Pfarre

Spittal an der Drau

Lachen, Freude und Humor

Biblische und andere Zugänge für mehr Leichtigkeit im Leben

Dr. Hennersberger und Frau MA Kraus-Gallob
Dr. Anna Hennersperger mit MA Waltraud Kraus-Gallob Foto: Peter Rupitsch

Die Ankündigung eines kommunikativen Abends, der ein Lebenselixier in den Blick nimmt, das rechtzeitig angewendet, durchaus als Antidepressivum wirken kann, lockte viele Interessierte aus dem näheren und weiteren Umkreis der Stadtpfarre Spittal in das Pfarrzentrum. Waren doch die meisten der Anwesenden etwas skeptisch in Bezug auf Lachen, Freude und Humor im Zusammenhang mit der Bibel. In Erwartungshaltung waren jedoch alle, wo denn der Humor im Spiegel biblischer Texte zu finden ist!? Etwas besser bekannt ist ja der Humor aus der jüdischen Tradition, in der den Widrigkeiten des Lebens oft mit Witzen begegnet wird. Diese erscheinen dadurch in einem anderen Licht und können sogar positive Nebenwirkungen hervorbringen – vielleicht das Heilsame und Entspannte am Lachen.

Janki richtet jeden Tag dieselbe Bitte an den lieben Gott: «Bitte, lass mich in der Lotterie gewinnen! Bitte, lass mich in der Lotterie gewinnen!» Als er diesen Wunsch wieder einmal besonders inbrünstig wiederholt, öffnen sich die Himmel, und die Stimme Gottes antwortet: «Janki, gib mir eine Chance! Kauf dir ein Los!»

Die Referentinnen des Abends, Seelsorgeamtsdirektorin Dr. Anna Hennersperger und Waltraud Kraus-Gallob, MA, Leiterin des Referates für Spiritualität in der Diözese, verstanden es, mit großem Fachwissen und Fingerspitzengefühl, einen informativen Abend zu gestalten, der dem herausfordernden Titel allemal gerecht wurde. Einige Auszüge aus dem Inhalt: Jesu Humor befasst sich sehr oft mit dem Unmöglichen bis hin zum Absurden. Er übertreibt, damit man die Wahrheit erkennt; er verzerrt, damit man richtig sehen lernt; er macht das Kleine groß. Sein Humor in Form von bestimmten Aussagen sieht folgend aus:

  • Mt 15,14: „Lasst sie (die Pharisäer), es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.
  • Mk 10,25: Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.
  • Lk 9,60: Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!

Das Nein gehört in die humorvollen Worte Jesu wie das Salz in die Suppe. Denn das Nein ist ein Signal für das Unmögliche, mit dem sich Jesu Humor sehr regelmäßig befasst. Humor bringt mehr oder minder schmerzlich die Grenzen menschlicher Kräfte und Spielräume ins Bewusstsein. Daher könnte man eine Reihe von einschlägigen Worten Jesu mit einem „kein“ am Anfang formulieren:·Kein Blinder kann Blinde führen.·Kein Kamel kann durch ein Nadelöhr gehen.·Kein Toter kann Tote begraben.

Frau Dr. Hennersperger nannte als Fazit, dass viele humorvolle Worte Jesu ein Tun schildern, bei dem jeder vernünftige Mensch „Nein“ oder „Niemand“ antworten wird. „Jesu Humor, das bedeutet Parteinahme für das strikt Unmögliche, die Missachtung aller Verhaltens- und Naturgesetze, der Gegenentwurf zur Verhältnismäßigkeit.“ (Quelle: Klaus Berger, Ein Kamel durchs Nadelöhr? Der Humor Jesu, Freiburg im Breisgau 2019, 27.34.40.)

Trotz des anspruchsvollen Hinschauens auf die „Mehr Leichtigkeit im Leben“ Thematik lösten die Referentinnen am Ende eine freudig entspannte Stimmung aus. Danke vielmals für dieses Weiterbildungsangebot anlässlich der “Jahre der Bibel 2019 – 2012“.

Auch Stadtpfarrer und Dechant Ernst Windbichler, der an diesem Abend teilgenommen hatte und seines Zeichens ein Meister des humorvollen Wortes ist, trug dazu bei, dass die Menschen mit einem leichten Lachen nach Hause gingen.

Textliche Zusammenfassung: Ingrid Sommer
Fotos: Peter Rupitsch
NS: Frau Sommer, Regionalreferentin Pfarrgemeindereferat, ist erreichbar für Veranstaltungsberatung unter 0676 8772 2474 oder ingrid.sommer@kath-kirche-kaernten.at

Empfehlung: Viele wertvolle Anregungen, Impulse und Veranstaltungsempfehlungen für die Pfarr-Arbeit zu den Jahren der Bibel 2019 – 2021 bietet die Broschüre „Bibel hören, lesen, leben“ . Redaktion: Klaus Einspieler, erhältlich im Referat für Bibel und Liturgie.