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Diözesanbischof

Bischof Marketz: Mit Zuversicht und Gottvertrauen ins neue Jahr

Erneuerung der Kirche mutig angehen - Leben für alte und kranke Menschen als lebenswert bewahren

Screenshot/Livestream
Screenshot/Livestream

Klagenfurt, 31. 12. 21 (pgk). Das auslaufende Jahr habe vieles in Frage gestellt und „unser Miteinander, unsere Welt, unsere Gesellschaft heftig durchgerüttelt“, sagte Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute in der hl. Messe zum Jahresschluss im Klagenfurter Dom. Viele Worte seien gefallen, „um angesichts der weltweiten Pandemie und der politischen Erdbeben in Österreich ein rücksichtsvolles Miteinander und die Eindämmung des Virus in den Griff zu bekommen – Worte, die leider oft schon am nächsten Tag ihre Gültigkeit verloren hatten“, so der Kärntner Bischof.
Zu den neuen gesetzlichen Regelungen, die ab 2022 die Suizidassistenz unter bestimmten Voraussetzungen in Österreich ermöglichen, äußerte sich Bischof Marketz kritisch. Es sei zwar „positiv zu vermerken, dass im Zusammenhang damit auch Hospiz und palliative Betreuung von alten, kranken und sterbenden Menschen verstärkt finanziert werden sollen“. Geld allein werde jedoch „wohl nicht ausreichen, um sehr kranken Menschen das Leben bis zum natürlichen Tod als lebenswert zu bewahren, das vermag nur die Liebe“. In diesem Zusammenhang appellierte Bischof Marketz dazu, „als Christen nicht von einem verlorenen Kampf zu sprechen, sondern sich erst recht und noch mehr um alte und kranke Menschen zu bemühen, damit sie nicht den Wunsch verspüren, durch die Hand, sondern an der Hand eines Mitmenschen wirklich würdevoll sterben zu können“.
Den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Weg bezeichnete Bischof Marketz als "Chance, um den Auftrag der Kirche für unsere Zeit zu erkennen und umzusetzen“. Vieles könne zur Erneuerung in der Ortskirche mutig angegangen werden, und manches sei bereits geschehen. "Andere Fragen, die vielen, auch mir, am Herzen liegen, können wir hier in der Ortskirche nicht entscheiden. Ich werde sie aber weiterhin in der Öffentlichkeit äußern und in die Bischofskonferenz einbringen", so der Kärntner Bischof. Als Beispiele gelungener Synodalität nannte Marketz das 50-Jahr-Jubiläum der Kärntner Diözesansynode und die Pfarrgemeinderatswahlen, die 2022 österreichweit wieder anstehen. Auch das 950-Jahr-Jubiläum des Bistums Gurk im neuen Jahr solle das Vertrauen stärken, „dass die Kirche sehr wohl immer Wege gefunden hat, um die Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu bewältigen und ihrem Auftrag, den Menschen das Evangelium zu verkünden, gerecht zu werden“.

Silvesterpredigt 2021 von Bischof Josef Marketz zum Nachhören

Papst Johannes XXIII. habe zum Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils die Fenster im Vatikan geöffnet, "um frische Luft, neue Gedanken hineinzulassen und Veränderungen zuzulassen". „Das brauchen wir auch heute. Aber um nichts weniger sollen wir gerade in der heutigen Zeit das Fenster auch zu Gott hin aufmachen“, appellierte der Kärntner Bischof. Gerade in einer Welt, in der Vieles unübersichtlich und schnelllebig sei, brauche es, so Bischof Marketz, ein Fundament, „auf das wir uns verlassen und dem wir trauen können – auch dann, wenn gesellschaftliche Erdbeben uns erschüttern und unser Leben unter der Bedrohung einer Pandemie und den Anforderungen des Alltags zu zerbrechen droht“. So sei es hilfreich, auf die Liebe Gottes zu den Menschen zu vertrauen, sagte Bischof Marketz und appellierte dazu, als Christen noch aktiver und mutiger aufzuzeigen, „dass von Gott her dem Menschen immer eine Hoffnung zugesagt ist“. Diese Hoffnung mache Mut, die Schwelle des neuen Jahres zuversichtlich zu überschreiten und sich den Aufgaben zu stellen, die das Jahr 2022 bringt. "Als Glaubende taumeln wir nicht blind durch unser Leben. Wir vertrauen darauf, dass Gott uns leitet und begleitet", so Bischof Marketz.

Musikalisch mitgestaltet wurde die hl. Messe, die auch via Livestream übertragen wurde, von SolistInnen, Chor und Orchester der Dommusik (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel. An der Orgel spielt Domorganist Klaus Kuchling.

Silvesterpredigt von Bischof Josef Marketz

https://youtu.be/h5tMh7pNdNo


Die hl. Messe zum Jahresschluss zum Nachsehen: www.kath-kirche-kaernten.at/dom-klagenfurt-live