Das Rosenkranzgebet
Kurzfassung der Frohen Botschaft - Mit Maria Christus betrachten
Der Oktober gilt seit dem Mittelalter als Rosenkranzmonat. Er ist - wie auch der Mai als Marienmonat - der Gottesmutter Maria geweiht.
Eine Kurzfassung der Frohen Botschaft
Im Oktober 2002 hat Papst Johannes Paul II. ein Apostolisches Schreiben über den Rosenkranz (Rosarium Virginis Mariae) veröffentlicht. In seiner Einführung schrieb der Papst, dass das Rosenkranzgebet, das sich im zweiten christlichen Jahrtausend unter dem Wehen des Geistes Gottes entwickelt habe, in seiner Schlichtheit und Tiefe auch im dritten Jahrtausend von großer Bedeutung sei. Von seinem Erscheinungsbild marianisch, ist der Rosenkranz doch „ein zutiefst christologisches Gebet. In der Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft, für die er gleichsam eine Kurzfassung ist.“ (RVM 1)
Gebete wie Rosen zu einem Kranz geflochten
Ein gebräuchliches Hilfsmittel für das Rosenkranzgebet ist die Perlenschnur. Sie ist zunächst einmal ein Gegenstand zum Zählen der aufeinanderfolgenden Ave Mariae. Jedoch hat sie auch eine symbolische Bedeutung und zeigt, dass der Rosenkranz, in dem Gebete wie Rosen zu einem Kranz geflochten sind, auf das Kreuz(zeichen) hin zusammenläuft, das den Weg des Gebetes eröffnet und abschließt. „In Christus finden Leben und Gebet der Gläubigen ihren Mittelpunkt. Alles geht von ihm aus, alles strebt zu ihm hin, alles führt durch ihn im Heiligen Geist zum Vater.“ (RVM 36)
Wie den Rosenkranz beten?
Der Rosenkranz kann einzeln und in Gemeinschaft gebetet werden, in voller Länge oder auch in Teilen. Die im deutschen Raum übliche Gebetsweise kennt folgende Abfolge:
DIE ERÖFFNUNG
Kreuzzeichen
Dabei wird beim Namen „Jesus“ folgender Gebetswunsch eingefügt:
- Jesus, der in uns den Glauben vermehre
- Jesus, der in uns die Hoffnung stärke
- Jesus, der in uns die Liebe entzünde
Ehre sei dem Vater
(Fatimagebet)
ROSENKRANZBETRACHTUNGEN
Es gibt vier „Rosenkränze“: den freudenreichen, den lichtreichen, den schmerzhaften und den glorreichen. Jeder besteht aus fünf Gebetseinheiten sog. „Gesätzen“ . Jedes „Gesätz“ beginnt mit einem Vater unser und endet in einem „Ehre sei dem Vater“. Dazwischen werden zehn „Gegrüßet seist du Maria“ gesprochen. Beim Namen „Jesus“ wird dann das entsprechende „Geheimnis“ eingefügt. Dabei wird ein Ereignis aus dem Leben Jesu bzw. Mariens betrachtet. Papst Johannes Paul II. hat im „Rosenkranzjahr“ 2002/2003 die traditionellen 15 Geheimnisse durch weitere fünf „lichtreiche“ Geheimnisse aus dem öffentlichen Leben Jesu ergänzt.
Die Betrachtungen der vier Rosenkranztypen lauten:
Die freudenreichen Geheimnisse
- ... Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast
- ... Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast
- ... Jesus, den du, o Jungfrau, (in Betlehem) geboren hast
- ... Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast
- ... Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel (wieder)gefunden hast
Die lichtreichen Geheimnisse
- ... Jesus, der von Johannes getauft worden ist
- ... Jesus, der sich bei der Hochzeit zu Kana offenbart hat
- ... Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat
- ... Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist
- ... Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat
Die schmerzhaften Geheimnisse
- ... Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat
- ... Jesus, der für uns gegeißelt worden ist
- ... Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist
- ... Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat
- ... Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist
Die glorreichen Geheimnisse
- ... Jesus, der von den Toten auferstanden ist
- ... Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist
- ... Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat
- ... Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat
- ... Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat