Pfarre

Spittal an der Drau

Das Wort zur Schrift

Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer…(Joh 21,4)

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Nach dem schrecklichen Tod Jesus sagen seine Freunde wie wir alle oft: „Das
Leben muss weitergehen“. Vergessen ist, dass Jesus einmal gesagt hat: „Ich
werde euch zu Menschenfischern machen“. Jetzt fällt ihnen nur mehr ein, dass
sie normale Fischer sind, der Alltag hat sie wieder eingeholt. „Ich gehe fischen“,
sagt Petrus, und es klingt, wie die Kärntner oft sagen: „Es is eh alles für die
Fisch…“. Wie eine stille Resignation. Aber auch der Weg zurück in ihren alten
Beruf ist ein Holzweg: Sie fangen nichts in dieser Nacht. Doch da wird die
Morgenfrühe zur Herrgottsfrühe: „Werft das Netz auf der rechten Seite aus!“-
ruft der Auferstandene von drüben her. Sie tun es und fangen 153 große
Fische. Es ist eine geheimnisvolle Erinnerung an ihre Berufung- denn 153
Völker gibt es, so meinte man. Das Netz der Kirche wird nicht zerreißen und es
werden alle Platz haben. „Todos, todos“, alle, wie es Papst Franziskus oft
gesagt hat.
In jede Zeit hinein ist diese Geschichte gesprochen, auch hinein in unsere
Zweifel und in unsere Erfolglosigkeiten. Das Leben muss weitergehen, ja, aber
anders, mit neuer Hoffnung und Zuversicht.

Text: Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - 9800 Spittal

Evangelium nach Johannes Joh 21,4

So riefen die Engel mit lauter Stimme in der Lesung aus der Offenbarung des Johannes (Offb 5,12). Aus dieser glorreichen, festlichen und außergewöhnlichen Atmosphäre müssen wir wie die Apostel immer wieder in den Alltag zurückkehren, auf den stürmischen See, voller Herausforderungen und täglicher Schwierigkeiten. Dort, an den Orten des täglichen Lebens, begegnen wir dem Auferstandenen.

Während wir uns am See der Welt befinden und die Arbeit tun, die er uns anvertraut hat, ist er bereits am Ufer, auf festem Boden. Vor dort aus hilft er uns, unsere Fischerei fruchtbar zu machen und uns mit sich selbst zu stärken.

Dem auferstandenen Christus ist das gemeinsame Mahl so wichtig, dass er seine Diener, wenn sie von der Arbeit zurückkehren, zu sich an den Tisch bittet, sich die Schürze umbindet und beginnt, sie zu bedienen. Der Auftrag, ihn nachzuahmen, kommt aus diesem gemeinsamen Mahl mit ihm und führt zu ihm zurück. Sein Brot macht uns fähig zu lieben, wie er uns geleibt hat, und wenn wir ihn nachahmen, ist er in uns und wir in ihm.

Deshalb sind gemeinsame Mahlzeiten so wichtig. Das gemeinsame Frühstück, Mittag- oder Abendessen ist etwas, das Christen wertschätzen sollten, denn es ist eine heilige Zeit des Tisches und der Familie. Bei Tisch teilen wir das Leben und stärken unsere Beziehungen zueinander.

Es ist unangenhem, mit jemandem zu essen, zu dem man keine Beziehung mehr hat. Es ist aber etwas ganz anderes, mit denen zu essen, die wir lieben. Und das ist der Wunsch von Jesus: dass wir einander lieben, unterstützen und vergeben. Denn das ist es, was es bedeutet, füreinander Brot zu werden.

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Firmungsfeierlichkeit 2025 in der Stadtpfarrkirche Spittal (Foto: Peter Rupitsch)