Pfarre

Spittal an der Drau

Koflwallfahrt

Ein starker Glaube als Sicherungsseil für alle Lebenswege

Ein starker Glaube als Sicherungsseil für alle Lebenswege

 

Die Pilgergruppe auf dem Weg (Foto: Georg Granig)
Die Pilgergruppe auf dem Weg (Foto: Georg Granig)

Gott muss irgendwo im Himmel sein – das glauben (fast) alle von uns. Dass er immer auch auf unseren irdischen Lebenswegen mit uns unterwegs ist, durften wir  auf unserer traditionellen Wallfahrt nach Maria Luggau neu erfahren.

Bereits um 4:45 – der untergehende Vollmond legte sich gerade schlafen – brach unsere Pilgergruppe mit dem Bus von Spittal Richtung Thal-Assling auf.

Bei der sogenannten `Luggauer-Brücke´ angekommen, überprüfte jeder Pilger noch einmal seinen Rucksack. Jeder und Jede nahm sozusagen jenen Dank und jene Lasten und Bitten mit auf diesen Weg, den er oder sie tragen konnte.

Gemeinsam mit vielen Pilgern aus dem oberen Mölltal, für die diese Wallfahrt auch schon zur Tradition geworden ist, starteten wir um ca. 6:00 Uhr den steilen Aufstieg  zum ersten Rastplatz.

Betend oder meditierend bewältigten wir diese erste Herausforderung und wurden dabei gleich mit mehreren Sonnenaufgängen belohnt. Nach einer Stärkung ging es Schritt für Schritt das steile Geröllfeld empor. In den Felsen geschlagene Sicherungsseile gaben uns dabei Halt und die Gewissheit, dass jeder Lebensweg nur gelingen kann, wenn er von starken, im Glauben verankerten Seilen gehalten wird.

Nachdem der Aufstieg zum Koflpass geschafft war, gönnten wir uns eine `Stärkungspause´. Danach pilgerten wir betend weiter zur Basilika Maria Luggau. Sie empfing uns mit ihrem Glockengeläute und zeigte so, dass mit einem festen Glauben – und natürlich mit festem Schuhwerk – jeder Lebensweg zu meistern ist.

Im Gottesdienst, den wir gemeinsam mit Stadtpfarrer Ernst Windbichler und Kaplan Georg Granig feierten, legten wir unsere Bitten und Anliegen in Form von Steinen vor die Schmerzensmutter und baten um ihre Fürsprache. Die steingewordenen Bitten wurden schließlich unter den Pilgern ausgetauscht und Jeder und Jede erklärte sich bereit, für die Anliegen seines Nächsten zu beten.

Schon seit vielen Jahren pilgern Menschen an diesen Gnadenort. Unsere Großeltern nahmen noch  Speck und Mehl mit auf diesen Pilgerweg, um  sich vor Ort selbst eine Mahlzeit zu kochen und am nächsten Tag zu Fuß wieder die Heimreise anzutreten. Wir durften beim Paternwirt einkehren, ein erstklassiges Menü genießen und danach die Heimreise antreten – mit dem Autobus.

Text und Fotos: Kaplan Georg Granig