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Diözesanbischof

Bischof Marketz bei Ölweihegottesdienst: Gemeinsam an einer überzeugenden und den Menschen zugewandten Kirche arbeiten

Im Rahmen der so genannten “Missa chrismatis“ werden die heiligen Öle geweiht (im Bild: Ölweihegottesdienst 2021 im Klagenfurter Dom). Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger
Im Rahmen der so genannten "Missa chrismatis" werden die heiligen Öle geweiht (im Bild: Ölweihegottesdienst 2021 im Klagenfurter Dom). Foto: Diözesan-Pressestelle/Eggenberger

Klagenfurt, 13. 4. 22 (pgk). Die Notwendigkeit von Veränderungsprozessen in der Kirche hat Diözesanbischof Dr. Josef Marketz heute bei der Chrisammesse, die er gemeinsam mit dem Gurker Domkapitel, mit Priestern, Diakonen und Priesterseminaristen der Diözese Gurk im Klagenfurter Dom gefeiert hat, in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. Aus den Gesprächen und Rückmeldungen im Rahmen des von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Prozesses werde deutlich, so der Kärntner Bischof, dass die Menschen sich eine Erneuerung der Kirche, ein „aggiornamento“ wie beim Zweiten Vatikanischen Konzil, wünschen würden. Als Beispiele für „notwendige Kennzeichen“ einer solchen neuen Form von Kirche nannte Bischof Marketz einen anderen Umgang mit Macht sowie mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche. Weiters müsse Kirche noch stärker „auch denen zugewandt sein, die nicht dem Ideal der Kirche entsprechen“. All diese notwendigen Schritte würden „keine Beliebigkeit der kirchlichen Botschaft bedeuten“. Vielmehr gehe es darum, den angehenden Prozess geistlich zu gestalten, „indem wir an einer überzeugenden und den Menschen zugewandten Form der Kirche arbeiten, die dem Sendungsauftrag des Evangeliums gerecht wird“.
Mit Blick auf die aktuell geforderte Unterstützung der Kriegsopfer in der Ukraine und der aus der Ukraine vertriebenen und geflohenen Menschen dankte der Kärntner Bischof für die „große Empathie, aber auch konkrete Hilfsbereitschaft in den Pfarren, unterstützt von der Caritas mit deren Einsatzwillen und Professionalität in solchen Situationen“.

Bischof Marketz dankte den Priestern und Diakonen für deren wertvollen Dienst in der Diözese und betonte gleichzeitig auch „das Potential der Gläubigen, das die Pfarrgemeinderatswahlen kürzlich wieder aufgezeigt haben“. Er wisse, dass die Zeiten auch für Seelsorgerinnen und Seelsorger sehr herausfordernd seien und verwies in diesem Zusammenhang auf die Salbung mit Öl als Energiequelle. Die Salbung mit Öl – in Taufe, Firmung, Weihe oder auch in Krankheit – sei eine „Salbung die bleibt, eine Zusage, die nie zurückgenommen wird“. Darauf könnten sich Menschen verlassen, vor allem auch in Zeiten der Krise, in Zeiten von Krieg, Angst und Gewalt. „Die Weihe der heiligen Öle enthält die Botschaft für diese Welt – für die Menschen hier bei uns, aber auch in der Ukraine und überall dort, wo Menschen auf ein Zeichen, ein Sakrament von Gott warten – dass Gott sein Wirken nicht eingestellt hat“, so Bischof Marketz.

Im Rahmen des Ölweihegottesdienstes hat Bischof Marketz 24 Liter Chrisam-, Katechumen- und Krankenöl geweiht, die während des Jahres für die Sakramentenspendung zur Verwendung kommen werden. Musikalisch mitgestaltet wurde die „Missa chrismatis“ von der Priester- und Domschola der Diözese Gurk.