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Erwachsenentaufe: Bischofskonferenz publiziert neuen Leitfaden

Bischof Schwarz sieht im Katechumenat große Ermutigung für das Glaubensleben

 (© Foto: kathpress/Klingen)
(© Foto: kathpress/Klingen)

Wien, 24.05.2016 (KAP) Die Zahl erwachsener Taufwerber steigt. Ebenso die Zahl an Migranten und Asylwerbern, die sich um eine volle Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche in Österreich bemühen. Die Österreichische Bischofskonferenz hat auf diese Entwicklungen nun reagiert und einen Leitfaden mit "Pastoralen Orientierungen" zur Sicherung der hohen Qualitätsstandards in der Glaubensunterweisung ("Katechumenat") veröffentlicht. Der in der Schriftenreihe "Die Österreichischen Bischöfe" erschienene Band Nr. 14 enthält grundsätzliche Überlegungen zur Vorbereitung Erwachsener und Kinder auf die Taufe sowie die im Februar 2015 veröffentlichten "Richtlinien zum Katechumenat von Asylwerbern" (Abrufbar auf der Website der Bischofskonferenz unter www.bischofskonferenz.at/publikationen/schriftenreihe).

In Österreich werde das Katechumenat "immer mehr zu einem festen Bestandteil in der Pastoral", heißt es im Vorwort vom zuständigen Bischof Alois Schwarz. Dies sei eine "große Ermutigung für das Glaubensleben", da durch ein korrekt durchgeführtes Katechumenat nicht nur die Taufwerber den Glauben entdecken, sondern das Katechumenat auch für die Gemeinden, in und von denen die Katechumenen begleitet werden, zu einer Neuentdeckung des Glaubens führt, so Bischof Schwarz.

Aktuell sei eine Vergewisserung der Standards für die Glaubensunterweisung und Sakramentenvorbereitung außerdem vor dem Hintergrund, dass immer mehr Erwachsene "in einer immer mehr säkularen Gesellschaft nicht getauft wurden oder (...) in einem überhaupt nichtchristlichen Umfeld kaum Berührungspunkte mit Religion oder Kirche hatten", so das Dokument. Notwendig sei daher in der pastoralen Begleitung dieser Personen "ein neuer, dialogischer pastoraler Stil" und die Umsetzung des Katechumenats als "ganzheitlicher, dynamischer Lernprozess". Die Begleitung von Katechumenen aus anderen Kulturkreisen verlange außerdem eine besondere Aufmerksamkeit - dies betreffe Fragen der Geschlechterrollen, des Freiheits-Verständnisses oder auch Fragen der Rolle, die eine Glaubensgemeinschaft in der Gesellschaft spielt.

Das in dem Leitfaden favorisierte Modell sieht ein vierstufiges Katechumenat vor. Es beginnt mit einer zeitlich nicht näher konkretisierten Phase des ersten Kontakts mit dem Glauben ("Erstverkündigung"); darauf folgt die offizielle Feier der Aufnahme in den Katechumenat und eine erste, auf etwa ein Jahr angesetzte Vorbereitungsphase. Die dritte Phase ("nähere Vorbereitung") beginnt mit einer "Feier der Erwählung" und endet nach etwa sechs Wochen mit der Taufe/Firmung/Eucharistie. Wichtig sei laut Dokument aber auch die auf das eigentliche Katechumenat folgende Phase der "mystagogischen Vertiefung".