Pfarre

Wolfsberg

Erntedankfest in Wolfsberg: „Seid dankbar!“

Galerie von Gerhard Pulsinger und Predigt von Pfarrer Christoph Kranicki

Geschätzte festlich versammelte Gemeinde, geschätzte Vertreter der öffentlichen Hand, der örtlichen Vereine, der Traditionsträger, liebe Kinder, Jugendliche, liebe Freunde aus der Partnerstadt Herzogenaurach,

liebe Schwestern und Brüder!

Die zentrale Botschaft des heutigen Festes, wie wir auch in den biblischen Lesungen gehört haben, ist die Dankbarkeit. Die ganze Welt mit all ihren Farben und Formen ist kein Produkt des Zufalls oder Erfolgs menschlicher Produktion, sondern ein Geschenk Gottes, von ihm geschaffen und auch von ihm jedes Jahr großzügig erneuert. Das erweckt in uns tiefe Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber, sodass wir immer im Herbst mit einem fröhlichen Fest diese zu Ausdruck bringen wollen.

  • „Ein dankbares Herz ist der Anfang jeder Größe“ (J. E. Faust).
  • „Die Undankbarkeit ist immer eine Art von Schwäche“ (J. W. Goethe).
  • „Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.“ (B. Auerbach)

Den biblischen aber auch diesen zitierten literarischen Texten folgend, möchte ich heute zuerst ein großes Danke an euch allen, liebe Schwestern und Brüder, aussprechen. In unserer Stadt und Pfarrgemeinde geschieht jeden Tag viel Gutes. Einiges übersehen wir leicht, einiges wird mit der Zeit zur Routine. Manchmal werden die Erwartungen so hoch und aggressiv laut, dass man selbst die innere Ruhe und Dankbarkeit verliert. Viele Menschen bemühen sich aber täglich um unser Wohlwollen und das respektvolle Miteinander. Viele Menschen arbeiten schwer, damit uns nichts zum Leben fehlt. Viele Menschen machen es ganz still, ohne gelobt zu werden. Allen hier Versammelten, besonders allen Vereinen und Verantwortungsträgern möchte ich für all das ein ganz herzliches Danke sagen.

Auch die Pfarre leistet in diesem Bereich ihren wichtigen Beitrag und mit dankbarem Herzen darf ich auch heute allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpfarre Wolfsberg ein ganz herzliches Danke sagen. Das Jahr 2021 wird in die Geschichte unserer Pfarrgemeinde als ein besonderes Jahr eingehen:

  • Seit Februar haben wir in der Markuskirche die tägliche Anbetung, aus der viele Gnaden auf die ganze Stadt fließen. Danke allen, die jeden Tag in der Markuskirche beten und die Anbetung treu halten.
  • Das Jahr 2021 ist für uns ein Jahr intensiver Arbeit mit Kinder: Jede zweite Woche treffen sich Kinder im Pfarrhof, um gemeinsam zu spielen und Zeit zu verbringen. Es gibt eine Spielgruppe für Babys und Kleinkinder, die auch ihre Treffen jede zweite Woche im Markussaal genießen. Wir haben 8 neue Ministranten - insgesamt über 20, was für eine Stadtpfarre nicht selbstverständlich ist. Vor allem aber durften wir im Sommer eine unvergessliche Ferienwoche mit insgesamt 33 Kindern erleben. Ein ganz herzliches Dankeschön an Pastoralhilfe Angelika Schöffmann und Sekretärin Claudia Cufer für all das, was in diesem Bereich möglich war und ist.
  • Danke auch dem gesamten Pfarrgemeinderat mit Obmann Klaus Penz für die kräftige Unterstützung unserer baulichen Projekte: Im Jahr 2021 durften wir das Büro neu gestalten, drei Altäre in der Markuskirche restaurieren, das Kirchturm-Atelier eröffnen und jetzt auch die Gruft der Markuskirche sanieren, um unseren Vorfahren eine würdige Grabstätte zu verschaffen. Danke ganz herzlich für jede Unterstützung in diesem Bereich.
  • Fast jeden Tag bekommen bedürftige Menschen entweder bei uns im Büro die Lebensmittelpakete oder aus den beiden Kühlschränken die Nahrungsmittel zur freien Entnahme. Danke ganz herzlich allen freiwilligen Mitgliedern des Sozialarbeitskreises für diese großartige Leistung.
  • Und nicht zuletzt danke ich allen, die für die Liturgie und Gottesdienste zuständig sind: Unserem Kaplan Bartholomäus Obidigbo, Mesner Thomas Ban, Organistin Erna Kienleitner, allen Lektoren, Kantoren, Ministrantinnen und Ministranten, Reinigungskraft Barbara Riegler sowie Johanna Schaf für den Blumenschmuck. Vergelts Gott!

Danke zu sagen ist aber nur der erste Teil meiner heutigen Predigt. Im Hinblick auf die heutigen Lesungen und die fröhliche Stimmung unseres Festes, möchte ich euch bitten, liebe Schwestern und Brüder: Seid nicht nur heute dankbar, sondern jeden Tag! Wie traurig muss das Leben sein, wenn man nur kritisiert, wenn man alles nur hinterfragt, wenn man ständig unzufrieden und verbittert ist, wenn man nur sich selbst wichtig machen will und andere entmutigen möchte. Seien wir, liebe Schwestern und Brüder, dankbar! Seien wir bitte eine dankbare Pfarrgemeinde, die nicht vollkommen, die oft schwach und nicht fehlerfrei, aber zutiefst dankbar und auch verständnisvoll ist. Dankbarkeit schafft eine ganz andere Atmosphäre. Dankbarkeit schafft Frieden und lehrt Demut. Dankbarkeit öffnet viele Möglichkeiten - sie ermöglicht viel mehr, als Neid und Pessimismus. Schauen wir bitte auf das Gute, was um uns herum passiert und nicht nur auf das Schlechte. Das Christentum ist eine Religion der Dankbarkeit. „Dankbarkeit bringt Sinn in unsere Vergangenheit, Frieden in unsere Gegenwart und Perspektive in unsere Zukunft.“ (M. Beattie)

Möge Gott, unser Schöpfer, uns auf diesem Weg der Dankbarkeit begleiten. Amen