Organisation

Diözesanbischof

Bischof Schwarz bei Diözesanratssitzung: Aufbrechen, mehr wagen und Initiative ergreifen

Seelsorgeamtsdirektorin Hennersperger betont Bedeutung jedes Einzelnen für die Evangelisierung

Die Tagung des Diözesanrates fand im Bildungshaus Kloster Maria Luggau statt. (© Foto: Hildegard Tschuitz)
Die Tagung des Diözesanrates fand im Bildungshaus Kloster Maria Luggau statt. (© Foto: Hildegard Tschuitz)

Klagenfurt, 20. 4. 15 (pgk). „Zur Mission sind alle berufen, nicht nur die Amtsträger und ausgesandten Missionare“, betonte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz am vergangenen Wochenende bei seinem Impulsreferat zum Thema „Die Kirche in Kärnten in der Dynamik der Evangelisierung. Initiativen ergreifen, sich einbringen, begleiten, fruchtbar sein und feiern“ im Rahmen der Diözesanratssitzung in Maria Luggau. Mission bedeute, so der Kärntner Bischof, hinaus zu den Menschen zu gehen und ihnen die Botschaft des Evangeliums zu überbringen. Es sei wichtig, betonte Bischof Schwarz, sich immer wieder neu ins Bewusstsein zu rufen, dass „Kirche und Menschheit nicht zwei voneinander getrennte Bereiche sind“. „Kirche ist das Volk Gottes. Es gibt nichts Menschliches, das nicht in der Kirche seinen Widerhall findet“, sagte Bischof Schwarz. Mit Blick auf Papst Franziskus, der, so der Kärntner Bischof, „seine Theologie aus der Pastoral und nicht aus dem Lehramt bezieht“, gelte es, „aufzubrechen, auf die Straße hinaus zu gehen, mit Jesus Christus bei den Menschen zu sein“. „Franziskus sei ein Papst, „der zum Volk geht, weil er wissen will, wie die Kirche glaubt“. Dabei sei es unwesentlich, welchen Ort die Menschen für ihre Religion aufsuchen, ob es der Kirchenraum, das Marterl bei der Speisensegnung oder ähnliches sei. „Menschen definieren selber den Raum des Religiösen, wo sie Religion und Gott erleben möchten“. Das zu akzeptieren und darauf einzugehen, sei ebenfalls Mission. Die Pfarrgemeinden ermunterte der Kärntner Bischof, „mehr zu wagen, die Initiative zu ergreifen und Barmherzigkeit zu leben“.

Dr. Anna Hennersperger, Direktorin des Bischöflichen Seelsorgeamtes, stellte das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ in den Mittelpunkt ihres Vortrages und wies auf die Rolle der Evangelisierung als „Jungbrunnen der Kirche, aus dem heraus sie sich unablässig erneuert“, hin. Unter Bezugnahme auf das Päpstliche Schreiben verwies Hennersperger auf die Bedeutung der Mission als „innerster Auftrag“ der Kirche. „Kirche hat nicht nur eine Mission, Kirche ist Mission“, betonte die Seelsorgeamtsdirektorin. Es sei Kernauftrag der Kirche, so Hennersperger, „die Botschaft von der Menschenfreundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes in der Welt allen Menschen bekannt zu machen“ und in besonderer Weise „den Armen, Kranken und jenen, die es nicht vergelten können“. Mit Verweis auf Papst Franziskus, der dem Klerikalismus „eine klare Absage“ erteile, betonte Hennersperger die Bedeutung jedes Einzelnen für die Evangelisierung. Es sei wichtig, daran zu arbeiten, „dass jede und jeder Getaufte seine tragende Rolle entdeckt, sich der je eigenen Berufung bewusst wird und sich entsprechend einbringt und einbringen kann“. Unter Bezugnahme auf Papst Franziskus appellierte die Seelsorgeamtsdirektorin an die Verantwortlichen in den Pfarren „wagemutig und kreativ zu sein“.

Weitere inhaltliche Themen der Diözesanratssitzung zum Thema „Freude am Evangelium“ in Maria Luggau waren u. a. das „Jahr der Orden“ in der Diözese Gurk, das Symbosion „Katholische Kirche in Kärnten und Lebenswirklichkeiten“ sowie die Tagung „Familie 2050“ in Klagenfurt.