Bischof Schwarz warnt vor „Sinnentleerung der Arbeit“
Vortrag "Mein Leben - Meine Arbeit" vor Führungskräften aus ganz Österreich

Klagenfurt, 2. 12. 13 (pgk). Auf die „grundlegenden Veränderungen in der Arbeitswelt“ in den letzten Jahrzehnten hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz mit Blick auf die daraus resultierenden „starken Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen“ kürzlich bei einem Vortrag zum Thema „Mein Leben – Meine Arbeit“ vor Führungskräften aus ganz Österreich an der Klagenfurter Alpen-Adria-Universität hingewiesen. „Wirtschaftlicher Erfolg und rastlose Arbeit werden zum Selbstzweck“, betonte der Kärntner Bischof, der in der Österreichischen Bischofskonferenz unter anderem auch für Wirtschaftsfragen zuständig ist, und warnte vor „einer Sinnentleerung der Arbeit“. Mit den Veränderungen in der Arbeitswelt hätten sich auch die krankmachenden Faktoren in der Arbeit verändert, betonte der Kärntner Bischof mit Blick auf die steigende Anzahl von psychischen Erkrankungen als Folge von Arbeitsbelastungen. „Als Ursache für Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspension haben sie alle anderen Krankheitsbilder hinter sich gelassen. 32 Prozent aller Neuzugänge bei den krankheitsbedingten Frühpensionen erfolgen mittlerweile aus psychischen Gründen“, so Bischof Schwarz. Arbeit habe aber auch eine große positive Wirkung in vielen Lebensbereichen, betonte der Kärntner Bischof. Der Mensch erfahre in der Arbeit gleichsam „eine Daseinsberechtigung und damit auch Würde und Bedeutung“. Damit die Menschen in ihrem Beruf Sinn und Sinnerfüllung finden, seien bestimmte Rahmenbedingungen von Wirtschaftsethik unumgänglich. „Für die Zielorientierung sind Werte und Normen des Unternehmens ausschlaggebend“, sagte Bischof Schwarz. Jedes Unternehmen handle nach bestimmten Werten, „die durch Unternehmensführung vermittelt werden“. Wenn die Unternehmensführung nicht vertrauenswürdig und integer handle, könne dies, so der Kärntner Bischof, „zu einem Mangel an Sinnerleben in der Arbeit führen“. Sinnerfüllung sei jedoch im Beruf „unerlässlich für Engagement am Arbeitsplatz“. Als wesentlichen Aspekt von Arbeit hob Bischof Schwarz auch die Arbeit an sich selbst hervor. Die Arbeit an sich selbst sei „das Wichtigste in der Gestaltung eines ethischen Konzeptes im Unternehmen und auf unseren Arbeitsplätzen“. Es sei eine „lebenslange Schulung, bei der wir alte Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmuster auflösen, unsere Gefühle und Motivationen anerkennen und immer mehr uns selbst kennenlernen und erkennen“.