Krieg in Europa: Gebet um Frieden jeden Freitag in der Markuskirche (18 Uhr), vorerst drei Kollekten für die Caritas in der Ukraine, Aufruf zum Fasten am Aschermittwoch
In der Stadtpfarrkirche in Wolfsberg brennt eine Kerze mit ukrainischen Farben: „Das soll nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Aufruf zum konkreten Handeln sein“ - sagt Stadtpfarrer Christoph Kranicki.
Jeden Freitag um 18 Uhr lädt die Stadtpfarre zum Gebet um Frieden ein und widmet vorerst drei Kollekten (von Freitag 25.02., Sonntag 27.02. sowie Aschermittwoch) der Hilfe in der Ukraine. Ermutigt von Papst Franziskus sind alle Menschen guten Willens zum Fasten und Gebet eingeladen.
Predigt vom 25. Feber - Heilige Messe um Frieden in Europa
Liebe Schwestern, liebe Brüder!
Erschüttert und sprachlos stehen wir vor den Ereignissen, die in der Ukraine gerade passieren. So oft haben wir gesprochen oder gehört „Nie wieder Krieg“ und jetzt ist er da - der Krieg in Europa, dessen Dimension wir heute noch nicht voraussehen können. In einigen Minuten steht die ganze Welt in einer total anderen, dramatischen Lage.
Wir sind aber in die Kirche gekommen, weil es intuitiv das einzig richtige ist, was man in dieser Situation machen kann. Die Markuskirche war durch Jahrhunderte hindurch für viele Menschen, wie heute für uns ein Zufluchts- und Kraftort, wo man, dank dem Glaubenslicht, die Dunkelheit der Fassungslosigkeit und der Angst vertreiben kann. Ich kann nur daran erinnern, wie im Jahr 1916 die alte Markusglocke bei strömendem Regen Wolfsberg verlassen hat, verabschiedet durch unzählige Menschen - weinend und verzweifelt. Und schon sechs Jahre später, am 17. Dezember 1922 bekam Wolfsberg eine neue Markusglocke, die mit den Namen von 109 im Krieg Gefallenen verziert wurde. Auch diese musste im zweiten Weltkrieg Wolfsberg verlassen, wurde aber glücklicherweise in Hamburg gefunden und am 15. März 1947 heimgebracht. Ja, liebe Schwestern und Brüder, diese Kirche war, ist und bleibt ein Ort, wo man immer kommen kann. Das ist ein Ort, wo man immer kommen kann, wenn man Gespräch, Trost, Hilfe braucht. Die Tür der Pfarre ist immer für alle offen! Wir sind schon durch die Pandemie sehr müde und jetzt kommt eine neue Belastung, deren Ausmaß noch unklar ist. Ich bitte euch, liebe Schwestern und Brüder! Lassen wir uns nicht durch die Situation schwach machen, sondern kommen wir mit dem ganzen, was uns belastet, immer zu Gott. Schöpfen wir Kraft und Hoffnung aus dem Gebet! Seien wir wie gläubige Menschen, die ihre ganze Zukunft auf den Herrn setzen! Vertrauen wir nicht menschlichen Kräften, sondern einzig und allein auf ihn. „Für Gott ist nichts unmöglich“ aber wir müssen fest daran glauben!
Herr, Jesus Christus, Fürst des Friedens, erbarme dich über uns und über die ganze Welt!
„Wir bitten dich um Frieden in der Ukraine, in Europa. Wir bitten dich, dass Aggression endet, dass die Herzen jener, die jetzt Krieg führen und führen wollen, von dir berührt werden, auf dass für sie Gewalt keine Option mehr ist. Wir bitten dich für alle Politiker, die mit Aggression umgehen müssen, wir bitten dich um übernatürliche Weisheit und Strategie für wirkungsvolles Handeln, das dem Gemeinwohl dient. Wir bitten dich für alle, die jetzt ihr Leben verlieren, vertrieben werden, verwundet werden, für alle Familien, die jetzt auseinander gerissen werden - Heile die Herzen, bitte, tröste, ergänze, nimm auf in deine Herrlichkeit“. (Nach Maximilian Oettingen)
Herr, Jesus Christus, deinem Allerheiligsten Herzen und dem unbefleckten Herzen deiner Mutter, Königin des Friedens, weihen wir heute aufs Neue unsere Pfarre, unser Land und das ganze Europa mit der Ukraine, die jetzt mitten im Leiden blutet. Erbarme dich über uns und über die ganze Welt und schenke uns deinen Frieden!
Amen.