Klagenfurt, 18.05.2020 (KAP) Der Kärntner Bischof Josef Marketz hat dem "Corona-Maturajahrgang" seiner Diözese im Blick auf die demnächst anstehende Reifeprüfung Mut zugesprochen. "Wahrscheinlich haben Sie in dieser Zeit mehr gelernt, als es das Bildungssystem in den Lehrplänen vorgibt", nahm Marketz in seinem Brief an die vor dem Abschluss ihrer Schulzeit stehenden Teenager Bezug auf die akute Krise. Er wünsche allen "Mut, sich auf die letzten Prüfungen mit der Ernsthaftigkeit, mit der Disziplin und mit dem Eifer vorzubereiten, wie Sie dies in den letzten Monaten und Jahren auch getan haben", zitierte die aktuelle Ausgabe der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag" aus dem Schreiben.

Der Bischof erinnerte an die große ökumenische Maturantenwallfahrt im vergangenen September nach Maria Saal: "Das Schuljahr hat sich ganz anders entwickelt, als Sie es damals geplant und erwartet hatten." Marketz erneuert den damals erteilten Segen und wünschte den jungen Menschen, dass sie sich bewusst werden, "was wir alle in den letzten Wochen gelernt haben: dass Sie für sich allein und trotzdem in der Gemeinschaft Ihrer Klasse, Ihrer Schule und Ihrer Familie das Abschlussjahr absolvieren".

Die Sorge um das Gemeinwohl habe während der Pandemie "unser aller Leben und Planen bestimmt, wir können es auch Solidarität oder Nächstenliebe nennen", so der Bischof. Er äußerte den Wunsch, dass die Maturanten die aktuellen Herausforderungen "im Herzen bewahren" und weiterhin auf jene schauen, denen es nicht gut geht. Auch in Zukunft mögen die jungen Kärntnerinnen und Kärntner "mitdenken und mithelfen, wo Sie Möglichkeiten dazu haben", bat der ehemalige Caritas-Direktor.

Zum Abschluss lud Bischof Marketz seine Adressaten ein, ihm ihre Ideen und Anregungen "für eine lebendige, gesellschaftspolitisch aktive Kirche in Kärnten" zu senden.