Pfarre

Spittal an der Drau

Das Wort zur Schrift

Habt Ver­trau­en, ich bin es, fürch­tet euch nicht! (Mt 4,27).

Foto: Peter Rupitsch
Foto: Peter Rupitsch

Das Schiff­lein Petri, so hat man sie oft ge­nannt, die Kir­che. Viele sind un­zu­frie­den mit die­sem in die Jahre ge­kom­me­nen Kahn. Muss man, so wie Pe­trus, aus­stei­gen, um wirk­lich zu Jesus zu ge­lan­gen? Aber er be­kommt eine nasse Lek­ti­on, er ver­sinkt und schreit: „Herr, rette mich.“

Ich kann Jesus auch fin­den au­ßer­halb der Kir­che, aber die Ge­fahr des Un­ter­ge­hens ist grö­ßer. Ohne Ge­mein­schaft ver­liert man leicht den Mut. Als Ge­tauf­te dür­fen wir uns fra­gen: Kön­nen wir Men­schen Hei­mat ver­mit­teln, das Ge­fühl: In die­ser Kir­che, in die­ser Pfar­re, da bin ich gut auf­ge­ho­ben, in die­sem Boot möch­te ich auch sit­zen?

Und wenn einem dann wirk­lich das Was­ser bis zum Hals steht, dann sehen wir, was un­ver­zicht­bar ist: Es ist die Be­zie­hung zu die­sem Jesus, der Dich wie ein Ret­tungs­ring her­aus­ho­len kann aus allen mög­li­chen Ab­grün­den. Manch­mal ist es nur ein Schrei: „Herr, hilf mir!“ Manch­mal ist es Dank­bar­keit, oft auch Lob und Jubel. Ich darf das ver­rück­te Ver­trau­en haben: So tief kann ich gar nicht sin­ken, dass er nicht da­steht, und mir die Hand ent­ge­gen­streckt und sagt: „Ich bin es, fürch­te Dich nicht!“

Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - Stadtpfarrer Spittal/Drau

Evangelium nach Matthäus - Mt 14, 22-33

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte, drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten. Als es Abend wurde, war er allein dort. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

Foto: PeRu
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