine Eisenkreuz (ca. um 500 n. Chr.), das bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Hemmaberg bei Globasnitz gefunden wurde. Unter dem Wappenschild ist der Bischöfliche Wahlspruch „DEUS CARITAS EST – GOTT IST DIE LIEBE“ abgebildet. Mit diesen Worten aus 1 Joh 4, 16b beginnt auch die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. aus dem Jahr 2005.