Pfarre

Wolfsberg

Licht des barmherzigen Christus

Angelika Schöffmann, Pastoralhilfe der Stadtpfarre Wolfsberg, schaffte die diesjährige Osterkerze für die Markuskirche

Zeit und Engagement, vor allem aber viel Liebe investierte Angelika Schöffmann für die Schaffung der Osterkerze für die Wolfsberger Markuskirche. Im Vorfeld fanden Besprechungen über den Entwurf statt. Als Hauptmotiv dient das bekannte Bild von Pater Rupnik, welches im Jahr 2015 als Logo des Jubiläumsjahres der Barmherzigkeit verwendet wurde.

„Die Gestaltung und Modellierung auf den 80 cm großen Rohling geschah Stück für Stück.“ - erzählte Schöffmann und betont: „Aus Wachsplatten wurden die Abschlussbänder sowie das Hauptmotiv händisch ausgeschnitten, vorgearbeitet und direkt auf die Kerze appliziert, genauso wie die Symbole, welche für eine klassische Osterkerze notwendig sind: Das Kreuz, die griechischen Buchstaben Alpha und Omega, die Jahreszahl und die Wundmale Christi. Eine Versiegelung mit Speziallack schützt diese aufwändige und filigrane Arbeit. An einigen langen Abenden entstand eine Kerze, die die Botschaft der Stadtpfarre Wolfsberg trägt, nämlich Barmherzigkeit.“

In der Osternacht wird dann die Kerze am geweihten Osterfeuer entzündet und feierlich in die dunkle Kirche getragen. Diese sich verzehrende Kerze, welche uns das ganze Jahr begleiten wird und an die Osterbotschaft erinnert, symbolisiert Jesus selbst, seine Auferstehung. „Es war mir eine große Freude und ein Zeichen des Vertrauens die Osterkerze für die Markuskirche zu gestalten. Dieses Geschenk an die Stadtpfarre soll uns auch als Team stärken, um weiterhin Licht in unserem Lebensumfeld zu sein – als Boten SEINER Liebe.“ - erzählt Schöffmann.

Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern

Das Logo (ein Werk des Jesuiten Marko I. Rupnik) präsentiert sich als eine kleine Summa Theologiae zum Thema der Barmherzigkeit: Es zeigt in der Tat den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Hier wird ein Bild aufgegriffen, das schon die frühe Kirche sehr geschätzt hat, weil es die Liebe Christi zeigt, der das Geheimnis seiner Menschwerdung im Werk der Erlösung zur Vollendung führt. Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist Leben zu verändern. Ein Detail des Bildes darf uns nicht entgehen: Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern und seine Augen verbinden sich mit denen des Menschen. Christus sieht mit dem Auge Adams, und dieser mit dem Auge Christi. Jeder Mensch entdeckt also in Christus, dem neuen Adam, die eigene Menschlichkeit und, indem er in Christi Blick die Liebe des Vaters wahrnimmt, die Zukunft, die ihn erwartet.

Die Szene ist von einer sogenannten Mandorla, einer mandelförmigen Figur, eingefasst. Diese in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie beliebte Form deutet die gleichzeitige Präsenz der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus an. Die drei konzentrischen Ovale mit ihrem progressiven, nach außen immer heller werdenden Farbverlauf symbolisieren die Bewegung Christi, der den Menschen aus der Nacht der Sünde und des Totes zum Licht bringt. Auf der anderen Seite steht die tiefdunkle Farbe im Zentrum auch für die Undurchdringlichkeit der Liebe des Vaters, der alles verzeiht.

Quellenangabe:

Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Vatikan): Beschreibung Logo. URL: http://www.im.va/content/gdm/de/giubileo/logo.html [Stand: 12/2015]