Am Donnerstag, dem 11. Jänner 2024 hielt Diakon Michael Rossian im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Katholischen Bildungswerkes in unserer Pfarre einen Vortrag unter dem Titel: „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob“ (Ps 119,164). Tagzeitenliturgie – das Stundengebet der Kirche.

Diakon Michael Rossian befasste sich in seiner Diplomarbeit mit einer der Gebetszeiten der Tagzeitenliturgie, der sogenannten „Vesper“, also mit dem kirchlichen Abendgebet. In seinem Vortrag wurden zunächst kurz die jüdischen Wurzeln christlichen Gebetes genannt, bevor Allgemeines über das Gebet als solches bedacht wurde. Die Stunden- oder Tagzeitenliturgie, die das geschäftige Treiben des Alltags unterbricht, ist auch eine Art und Weise, das Ideal des Apostels Paulus zu verwirklichen, „ohne Unterlass“ zu beten (vgl. 1 Thess 5,17). Waren Morgen- und Abendlob in früheren Zeiten der Gottesdienst der Gemeinde schlechthin, so sind sie beim Aufkommen der Praxis täglicher Messfeiern stark in den Hintergrund geraten und zu exklusiven Gottesdiensten von Klerikern und Ordensleuten geworden. Das II. Vatikanische Konzil lädt uns ein, als Christinnen und Christen gemeinsam in den uralten und reichhalten Schatz der Tagzeitenliturgie einzutauchen und zu erfahren, dass immer, wenn gebetet wird, der Himmel sich öffnet und wir erfahren, dass Gott mit uns ist.

Zum Abschluss des Vortrags beteten wir gemeinsam die „Komplet“, das Nachtgebet der Kirche, in der wir eingeladen wurden, den Herrn zu vertrauen und unser Leben von Neuem in seine Hand zu geben.