Organisation

Diözesanbischof

Inflation: Bischof Marketz fordert zielgerichtete Maßnahmen und dankt für Solidarität

Bischof Marketz, Referatsbischof für Soziales in der österreichischen Bischofskonferenz<br />
Foto: Nedelja/Gotthardt
Bischof Marketz, Referatsbischof für Soziales in der österreichischen Bischofskonferenz
Foto: Nedelja/Gotthardt


Klagenfurt, 25. 7. 22 (pgk). Angesichts von Inflation und Energiekrise, aber auch der Klimakrise und den noch immer nicht überwundenen Folgen der Pandemie appelliert Diözesanbischof Dr. Josef Marketz zur Solidarität mit den besonders Betroffenen: „Viele Menschen fürchten heute um ihre Existenz. So ist es umso notwendiger, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt erhalten bleibt und die existenzielle Not der Ärmsten gelindert wird.“
In Richtung Politik ruft der Kärntner Bischof, in der österreichischen Bischofskonferenz u. a. für den Bereich „Soziales“ zuständig, dazu auf, „die Lasten der Solidarität durch zielgerichtete und differenzierte Maßnahmen auf ein für alle zumutbares Maß zu verteilen“. Erreicht werden könne dies am ehesten durch gezielte Förderungen von besonders schwer betroffenen Bevölkerungsteilen wie Familien, AlleinerzieherInnen oder Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen. Es sei auch darauf zu achten, „dass die Krisen nicht dazu führen, dass die Mittelschicht wegbricht und noch mehr Menschen in unserem Land an oder unter der Armutsgrenze leben müssen“, so Bischof Marketz mit Verweis auf den massiven Anstieg Hilfesuchender bei Caritas und anderen Hilfsorganisationen. Darin ortet der Kärntner Bischof eine besonderes Herausforderung für die Politik, wobei er betont: „Ich sehe schon, dass es in Österreich und der EU ein großes Bemühen gibt, die ärgsten Folgen der Krisen abzufedern.“
Kontraproduktiv sei es jedoch, wenn einzelne Unternehmen gerade jetzt von der Krise besonders profitieren und durch Gewinnmeldungen die Solidarbereitschaft der Gesellschaft untergraben. In diesem Zusammenhang betont Marketz, dass „Solidarität alle Beteiligten stärkt“. Gemeinsam mit der Katholischen Sozialakademie fordert der Kärntner Bischof, dass die „Lasten so verteilt werden, dass sie auch von allen mitgetragen werden können“. Dies bedeute auch, dass jede und jeder seinen Beitrag leisten müsse. „Solidarität bedeutet auch, dass man auf manch liebgewonnene Aktivität verzichtet, um die Energie einzusparen, die es braucht, damit Fabriken weiter Arbeit geben und Menschen ihre Wohnungen heizen können“, so Bischof Marketz.
Trotz der schwierigen Situation spricht sich der Kärntner Bischof für ein Beibehalten der Sanktionen gegen Russland aus. Russland habe mit seinem Angriff auf die Ukraine „die territoriale Integrität und politische Souveränität eines Staates verletzt, sowie die Friedensordnung und zwischenstaatliche Solidarität infrage gestellt“. Man könne nicht dulden, dass im Zusammenleben der Staaten das „Faustrecht“ die Oberhand gewinne.
Ganz besonders dankt Marketz allen Österreicherinnen und Österreichern, die sich in dieser Situation der UkrainerInnen annehmen. „Ich freue mich und bin als Bischof auch stolz darauf, dass in den österreichischen Pfarren so viel für die Geflüchteten getan wird.“