Pfarre

Wolfsberg

Die Gruft von Wolfsberg: Schatzkammer der Werte und lebendiges Zeichen der Erinnerung

Am 3. Dezember fand in der Markuskirche das feierliche Requiem mit der Gruftsegnung statt. Landesrat Daniel Fellner und Firma LICO erhielten Dankesurkunden für ihre Unterstützung der Kirchenrenovierung.

Zahlreiche Vertreter des Lavanttaler Klerus sowie der Politik

Mit einem „Requiem“ von T. L. de Victoria (unter der Leitung von St. Pauler Stiftskapellmeister Edward Münch) feierte die Stadtpfarre die feierliche Seelenmesse für verstorbene BürgerInnen von Wolfsberg. Anwesend waren einige Geistliche des Lavanttals (Pfarrer Eugen Länger, Kaplan Prashant Goddumari, Diakone Anton und Andreas Schönhart) sowie Vertreter der öffentlichen Hand mit Landesrat Daniel Fellner, Bürgermeister von Wolfsberg Hannes Primus, Bürgermeister von St. Paul Stefan Salzmann, Bürgermeister von Bad St. Leonhard Dieter Dohr sowie einige Wolfsberger GemeinderätInnen. Die über YouTube live übertragene Feier wurde auch von vielen Zuschauern mitverfolgt.

Predigt

In seiner Predigt bezeichnete Prov. Christoph Kranicki die Gruft, die „neu im größeren Glanz entstanden ist“, als „Schatzkammer der Werte“ und „lebendiges Zeichen unserer Erinnerung und unserer Identität“: „Die dort in unwürdigen Bedingungen gefundenen Rosenkränze, religiöse Anhänger, Skapuliere mit Gottesmutter vom Berg Karmel, Priesterbekleidung, aus den Wallfahrten mitgebrachte Heiligenzeichen, bezeugen die Frömmigkeit und den Glauben dieses Volkes. Diese Geschichte lernen wir, weil uns bewusst ist, dass die Freiheit, in der wir leben dürfen, kein bloßer Besitz sein kann, sondern immer wieder als Gabe und Aufgabe, die uns die Generationen anvertraut haben, betrachtet werden sollte. In der Gegenwart gefeierte Vergangenheit schenkt uns sichere Zukunft.“ - so Kranicki. Der Prediger würdigte die über 70 in der Markuskirche bestatteten BürgerInnen von Wolfsberg und betonte, dass „es damals Menschen waren, die vielleicht uns ganz ähnlich waren, mit ähnlichen Freuden und Sorgen, mit ähnlichen Fragen und Ängsten. Menschen, die hier zu Lebzeiten - wie wir heute - im Gebet versammelt waren. Menschen, die in dieser Kirche erfreuliche und auch traurige Anlässe gefeiert haben. Menschen, für die die Markuskirche ein Zuhause war.“ Bezugnehmend auf die aktuelle Entwicklungen wies Kranicki darauf hin, dass die generalsanierte Gruft „ein klares und nachhaltiges Zeichen für die Gesellschaft sei, dass die Bestattungskultur eine Würde braucht, sowie jeder Mensch die Wertschätzung verdient hat und dessen Leben unverwechselbar und heilig ist. Wir eröffnen heute diese Gruft auch für Besucher“ - setzte der Hauptzelebrant fort - „als ein Zeichen, dass der Tod zum Leben gehört, aber das Leben nicht vernichtet oder beendet, sondern geborgen in Gottes Liebe ist, wie die Gruft in dieser Kirche geborgen ist.“

Ansprache des PGR-Obmanns und Dank an die Unterstützer

Zum Schluss hielt Obmann des Pfarrgemeinderates Klaus Penz eine kurze Rede, in der er sich bei allen an dem Projekt beteiligten Menschen herzlichst bedankte und unterstrich, dass die Gruft nicht nur für die Pfarre, sondern für die Stadt eine große Bereicherung und ein neues Kapitel für die weitere Forschung der Wolfsberger Geschichte sei. Er bedankte sich auch bei der Leiterin des Museums im Lavanttal Christine Ragger für die neugestaltete Vitrine, die der Gruft im Museum gewidmet wurde, sowie bei den Archäologen Astrid Hassler und Rainer Pauer für ihr tatkräftiges Engagement.

Zum Schluss erhielt Landesrat Daniel Fellner sowie Romana und Günther Lichtenegger von der Firma LICO Dankesurkunden der Stadtpfarre Wolfsberg für die erfolgte, aber auch künftige bzw. geplante Unterstützung der Kirchenrenovierung. Die gesamte Feier ist auf YouTube abrufbar.

https://youtu.be/Z0U-yfXnFVM