Am 8. Oktober 2020 haben sich unter strengen Corona-Auflagen zahlreiche Ehrengäste und Ortspfarrer Dr. Charles Ogbunambala beim Grab des Landesverwesers Dr. Arthur Lemisch auf der Dreifaltigkeit eingefunden, um zu gedenken.

Musikalisch festlich umrahmt wurde die stimmungsvolle Feier von vier Sängern der Sängerrunde Obermühlbach und einem Bläserquartett der Glantaler Blasmusik Frauenstein.

Vor der Kranzniederlegung gab es Begrüßungsworte von Bürgermeister Harald Jannach.

In seiner Ansprache ging Landesrat Martin Gruber ein auf

... Landesverweser Dr. Arthur Lemisch führte uns durch die schwerste Zeit Kärntens – das steht auch auf den Gedenktafeln im ganzen Lande. Diese paar Worte umschreiben es eigentlich sehr treffend – wofür wir auch an dieser Stelle 100 Jahre Volksabstimmung und den vorhergehenden Abwehrkampf gedenken und feiern. Ich glaube dieser Blick in die Zukunft auch mit dem Blick in die Vergangenheit – mit der Ehrung der Taten hier am Grab von Dr. Arthur Lemisch die vollbracht worden sind sollte der Grund sein warum wir auch diese Entscheidung und die Möglichkeit feiern, die wir vor einhundert Jahren hatten. Es lebe unsere Heimat – es lebe unser Bundesland Kärnten!

Landeshauptmann Peter Kaiser:

… Es war Dr. Arthur Lemisch, der, nachdem das Land Kärnten als gesamte geografische Einheit der jungen Republik Deutsch-Österreich beigetreten ist, mit dem Verweis auf die Einheit des Landes jener, der der provisorischen Landesregierung als, das ist eine Einmaligkeit des Namens „Landesverweser“ vorgestanden ist. Sein großer Verdienst war es, dass parallel nach dem Abwehrkampf, es seinem Geschick zu verdanken war, dass es eine einheitliche Position aller Kärntner Parteien gab. Es ist gelungen gestärkt durch die politische Zusammensetzung, was vielen Regionen nicht beschieden war, nämlich Selbstbestimmung zu erlangen. „Selbst“ bestimmen zu können, in welchem Staat, in welchem politischen System, man seine Zukunft verwirklichen möchte. Für Kärnten war diese Volksabstimmung eine Chance die genutzt wurde, weil Menschen beider Landessprachen in einer deutlichen Mehrheit von 59 Prozent für einen Verbleib in der jungen Republik entschieden hatten, mit der Perspektive für die jetzigen Generationen innerhalb von Europa Gemeinsames zu verwirklichen in einer Einheit, die von Vielfalt geprägt ist. Jenen Männern denen wir heute gedenken ist ein großer Teil diesbezüglich zu verdanken. Wir verneigen uns vor ihnen und es lebe unser Heimatland Kärnten, die Republik Österreich in einem friedlichen und gemeinsamen Europa.

Begleitet von den Klängen des Bläserquartetts der Glantaler Blasmusik Frauenstein wurden zwei Kränze am Grab niedergelegt. Danach erfolgte die Segnung vom Ortspfarrer Dr. Charles Ogbunambala:

Gebet für unser Land

Herr, wir danken dir für unser Bundesland, in dem wir leben. Für die Berge, die Täler, die Felder, die Flüsse, die Wälder, die Seen und die Gärten. Keine Verblendung zerstöre das Werk deiner Hände. Die Straßen unseres Landes mögen Wege sein, die Menschen zueinander führen. Keine Angst und kein Vorurteil trenne uns von Menschen anderer Kulturen und anderen Glaubens. Dein Name werde geheiligt, dein Reich sei mitten unter uns.

Das Kärntner Heimatlied bildete den würdevollen Abschluss der Gedenkfeier zum 100 Jahr Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung.

Anschließend erfolgte noch die Einladung zur Gedenkfeier nach Obermühlbach von Dr. Martin Wutte.