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Diözesanbischof

Hemmafest in Gurk: Erzbischof Vukšić betont Zusammenhang von Gemeinwohl und Frieden

Bischof Marketz: Im Sinne der hl. Hemma Hüter und Impulsgeber christlichen Glaubens sein

Klagenfurt, 27. 6. 22 (pgk). Auf die Bedeutung der hl. Hemma für das Bistum und die Diözese Gurk hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute beim Festgottesdienst am Hemmatag in Gurk bei der Begrüßung des neuen Erzbischofs von Sarajewo, Dr. Tomo Vukšić, der der hl. Messe vorstand, hingewiesen. Erzbischof Vukšić feierte den Gottesdienst anlässlich der Jubiläumswoche „950 Jahre Bistum Gurk“ und im Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen der Diözese Gurk und der Erzdiözese Sarajewo in Konzelebration mit Bischof Marketz, dem Gurker Domkapitel und dem Caritasdirektor von Sarajewo, Dr. Mirko Simic.
Die hl. Hemma stehe, so Bischof Marketz, am Beginn von Bistum und Diözese – „eine Frau, die ein vorbildlich christliches Leben führte und ihren gesamten Besitz kirchlichen Trägern anvertraute, weil sie die Hoffnung und den Glauben hatte, dass die Kirche damit gut umgehen wird“. Trotz vieler wirtschaftlicher und politischer Krisen sei das Bistum Gurk im Umgang mit dem ihm anvertrauten Vermögen in den vergangenen 950 Jahren dem Stiftungszweck der hl. Hemma treu geblieben und unterstütze auch heute seelsorgliche und karitative Initiativen. Es sei, so der Kärntner Bischof, „unsere große Herausforderung und Aufgabe, das Christentum in Kärnten als Hüter und Impulsgeber christlichen Glaubens im Sinne der hl. Hemma immer wieder neu zu entfalten“. Bischof Marketz verwies in seiner Begrüßung in besonderer Weise auch auf den Stellenwert der langjährigen Diözesanpartnerschaft der Diözese Gurk und der Erzdiözese Sarajewo, die er im Jahr 2004 mitbegründet hat.
Erzbischof Vukšić betonte in seiner Predigt den Zusammenhang von Gemeinwohl und Frieden. „Sozialer Friede kann nur dort bestehen, wo die gesellschaftlichen Kräfte das Gemeinwohl fördern und die Bürger mit den Verantwortlichen gut zusammenarbeiten“, so der bosnische Erzbischof. Der Blick auf die hl. Hemma und ihr Lebenszeugnis würde deutlich werden lassen, was auch heute „das wichtigste Thema“ in Europa sei, nämlich die Verpflichtung zur Herstellung und Bewahrung des Friedens. „Damit der Friede allgemein zwischen den Völkern und Staaten erreicht werden kann, sollten alle politischen Gemeinschaften gemeinsam die Verpflichtung übernehmen, dass sie ihren Dienst tun, nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch im Interesse der gesamten Menschheit.“ Christen seien überzeugt, dass ein Friede verkürzt sei, der sich nicht dem Wirken des Heiligen Geistes verdankt, so Vukšić weiter. „Der Geist Gottes als Beistand ist Ursprung dieses Friedens, nicht das menschliche Gesetz auf Erden.“ Gesetze dienten nur der Regelung zwischenmenschlicher Beziehungen und der gerechten Güterverteilung. Wirklicher Friede könne erst dann erreicht werden, wenn Menschen die unbedingte und gottgegebene Würde des anderen anerkennen und Verantwortung füreinander übernehmen.

Scheckübergabe im Rahmen der Diözesanpartnerschaft zwischen der Diözese Gurk und der Erzdiözese Sarajewo: Generalvikar Sedlmaier, Erzbischof Vukšić, Bischof Marketz, Caritasdirektor Simic und Diözesanpartnerschaftskoordinator Haber, v. r.; Foto: Diözesanpressestelle/Eggenberger
Spendenübergabe im Rahmen der Diözesanpartnerschaft: Diözesanpartnerschaftskoordinator Haber, Caritasdirektor Simic, Bischof Marketz, Erzbischof Vukšić und Generalvikar Sedlmaier, v. l.; Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger

Am Ende des Gottesdienstes übergab Bischof Marketz gemeinsam mit dem langjährigen Koordinator der Diözesanpartnerschaft, Prof. Mag. Kurt Haber, an Erzbischof Vukšić und Caritasdirektor Simic im Rahmen der Diözesanpartnerschaft einen Scheck in der Höhe von 50.000 Euro für die katholische Kirche in Bosnien-Herzegowina, vor allem für ältere und kranke Priester. Das Geld stammt aus Mitteln des „Sarajewo Priesterhilfsfonds“ der Diözese Gurk, aus der Kollekte zum „Sonntag der Völker“ sowie aus Einzelspenden. Darüber hinaus stellte das Bistum Gurk anlässlich des „950-Jahr-Jubiläums“ eine Spende in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung.
Der Gottesdienst, an dem u. a. auch der Gurker Bürgermeister RegR Ing. Siegfried Wuzella und Altbürgermeister Ing. Siegfried Kampl teilnahmen, wurde musikalisch von der Dommusik Klagenfurt (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit der „Missa brevis in G“ von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltet. Nach der hl. Messe fand im Stiftshof eine Agape statt.