Pfarre

Spittal an der Drau

Das Wort zur Schrift

Ich bin der gute Hirt (Joh 10, 11-18)

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Foto: Peter Rupitsch

Ich bin der gute Hirt, ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.

Der vierte Sonntag in der Osterzeit ist in der katholischen Kirche immer der sogenannten Gutehirtensonntag in Erinnerung daran, dass Gott nicht einer ist, der uns scheren, melken, schlachten will, der lieber selber leidet und stirbt für seine Schafe. An seinem Hirtenamt müssen sich alle messen, die in der Kirche ähnliche Aufgaben bekleiden. Sie müssen sich fragen, ob sie Not und Sehnsucht wahrnehmen, ob sie so reden und handeln, dass man die Stimme des einzigen guten Hirten heraushört und herausspürt. Sie dürfen aber auch selber Fragen stellen: Warum sind es so wenige, die sich dafür entscheiden? Warum erregt einer, der mit den Schiern den Mt. Everest herunterfährt mehr Verständnis als einer, der Priester werden will? Ist es nur die jahrtausendealte Verpackung der Frohen Botschaft, die Geschichte, die Dogmen, der Zölibat? Ist es das schnelle, oberflächliche Glück, das andere Hirten versprechen? Ist es nicht eine dreifache Mangelerscheinung, die uns Sorgen bereitet: Der Priestermangel, die Priestermängel, aber auch der Gläubigenmangel? Und kann und soll nicht jeder Getaufte in seiner Umgebung ein guter Hirte, eine gute Hirtin sein?

Stadtpfarrer Dechant KR Mag. Ernst Windbichler - Spittal/Drau

Evangelium

nach Johannes (Joh 10, 11-18)

In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er fliehtli, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

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Foto & Ikone: Peter Rupitsch