“Kinder - um Gott betrogen”
Vortrag und Gespräch mit Dompfarrer Dr. Peter Allmaier, Klagenfurt

Am 1. März 2012 hielt Bischofsvikar und Dompfarrer Dr. Peter Allmaier im Pfarrzentrum auf Einladung des Katholischen Bildungswerkes, in Zusammenarbeit mit dem Pfarrkindergarten (Rolanda Goja), dem Draukindergarten (Barbara Misun) und der Eltern-Kind-Spielgruppe der Stadtpfarre (Ulli Schwager) einen interessanten Vortrag zum Thema „Kinder – um Gott betrogen“. Seinen bewusst provokant gewählten Titel verdeutlicht Dr. Allmaier mit der Erklärung, dass in der religiösen Kindererziehung Kompetenzen vermittelt werden, die unsere Gesellschaft braucht und die zum Gelingen des gesellschaftlichen Lebens beitragen.
Beim Vortrag gesehen wurden neben vielen BesucherInnen aus der Region Spittal Josef Hörner, Pfarrer von St. Peter im Katschtal und P. Slawomir Czulak SCJ aus der Pfarre Seeboden.
Einige Impressionen aus dem Vortrag:
* Religiöse Erziehung geschieht auf jeden Fall immer!
* Was habe ich nicht, wenn ich nicht religiös erzogen wurde?
* Das Religiöse lebt von der Dimension der Erfahrbarkeit.
* Religion ist eine Hilfe, Kinder zu seelischer Sensibilität zu erziehen.
* Religiöse Erziehung hilft, die Welt zu begreifen und sie zu ergründen.
* Religiöse Erziehung hilft, Werte und Normen kennen zu lernen. Werte entstehen durch Mangelerfahrung (Angebot u. Nachfrage). Religiöse Erziehung hilft, den Mangel in richtiger Weise zu sehen. Nicht zu wissen, woher komme ich? –
Wohin gehe ich?, erzeugt Angst. Angst ist ein „unheimlicher“ Begleiter. Das Gegenteil von Angst ist Nähe und Geborgenheit – ist ein Gott, der mich birgt. Religiöse Erziehung kann Ahnung geben: „ Da ist ein echter Begleiter“.
* Theologie stellt entgegen der Wissenschaft Fragen wie “ W o z u ist etwas?“
* Religiöse Erziehung hilft den Blick zu weiten. Es ist schade, den Kindern diesen Blick vorzuenthalten. Kindern fehlt eine Dimension, das Leben zu meistern.
* Die „Punkte“, die im Leben tragen, sind unsichtbar!
* Religiöse Erziehung ist überlebensnotwendig, ist Förderung der Beziehung zur Gemeinschaftsfähigkeit, ist Wahrnehmung des anderen.
* Religiöse Erziehung ist Aufforderung zur Gemeinschaft, ist Kompetenzerweiterung – ich lerne in Gemeinschaft zu denken.
* Dort, wo wir Kinder nicht um Gott betrügen, ist Heilung.
Text und Fotos: Ingrid Sommer