Am 3. September 2025 war Stadtpfarrer Christoph Kranicki bei „Radio Maria“ in der Sendung „Unser Glaube“ zu hören. In zwei Teilen schilderte er verschiedene Aspekte aus dem Leben des seligen Carlo Acutis. Kranicki bezeichnete ihn als „Geschenk Gottes für unsere Zeit“ und als „Antwort Gottes auf all das, was in der Gesellschaft momentan geschieht“.

Im ersten Teil sprach der Stadtpfarrer über das caritative Engagement des jungen Italieners. Für Acutis sei die „Anbetung Jesu in der Monstranz“ gleichwertig gewesen mit der „Anbetung Jesu in Armen und Obdachlosen“. Carlo habe erkannt, dass der Glaube nicht nur in der Kirche, „als Frömmigkeit in einem goldenen Schrein“, sondern im Alltag gelebt werden müsse – und seinen Höhepunkt in der Hingabe finde. Für den am kommenden Sonntag von Papst Leo XIV. heiligzusprechenden Jugendlichen sei dies auch ein Weg zur inneren Freiheit gewesen: nicht im Konsum zu versinken, sondern das Herz für andere zu öffnen. So habe Acutis „für den Himmel gelebt“.

Im zweiten Teil widmete sich Kranicki den Gefahren der digitalen Welt. Er schilderte, wie übermäßiger Internetkonsum Beziehungen und Gesellschaft verändere. Dabei sprach er von Schlaf- und Konzentrationsstörungen bei der jungen Generation sowie von der weit verbreiteten „Angst, etwas im Netz zu versäumen“ – dem „digitalen Stress“ vieler Menschen. Hier sei Carlo Acutis eine Antwort Gottes für unsere Zeit. Er zeige, „dass wahre Freiheit nicht im unbegrenzten Konsum liegt, sondern in der Fähigkeit zur Selbstbegrenzung“.

„Damit – so Kranicki – wird Carlo Acutis zur prophetischen Gestalt unserer Tage: Er verkörpert die Überzeugung, dass wahre Freiheit nicht im unbegrenzten Zugriff auf digitale Möglichkeiten liegt, sondern in der Fähigkeit, sie in Maß, Klarheit und geistiger Ausrichtung zu gebrauchen. Inmitten einer Kultur der digitalen Selbstzerstörung erscheint er als Antwort Gottes – als lebendiges Zeichen dafür, dass Heiligkeit auch inmitten der digitalen Welt möglich ist.“

Die Heiligsprechung von Carlo Acutis findet am kommenden Sonntag, dem 7. September, in Rom statt. Auch in Wolfsberg wird es dazu ein eigenes Programm geben: Am Samstag beginnt um 18 Uhr die Abendmesse, anschließend wird im Markussaal ein Film über Carlo gezeigt, gefolgt von einer nächtlichen Anbetung. Am Sonntag läuten zu Beginn der Messe in Rom um 10 Uhr auch die Glocken der Markuskirche. Nach der feierlichen Messe lädt die Stadtpfarre zur Agape ein.