Pfarre

Maria Pulst

Erstkommunion – Gedanken einer Tischmutter

„Weiße Kleidchen, Blumenkränze im Haar, hübsche Mädchen – kleine Prinzessinnen, herausgeputzte Burschen mit Krawatte und…“
Oder: Die Begegnung mit Jesus – wir sind von Jesus eingeladen, wir gehören zur Gemeinschaft der Christen.
Gedanken, die einer Mutter vor der Erstkommunion durch den Kopf gehen.
Wir sind unterwegs zum großen Ziel. Wir suchen gemeinsam die Begegnung mit Jesus. Als Gruppe machen wir uns auf den Weg. Einer Wegstrecke, an die wir uns gerne erinnern.
Schritt für Schritt wurden unsere Kinder auf den großen Tag vorbereitet. Im Religionsunterricht, in den Erstkommunionstreffen am Nachmittag und im Gottesdienst am Sonntag. Jeden Sonntag besuchten wir die Messe. Die anfänglichen kleinen Zweifel: Werden wir es wirklich schaffen, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen?“ zerschlug sich sehr schnell. Jeden Sonntag durften wir einen kleinen Baustein für die Erstkommunion mit nach Hause nehmen. Gedanken, Gefühle, innere Kraft und Reichtum – wir wurden immer wieder von Jesus eingeladen. Jesus wird unsere Mitte, wir versuchen uns an ihm zu orientieren, wir lassen uns in diesem Lebensabschnitt formen.
Wir gehören zur Gemeinschaft der Christen.
Eine Predigt berührte mich allerdings besonders! Pater Antony stellte folgende Frage: „Was ist Liebe?“
Eine schwierige Frage - wie sich herausstellte, denn die Kinder fanden keine Antwort darauf. Aus den Erwachsenenreihen hörte man: „Schmetterlinge im Bauch!“
Was ist Liebe?
Pater Antony stellte folgende These auf: Liebe ist, wenn Kopf, Körper und Herz ein Ziel verfolgen und dies ein wohliges Gefühl erzeugt. Solche kleinen und großen Bausteine nahm ich aus dem Gottesdienst mit, und so vergingen die vielen Wochen bis zur Erstkommunion sehr rasch.
Wir schafften es übrigens – wir besuchten jeden Sonntag die Messe und der große Tag war da.
Die großartige musikalische Umrahmung der Erstkommunion beim Festgottesdienst brachte alle Gefühle und Stimmungen zum Ausdruck – Freude, Spannung, Neugier,…
Während der Gabenbereitung sangen alle Erstkommunionskinder für mich ein besonderes Lied
Jesus, ich komme jetzt zu dir,
Jesus, du kommst jetzt zu mir.
Ich bin dein, du bist mein,
lass uns immer beisammen sein!
Diese Worte – gesungen von den Erstkommunionskindern selbst – machten mir die Bedeutung und die Wichtigkeit dieses Feste richtig bewusst.
Die Augen der Kinder strahlten und verdeutlichten, was 1000 Worte nicht vermögen zu beschreiben. Als ich in diesem Moment meine Tochter beobachtete, war ich einfach nur zutiefst ergriffen.
Die Sätzchen vom Vorstellungsgottesdienst – „Ich heiße…….. und freue mich auf die Erstkommunion, weil Jesus mein Freund ist.“ gewannen jetzt ebenfalls besonders an Bedeutung.
Andächtig, erwartungsvoll und neugierig empfingen sie dann das heilige Brot – mit einer herzlichen Geste und Hingabe für jedes EINZELNE Kind. Sie nahmen nun Teil am Festmahl des Herrn.
Diesen Tag hat Gott für uns gemacht.
Lasst uns froh sein und die Freude hinaustragen in die Welt!
(Psalm 118)
Meine Tochter brachte die Bedeutung der Erstkommunion mit einem Satz auf den Punkt: „Mama, seit ich das heilige Brot essen darf, gehöre ich mehr zu Jesus dazu!“
Die Erstkommunion führte uns näher zu Gott, und so machen wir den Glauben zum Lebensbegleiter.

Das Leben eines jeden Menschen ist ein Märchen,
von Gottes Hand geschrieben.
H. Chr. Anderson
Diana Jantscher, Juni 2012