Zukunftsfähig und enkeltauglich

Meilensteine im Wirken von Bischof Dr. Alois Schwarz in Kärnten (2001 bis 2018)

Am 22. Mai 2001 wurde Dr. Alois Schwarz, seit 1997 Weihbischof der Erzdiözese Wien, als Nachfolger von Bischof Dr. Egon Kapellari zum 65. Bischof der Diözese Gurk ernannt. Die Amtsübergabe in Gurk fand am 23. Juni 2001 statt.

Dr. Alois Schwarz, der 65. Bischof der Diözese Gurk von 2001 bis 2018 (© Foto: Pressestelle / Helge Bauer)
Dr. Alois Schwarz, der 65. Bischof der Diözese Gurk von 2001 bis 2018 (© Foto: Pressestelle / Helge Bauer)


Neben pastoraler Arbeit und der Sorge um geistliche Berufe war ihm die Umwelt ein großes Anliegen, vor allem auch die Stärkung des ländlichen Raumes. Bereits in den ersten Jahren seines Wirkens in Kärnten setzte Bischof Schwarz pastorale und spirituelle Akzente: Das Kirchenjahr 2002 wurde zum „Jahr der Berufung“ erklärt, 2003 zum „Jahr der Bibel“ und 2005 zum „Jahr des Gebetes“. Mit großem Engagement initiierte er den „Hemma-Pilgerweg.“

Diözesanpartnerschaft mit der Erzdiözese Sarajewo

Im Mai 2004 kam es im Rahmen des Mitteleuropäischen Katholikentages zu einer Diözesanpartnerschaft der Diözese Gurk mit der Erzdiözese Sarajewo. Das Jahr 2007 sah nicht nur die Gründung der Kathholisch-pädagogischen Hochschuleinrichtung (KPHE) und die erste Wallfahrt von Maturantinnen und Maturanten nach Maria Saal; in diesem Jahr fand erstmals am Vorabend von Weihnachten eine vierstündige Radiosendung mit dem Bischof statt, die live übertragen wurde.

Leitbildprozess "Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein"

Sehr wichtig war dem Bischof der Dialog von Kirche und Wirtschaft. So formulierte er gemeinsam mit dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich im Herbst 2011 wesentliche Punkte für die Zukunftssicherung unseres Landes. Im selben Jahr setzte ein auf fünf Jahre angelegter Reformprozess in der Diözese Gurk ein, der letztendlich im Entwicklungsprozess des Leitbildes der Diözese unter dem Motto „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ mündete. Eine eigenständige Erfindung des Bischofs waren die seit März 2012 stattfindenden Kontaktwochen, bei denen Bischof Schwarz jeweils eine Woche mit den Menschen eines Dekanates in unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammentraf und damit das Motto des diözesanen Leitbildes selbst lebte. Damit wurde Kirche von der Bevölkerung erlebbar und zum Angreifen nahe gebracht.
2013 konnte die International School Carinthia (ISC) als erste private konfessionelle und internationale Ganztagsschule Österreichs mit Öffentlichkeitsrecht eröffnet werden. Wenig später wurde das Wirtschaftsethik-Institut Stift Sankt Georgen am Längsee (WEISS) gegründet.

Ökumenische Weggemeinschaft

Wiederholt besuchte Bischof Schwarz nicht nur die Partnerdiözese Sarajewo, sondern unternahm auch gemeinsam mit zahlreichen Pilgern aus Kärnten Reisen nach Israel und zu bedeutenden Wallfahrtsorten in Europa. Nur angesprochen werden kann hier eine fast 17jährige ökumenische Weggemeinschaft mit dem Superintendenten der evangelischen Kirche in Kärnten, die einen Höhepunkt im Februar des Luther-Gedenkjahres 2017 anlässlich einer gemeinsamen ökumenischen Reise nach Rom fand.

Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung

2014 segnete Bischof Schwarz das neue Diözesanmuseum „Schatzkammer Gurk“ im Propsthof des ehemaligen Stiftes in Gurk; wenige Monate später kam es zur strategischen Zusammenführung der Forstverwaltungen des Bistums und der Diözese unter dem Titel „RK Kirchenforste GmbH“.
Nicht nur sein entschiedenes Eintreten für ein harmonisches Zusammenleben der beiden Volksgruppen in Kärnten, sondern auch sein Einsatz für Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung hinterließen zahlreiche Spuren in der Diözese. Erinnert sei nur an das vom Bischof realisierte Projekt des „generationenübergreifenden Wohnens“. Auch darin zeigt sich das Bemühen von Bischof Schwarz um die Kirche in Kärnten und um das, das sie sein sollte: Enkeltauglich und zukunftsfähig.