Pfarre / Fara

Augsdorf/Loga vas

Pfarrer • župnik KR Franz Mörtl (1953 – 1955 und 2004 – 2006)

Augsdorfer Pfarrnachrichten • farni list Loga vas 04/2013

Pfarrer • župnik KR Franz Mörtl mit Frau Stummer und Herrn Ing. Kofler (© Foto: Pfarrarchiv Augsdorf-Loga vas)
Pfarrer • župnik KR Franz Mörtl mit Frau Stummer und Herrn Ing. Kofler (© Foto: Pfarrarchiv Augsdorf-Loga vas)

Am 16. März 1953 wurde der Provisor von St. Martin am Techelsberg, Franz Mörtl, zum Provisor von Augsdorf bestellt. Mörtl (* 15. 1. 1919 in Dreulach im Gailtal) studierte in St. Georgen am Längsee und Gurk (unterbrochen durch einen Militäreinsatz im Zweiten Weltkrieg) Theologie und wurde 1947 zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er mehrere Jahre als Präfekt im Marianum Tanzenberg, eher er, im Anschluss an einige Kaplans- und Provisorenstellen im Mittelkärntner Raum, nach Augsdorf kam.

Auf Wunsch von Bischof Joseph Köstner widmete er sich besonders der Kinder- und Jugendpastoral, die er neu aufbaute und nach Kräften förderte. Höhepunkte seines kurzen Wirkens waren 1953 die Feier zur Erneuerung der Weihe des Landes Kärnten an das hlgst. Herz Jesu (die in der „Herz-Jesu-Pfarre“ Augsdorf besonders festlich begangen wurde) und 1955 eine „Volksmission“. Die Neueindeckung des Pfarrhofes mit Biberschwanzziegeln an Stelle der bisher üblichen Holzschindel wurde von ihm noch in die Wege geleitet, aber erst von seinem Nachfolger umgesetzt.

Als die Pfarre 1955 nach vier Jahren provisorischer Betreuung zur definitiven Besetzung ausgeschrieben wurde, bewarb sich Franz Mörtl zwar um die hiesige Pfarrerstelle, musste aber zur Kenntnis nehmen, dass sich auch der dienstältere Pfarrer von Köttmansdorf, Franz Repnik, dafür interessierte. Der Generalvikar bedeutete ihm, er möge sich um eine andere Stelle umsehen, Repnik sei seitens der Diözese Präferenz einzuräumen.

Im Spätwinter 1955 war der erste Pfarrer von Velden (Franz Kaleja) verstorben, und so bewarb sich Mörtl auch um dessen Nachfolge und wurde nach Velden berufen. Mit Augsdorf blieb er eng verbunden. Durch 47 Jahre (1955 – 2002) erwarb sich der persönlich bescheidene, stets freundliche und sportliche Geistliche in Velden den Ruf eines „Volkspfarrers“. Er war eine über den Wirkungskreis der Kirche hinaus geachtete, gern gesehene Persönlichkeit. Ein allmähliches Verlöschen des Augenlichtes erzwang 2002 seine Pensionierung als Pfarrer von  Velden.
Franz Mörtl verließ den dortigen Pfarrhof und zog zur Familie seines Neffen.

Doch als der Augsdorfer Pfarrer Martin Hotimitz schwer erkrankte, erklärte er sich, trotz seiner Behinderung, bereit, den kranken Pfarrer in liturgischen Belangen zu vertreten und als sich abzeichnete, dass dieser sein Amt nicht wieder ausüben würde können und pensioniert werden musste, wurde Mörtl 2004 von Bischof Alois Schwarz zum „Provisor in spiritualibus“ (die Temporalien verwalteten die Provisoren von Köstenberg) ernannt.

Dem mittlerweile 85jährigen, aber körperlich und geistig äußerst vitalen Priester mussten bei den gottesdienstlichen Verrichtungen Mitarbeiter des Pfarrgemeinderates assistieren. Provisor Franz Mörtl, dem die Pfarre gut bekannt war, bemühte sich mit großem Engagement die Mess- und Andachtsordnungen in gewohnter Weise aufrechtzuerhalten und initiierte noch einmal einen Neustart in der Kinder- und Jugendpastoral. Er wurde von den Pfarrangehörigen als leutseliger und liebenswürdiger Priester geschätzt. Im September 2006 zog er sich zum zweiten Mal in den Ruhestand zurück und verstarb am 1. April 2009 im 91. Lebensjahr. Franz Mörtl wurde in Velden beerdigt. 

Dr. Christian Pichler